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0254 - Treffpunkt Leichenhaus

0254 - Treffpunkt Leichenhaus

Titel: 0254 - Treffpunkt Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begann.
    Sie besaß kein Geländer mehr. Irgend jemand hatte es vor langer Zeit mal abmontiert, dafür war die Treppe ziemlich breit, und man konnte die Stufen bequem hinabsteigen.
    Am Beginn der Treppe blieb Charly stehen. Er schloß die Augen, fühlte den Schwindel, öffnete seine Augen wieder und schaute die Treppe hinab. Verdammt, dachte er. Weshalb wirft sie denn plötzlich diese komischen Wellen. Das hat sie doch sonst nicht getan!
    Charly Water schüttelte den Kopf. Schlecht konnte einem werden, wenn man da hinunterschaute, aber er war nicht aufgestanden, um jetzt aufzugeben, er wollte endlich nachsehen, was sich da unten abspielte.
    Er hörte auch etwas.
    Da waren schleifende Geräusche zu vernehmen, dann ein Knarren, und als Charly auf der vierten Stufe stand, vernahm er wieder das Lachen, wobei er das Gefühl hatte, von dem anderen ausgelacht zu werden.
    »Du kleiner Scherzkeks«, machte er sich selbst mit geflüsterten Worten Mut. »Ich kriege dich schon, verlaß dich drauf.« Er rülpste, preßte erschrocken seine Hand gegen den Mund und überwand den Rest der in einem weiten Bogen hinunterführenden Treppe.
    Wenn er oben die kleinen Lampen einschaltete, dann ging automatisch auch im Keller das Licht an. Allerdings gab es nicht viel Helligkeit ab. Man konnte es schon als Totenfunzel bezeichnen, und so etwas paßte in den Keller eines Leichenhauses.
    Auf der drittletzten Stufe legte er eine Pause ein. Der schwere Wintermantel war sehr warm. Er schwitzte, wischte fahrig über seine Stirn und rief: »Hallo, ist da unten jemand?«
    Charly bekam keine Antwort.
    »He, ich habe doch gehört, daß du dich da versteckt hast. Sag wenigstens was, Mann. Hat es dir auf dem Tisch nicht mehr gefallen? Kann ich verstehen. Wir können ja darüber reden, Mann. Warte, ich komme zu dir. Aber mach keine Dummheiten, okay?«
    Da der andere nichts erwiderte, rechnete Charly Water mit dessen Einverständnis, und er überwand auch den letzten Rest der Treppe, so daß er in den Raum hineinschauen konnte.
    Die Wände bestanden aus rohem Mauerwerk. Es gab sogar ein Fenster, mehr mit einer Schießscharte zu vergleichen, aber was ihn so erschreckte, waren die Gegenstände.
    Das konnte es einfach nicht geben, denn er hatte sie bei seinem letzten Besuch nicht gesehen.
    Es waren drei schwarze Särge, die hinter einem breiten Mauervorsprung standen und in den Kellerraum hineinragten. Die Totenkisten gehörten nicht zu der billigen Sorte, da kannte sich Charly schon aus, zudem besaßen sie Griffe, die golden schimmerten, jedoch nur aus Messing bestanden.
    »Das ist doch nicht möglich«, flüsterte Charly Water und schüttelte den Kopf. »Wo kommen denn die Dinger her?«
    »Doch, es ist möglich!« vernahm er eine dumpfe Stimme.
    Charly fuhr herum, und seine Augen wurden von Sekunde zu Sekunde größer.
    Aus dem Teil des Raumes, der nicht vom Licht erreicht wurde, löste sich eine Gestalt.
    Sie trug seltsamerweise nicht mehr das lange Totenhemd, sondern eine schwarze Jacke, eine braungraue Hose und ein weißes Hemd.
    Das hellgraue Haar war nach hinten gekämmt und machte durch diese Frisur das Gesicht noch hagerer.
    Das alles hätte ihn nicht einmal gestört, wäre da nicht die blaßgrüne Hautfarbe gewesen und die seltsamen blutunterlaufenen Augen, wobei die Lippen allerdings so bleich wirkten, daß sie innerhalb des Gesichts kaum auffielen.
    So etwas hatte selbst der alte Leichenwäscher Charly Water noch nicht gesehen.
    Es kam noch schlimmer, denn der Unheimliche zog plötzlich seine Lippen zurück und zeigte zwei aus dem Oberkiefer wachsende lange, spitze Zähne…
    ***
    Charly Water wankte zurück. »Ein Vampir«, ächzte er. »Ein Vampir. Dracula…«
    Der Blutsauger lachte: »Ja, du hast richtig gehört und gesehen. Ein Vampir, aber nicht Dracula.«
    »Wer bist du dann?« Der alte Leichenwäscher bibberte vor Angst, denn so etwas hatte er noch nie erlebt. Er allein mit einem Vampir im Keller eines Leichenhauses. Das haute selbst den stärksten Bullen um, und ihn auch.
    »Nenne mich einfach Bote«, erwiderte der Vampir.
    Charly Water schluckte, bekam noch größere Augen und fing an zu kichern. Wäre er nüchtern gewesen, hätte er vielleicht geschrien, so aber begriff er nicht, in welch einer Gefahr er schwebte. Und er tat auch nichts, als der Vampir die Hände auf seine Schultern legte.
    Aus einer Handspanne Entfernung schauten sich die beiden ins Gesicht. Sie waren fast gleichgroß, wenn der Vampir seinen Blick auch ein wenig

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