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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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Tischplatte. Dann hörte ich etwas knistern. Vermutlich handelte es sich dabei um meinen Ausweis.
    »Aber, Whitey, was soll das?«, fragte das dünne Stimmchen wieder.
    »Wieso Boss?«, fragte Whitey verständnislos.
    »Hast du das hier nicht gelesen?«
    »Ach, Boss, mit dem Lesen hab ich’s nicht so, wissen Sie, ich habe den Burschen dabei erwischt, wie er sich an Betty von der Bar heranmachte. Er wollte zu Ihnen.«
    »Aber, Whitey!«, sagte das Stimmchen, »sicherlich wusstest du nicht, dass es sich um einen Polizisten handelt, oder?«
    »Nein«, sagte Whitey treuherzig.
    »Na, siehst du, aber so etwas tut man nicht. Jedenfalls nicht mit FBI-Herren, ist das klar?«
    »Aber sicher, Boss, war eben ein Versehen.«
    Die drei Burschen die mich festhielten, standen immer noch im Türrahmen, und ich konnte den Boss noch nicht sehen.
    »Tut mir richtig leid, Mister!«, sagte der Boxer und schlurfte davon. Die drei Burschen schleppten mich in das Zimmer. Sie ließen mich einfach auf einen Stuhl fallen und machten sich daran, mir die Fesseln zu lösen. Aber jedes Mal, wenn mit einer aus Versehen auf den Fuß trat oder mir beinahe den Arm auskugelte, entschuldigte er sich höflich.
    Dann verkrümelten sich die drei und ich rieb mir meine Handgelenke. Der Mann, der vor mir auf der anderen Seite des Schreibtisches saß, war sehr klein, fast frauenhaft schmal, mit dunklen seidenweichen Locken und großen Augen.
    Im Augenblick spielte er mit meinem Ausweis und lächelte mir dann aufmunternd zu.
    »Na, geht’s wieder?«
    Ich streckte die Hand nach meinem Ausweis aus. 'Er schien es nicht zu bemerken. »Tja, die Jungs sind etwas weit gegangen, aber sie haben sich ja entschuldigt und damit ist wohl alles in Ordnung.«
    »Das wird sich zeigen. Vermutlich werden Sie gute Rechtsanwälte für sie bereitstellen?«
    »Oh, wollen Sie Anklage erheben!«, rief er aus, enttäuscht wie eine alte Dame, die eben erfährt, dass ihre Bridge-Partnerin verreisen will.
    »Wegen Körperverletzung und Nötigung. Wenn die Burschen in Ihrem Auftrag gehandelt haben, dann fällt für Sie auch etwas ab.«
    »Aber ich bitte Sie, Agent Cotton, ich hatte keine Ahnung, das haben Sie doch gesehen. Sie müssen mir schon glauben.«
    »Ich vermute, dass Sie Pedro Pendrace sind«, sagte ich.
    »Allerdings. Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, Agent Cotton.«
    »Sie haben es hier in sehr kurzer Zeit zu etwas gebracht, Mister Pendrace«, sagte ich ebenso höflich. »Dass wir uns bisher noch nicht kennengelernt haben, kann än zwei Dingen liegen. Entweder Sie sind ehrlich oder geschickt. Was trifft zu?«
    »Ich bin ehrlich«, sagte er. »Ich bin von Grund auf ehrlich.«
    »Haben Sie es nicht schwer gegen die Konkurrenz?«
    »Aber nein, ich biete meinen Gästen gute Ware für wenig Geld. Damit hat man 22 überall Erfolg. Ich will nicht Geld verdienen, ich will, dass meine Gäste sich bei mir wohl fühlen.« Wieder lächelte er und strich sich mit einer schlangenartigen Bewegung die Haare aus der Stirn.
    »Sind auch Kunden von Chris Ormand darunter?«, fragte ich.
    »Oh, wissen Sie, ich bemühe mich um persönlichen Kontakt mit meinen Gästen, aber alle kann ich doch nicht kennen.«
    Ich streckte wieder meine Hand nach dem Ausweis aus. Er übersah es wieder.
    »Wenn Sie mir nicht augenblicklich meine Papiere geben, machen Sie sich strafbar!«
    »Aber bitte sehr, regen Sie sich doch nicht auf«, er reichte mir meinen Ausweis. Dann streckte ich wieder die Hand aus.
    »Fehlt etwas?«, fragte er freundlich.
    »Allerdings«, sagte ich. »Meine Pistole.«
    Schnell legte er seine Hand auf meine Waffe.
    »Bitte bleiben Sie sitzen, man kann alles auch in Freundschaft regeln.«
    Ich merkte, dass er die Patronen herausdrehen wollte. Ich machte einen Satz aus dem Stuhl über den Schreibtisch auf ihn zu. Er war zu überrascht, um sofort zu reagieren. Ich hatte meine 38er bereits in der Hand, als er auf den Knopf an seinem Schreibtisch drückte. Sein Gesicht verzog sich nicht dabei. Ich drehte mich zur Tür. Whitey und die drei Burschen kamen hereingestürmt. Sie stürzten sich auf mich, blieben aber stehen, als sie meine Pistole in meiner Hand sahen. Plötzlich hörte ich auf der Straße wieder einen Hupton. Es war Phil. Entweder hatte Phil die Geduld verloren, oder er brauchte mich. Ich musterte die vier die sich vor mir aufgebaut hatten wie eine Mauer.
    »Stellt euch an die Wand«, sagte ich. Sie wichen langsam zurück.
    »Ha! Ihr Idioten!«, quiekte neben mir Pendrace.

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