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0254 - Treffpunkt Leichenhaus

0254 - Treffpunkt Leichenhaus

Titel: 0254 - Treffpunkt Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wußten noch nicht, was ich vorhatte. Erst als meine Arbeit beendet war und der Pfahl festklemmte, gab ich die Erklärung.
    »Ich habe mir folgendes gedacht. Wir nehmen Ambiastro als Köder für Lady X und binden ihn an dem Pfahl fest. Sie wird kommen, daran gibt es nichts zu rütteln, und sie wird ihn wehrlos sehen. Dich, Myxin, möchte ich wie auch die anderen bitten, den Kellerraum vorerst zu verlassen, denn Ambiastro wird sich kaum bereit erklären, uns die Gegenmagie für den Todesnebel zu verraten — oder doch?«
    »Nein!« keuchte er, »es ist mein einziger. Trumpf, den ich noch habe.«
    »So ähnlich habe ich mir das gedacht«, erwiderte ich und nickte.
    »Dann wird dir der Pfahl nicht erspart bleiben.« Ich hatte oben im Waschraum Stricke gesehen und schickte Myxin hoch, um sie zu holen.
    Als er wieder zurückkam, war ich schon so weit, daß der Vampir vor dem Pfahl saß und von meinem Kreuz in Schach gehalten wurde.
    Myxin fesselte ihn. Er machte es geschickt. Der kleine Magier band Ambiastro nicht nur die Hände zusammen und schlang die Stricke dann um den Pfahl, er fesselte ihn auch in Höhe der Kehle und knotete den Strick ebenfalls fest.
    So hielt er.
    Myxin schaute mich an. Es war ein fragender Blick, und ich nickte als Antwort, bevor ich sagte: »Es ist schon okay.«
    »Soll ich nicht doch hierbleiben?«
    »Nein, Myxin. Es ist besser, wenn du nach oben gehst und dort die Stellung hältst. Wenn Lady X auftaucht, stolpert sie zuerst über dich, und das kann ihr schon den Hals brechen.«
    Dieser Vorschlag fiel bei dem Magier auf fruchtbaren Boden. Er sah ein, daß er dort besser aufgehoben war.
    Mühe bereitete es uns allerdings, den Betrunkenen auf die Füße zu stellen. Zu dritt mußten wir anfassen. Als er schließlich stand, wäre er fast wieder eingesunken, wir aber faßten unter seine Achseln und bekamen ihn in die Senkrechte.
    Myxin und das Mädchen schafften den Betrunkenen schließlich hoch.
    Ich sah wie die drei entschwanden und wandte mich wieder dem gefesselten Blutsauger zu.
    »Wäre es nicht besser, wenn du etwas sagst?« fragte ich ihn.
    »Ich behalte das Geheimnis für mich.«
    »Weshalb? Deine Feinde sind auch unsere Feinde. Glaub mir das. Es ist nicht so einfach dahingesagt.«
    »Wir sind zu unterschiedlich«, krächzte er. »Einfach zu unterschiedlich. Ich spüre, daß du mich reinlegen willst. Du benutzt mich nur. Gib es zu!«
    »Das stimmt!«
    »Und dann willst du mein Geheimnis wissen.« Er kicherte irre, während ich auf den mittleren Sarg zuschritt, dort Platz nahm und die Beretta zog, wobei ich auf den Vampir zielte.
    Hinter mir befand sich die Mauer und auch eine höher liegende Fensterluke. Wir schauten uns an.
    Der Vampir blieb stumm. Er hatte jetzt die Lippen fest zusammengekniffen, als wollte er mit dieser Geste dokumentieren, daß ich aus ihm kein Wort herausbekommen würde.
    »Sie wird kommen«, sagte ich.
    »Na und?«
    »Dann wird sie dich vernichten«, hielt ich ihm vor.
    »Was macht es mir? Meine beiden Brüder sind ebenfalls vernichtet worden, wir sind nicht mehr so stark wir früher.«
    »Aber jeder von euch kennt das Gegenmittel für den Todesnebel?«
    Ich ließ einfach nicht locker.
    »Sicher.«
    »Sag es, Vampir. Sag es uns. Myxin will es haben, und er wird dich zwingen, das Geheimnis preiszugeben.«
    »Ich kann mich wehren.«
    »Nein, das kannst du nicht. Lady X wird ebenfalls erscheinen, dann bist du verloren.«
    Er lächelte nur.
    Ich war langsam sauer. Schon längst hätte ich versucht, das Geheimnis aus ihm herauszukriegen, aber ich wollte auch Lady X und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wobei ich mich wunderte, daß sie nicht schon längst erschienen war.
    Ich irrte mich.
    Lady X war da.
    Ich sah sie nur nicht, denn hinter meinem Rücken, durch eine dicke Mauer gedeckt, hielt sie sich auf. Auch sie hatte die Fensterluke gesehen, und durch den schmalen Spalt schob sie unhörbar den Lauf einer Maschinenpistole.
    Die Mündung zeigte dabei auf meinen ungedeckten Rücken…
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 026 »Kalis Schlangengrube«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 163 »Der Zombie-Bus«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 250 »Pandoras Botschaft«, John Sinclair Nr. 251 »Xorron - mein Lebensretter«
    [4] Siehe John Sinclair Nr. 232 »Sieben Siegel der Magie«, und folgende

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