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0254 - Treffpunkt Leichenhaus

0254 - Treffpunkt Leichenhaus

Titel: 0254 - Treffpunkt Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem Tisch.
    Es war ein alter Mann. Er sah schrecklich aus, und Susan wandte sich ab.
    Suko aber schaute in das wachsbleiche Gesicht, wo die Nase spitz hervorstach und der Mund offenstand. Bekleidet war die Leiche noch nicht. Neben ihr stand ein weißer Emaille-Eimer, über dessen Rand zwei Gummihandschuhe lagen.
    »Das ist mein neuer Freund«, sagte der Leichenwäscher und deutete auf den Toten. »Er heißt…«
    »Das wollen wir nicht wissen«, erklärte Suko.
    »Schade…« Charly Water ließ sich auf einen Stuhl fallen und grinste dumm aus der Wäsche.
    »So, nun zu uns«, sagte Suko. »Sie können sich vorstellen, daß wir einen Grund für unser Erscheinen haben.«
    »Nein!«
    Suko verdrehte die Augen. Dieser Typ hier brachte ihn noch um seinen letzten Nerv. »Natürlich haben wir einen Grund gehabt. Ihre Tochter ist zu mir gekommen, weil Sie sich in den letzten Tagen so verändert haben.«
    »Ich?«
    »Wer sonst?«
    »Lassen Sie sich von der doch nichts erzählen. Mit mir ist nichts, ehrlich. Und was geht Sie das überhaupt an?«
    »Sehr viel, Dad. Denn du hast von Särgen erzählt und einem seltsamen Vampir, der bei dir sein soll.«
    Charly Water hob den Kopf und stierte von unten herauf Suko und Susan an. »Ich?«
    »Wer sonst.«
    »Aber das ist doch Blödsinn. Ich habe nichts erzählt. Überhaupt, Vampire, so etwas gibt es nicht.«
    »Manchmal schon«, erwiderte Suko. »Wo steckt also der Vampir?«
    »Hier nicht.«
    »Das sehe ich. Aber ich hörte, daß dieses Leichenhaus auch einen Keller hat.«
    »Stimmt.« Water nickte. »Darf ich mich da mal umsehen?«
    Charly stemmte sich hoch und breitete seine Arme aus. »Warum nicht, Polizist?« lallte er. »Im Keller ist es gemütlich. Da stehen Särge, da sind Vampire, da lauern Leichen, so eine richtige Gruselkammer.« Er drehte sich schwankend. »Komm her, Tochter, gib mir noch einen kleinen Schluck aus der Flasche, meine Kehle ist so rauh.«
    Susan warf Suko einen fragenden Blick zu. Der Inspektor nickte, und Susan reichte ihrem Vater die Flasche rüber. Sofort ging auf seinem Gesicht die Sonne auf.
    Suko drehte ab. »Wo geht es denn nach unten?« fragte er Susan.
    »Warten Sie, ich zeige es Ihnen.« Susan setzte sich in Bewegung. Sie ging vor.
    Beide wandten Charly Water den Rücken zu, und beide wurden von dem Betrunkenen reingelegt. Er hatte es tatsächlich verstanden, Suko und die junge Frau zu leimen, denn was er erreichen wollte, hatte er geschafft.
    Dann schlug er zu.
    Trotz des genossenen Alkohols zeigte er sich sehr treffsicher. Die verschlossene Flasche hämmerte er dort gegen Sukos Schädel, wo Nacken und Hinterkopf zusammenliefen.
    Für den Chinesen, der viel einstecken konnte, war es wie eine Explosion. Sie löschte bei ihm sämtliche Lichter aus, und schwer fiel er zu Boden…
    ***
    Aus drei Waffenläufen würde der Tod sprühen und mein Leben vernichten!
    Ich stand wie festgeleimt auf der Stelle. Der Schock und die Angst nagelten mich fest. Die gnadenlosen Gesichter der Killer verschwammen in dem Schneevorhang zu undeutlichen Flecken. Und ich erlebte die nächste Sekunde wie in einem Zeitlupenfilm.
    Ich hatte mich trotz meiner großen Angst so gewundert, daß sie nicht schossen.
    Dies hatte seinen Grund.
    Er hieß Myxin!
    Woher der kleine Magier gekommen war, wußte ich nicht. Ich sah ihn plötzlich rechts von mir und ziemlich nahe bei den drei Killern, die er durch sein Erscheinen ablenkte.
    Zwei von ihnen zuckten herum.
    Myxin aber nahm sich zuerst den dritten vor, der weiterhin auf mich zielte.
    Die Hände hielt der kleine Magier erhoben, seine Finger gespreizt, und aus ihnen sprühten und jagten zehn blaßgrüne Strahlen, wobei fünf von ihnen den Mann erfaßten, der auf mich zielte.
    Die anderen Blitze umhüllten den Myxin am nächsten stehenden Killer und rissen ihn ebenso von den Beinen wie den ersten.
    Beide schrien.
    Sie mußten Höllenqualen erleiden. Um ihre Körper herum geisterten und zuckten magische Entladungen, die sie fast wahnsinnig werden ließen, so stark waren sie.
    Die beiden erlebten die Hölle.
    Sie wanden sich im Schnee, schlugen mit Armen und Beinen um sich, hatten ihre Waffen längst verloren, und nur der dritte Mörder hielt noch seinen Colt fest. Die Mündung wies weder auf mich noch auf Myxin, sie zeigte zu Boden und machte die kreisenden Bewegungen mit, die der Waffenträger vollführte.
    Es war eine Hölle!
    Ich kannte Myxins Kräfte. Wenn er sie einsetzte und es wollte, dann verbrannten die Gegner im magischen

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