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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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Ich bekam eine Gänsehaut und beugte mich gespannt vor. Hatte Ormand nicht eben eine Bewegung gemacht? Ich konnte nichts sehen.
    »Aber es ist ja gut!«, rief Baker jetzt laut, »ich glaube ja auch nicht, dass Sie meine Tochter…« Er wollte auf springen. Ormand winkte ihn mit der Hand zurück.
    »Bleib sitzen! Verdammt, du wirst bald fliegen lernen!« Ich konnte sehen, dass Baker Schweißperlen auf der Stirn hatte. Er starrte auf irgendetwas, was Ormand in der Hand hielt. Aber ich konnte nicht sehen, was es war. Die Situation war klar. Ormand wollte Baker erschießen.
    Phil war blitzschnell durch die offene Veranda gehuscht und musste jetzt irgendwo stehen. Ich blieb auf meinem Posten hinter dem Fenster.
    Baker lehnte sich in seinem Stuhl weiter zurück. Seine Lippen bebten, seine Augen waren weit aufgerissen.
    »Nein - nein! Tun Sie das nicht! Bitte, ich werde nie wiederkommen, aber bitte nicht. Nein!«
    Ormand schien seinen Arm zu heben. Phil schob seinen Revolver durch die Küchendurchreiche und legte die Mündung an den Nacken von Ormand.
    Baker fiel mit einem leisen Schrei in Ohnmacht. Er sank in seinem Stuhl zusammen. Ormand wurde steif wie eine Zaunlatte. Dann lachte er trocken auf. »Hähä, nehmen Sie das weg, ich bin kitzelig.«
    Ich lief in das Haus und riss die Tür zu den Zimmern, in dem die beiden saßen, auf.
    »Los, aufstehen, stellen Sie sich an die Wand. Hände hoch!«, sagte ich. Ormand stand langsam auf. Ich starrte wie gebannt auf eine Hände, sie waren leer.
    Jetzt erhob er sich graziös und lehnte sich käsig an die Wand. Ich bemerkte trotzdem den unsicheren Blick, den er dem ohnmächtigen Baker zuwarf.
    Eben noch hatte er ihn bedroht, aber wir konnten von dem kleinen Fenster aus nicht sehen, was er mit seinen Händen tat. Er musste die Waffe wieder in die Tasche gesteckt haben, bevor ich das Zimmer betrat.
    Phil kam' herein und brachte ein Glas mit kaltem Wasser, das er dem Ohnmächtigen an die Lippen hielt. Langsam begann er sich wieder zu regen. Müde suchten seine Augen den Fußboden ab, dann blieben sie plötzlich an den blank geputzten Schuhen von Ormand hängen. Baker begann schwer zu atmen.
    »Keine Angst, Mr. Baker, er kann Ihnen nichts mehr antun«, sagte ich beruhigend. Ormand lachte auf.
    »Was denn antun?«, sagte er und dabei sah er Baker über die Schulter an.
    »Nicht mehr erschießen«, sagte ich, aber Baker schüttelte den Kopf und biss die Lippen zusammen.
    Er sagte nichts.
    »Mister Baker«, half ich ihm, »Sie brauchen keine Angst zu haben. Sie machen Ihre Aussage, und wir verhaften Ormand.«
    »Er hat mir nichts getan. Ich habe nichts zu sagen, ich habe nichts…« Er sank in sich zusammen und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.
    Ich winkte Phil, er tastete Ormand ab und holte eine kleine, handliche Pistole aus seiner Jackentasche.
    »Fühlt sich noch warm an«, sagte Phil.
    »Na und, ist es vielleicht verboten, handwarme Pistole bei sich zu tragen? Ich kann Ihnen meinen Waffenschein zeigen, aber darauf steht nicht, dass die Pistole immer kalt sein muss«, sagte Ormand.
    Wenn Baker nicht aussagte, konnten wir Ormand nichts beweisen. Wir hatten beinahe miterlebt, wie er einen Mann kaltblütig erschießen wollte, aber wir konnten ihm nichts beweisen, ohne die Aussage von Baker.
    Baker hob den Kopf.
    »Nein«, sagte er, »er wollte mir nichts tun. Wir hatten nur einen kleinen Streit, aber er hatte nichts in der Hand.«
    Ich sah die Angst in Bakers Augen aufflackem wie ein Feuer, aber er sagte nichts mehr.
    »Kommen Sie mit uns, Mr. Baker, wir haben ein Motorboot.«
    »Nein… ja, danke…« er stotterte und sah zu Ormand hinüber.
    »Mr. Ormand, kommen Sie auch mit, wir haben auch für Sie noch Platz im Boot.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein danke, ich habe mein Fahrrad hier. Aber er wird gerne mitfahren.«
    Wir gingen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, überquerten schweigend den Hügel und setzten uns in das Boot.
    Ich konnte noch den Dynamo von Ormands Fahrrad hören, dann waren wir allein. Phil ließ den Motor des Bootes an. Ich wandte mich an Baker.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben. Er weiß jetzt, dass wir von Ihrer Verbindung zu ihm wissen und er wird nicht wagen, Ihnen etwas anzutun.«
    Er schwieg.
    »Mister Baker, Sie wissen ganz genau, dass Ormand ein Verbrecher ist, warum schützen Sie ihn? Sagen Sie uns, was Sie wissen, Sie brauchen keine Angst zu haben.«
    Baker starrte schweigend auf das dunkle Wasser des Flusses hinunter. Er fuhr erschreckt hoch,

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