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0254 - Treffpunkt Leichenhaus

0254 - Treffpunkt Leichenhaus

Titel: 0254 - Treffpunkt Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich gönnte, und der Whisky lief wie flüssiges Feuer durch seine Kehle, bevor er sich im Magen breitmachte und dessen Wände auszubrennen schien.
    Charly Water rülpste, als er die Flasche noch an den Lippen hielt. Als er sie schließlich absetzte, atmete er stöhnend aus, und in seine Augen trat ein Glänzen.
    Jetzt war er zufrieden.
    Aber die Leiche war noch immer nicht da. Da konnte er noch zehn Schlucke nehmen, sie würde auch nicht kommen, und Charly schüttelte abermals den Kopf.
    Er begriff es einfach nicht. Die konnte doch nicht von allein verschwunden sein.
    Ob sie nur scheintot gewesen war?
    Wie ein Blitzstrahl stach dieser Gedanke in sein vom Alkohol umnebeltes Gehirn.
    Ja, das gab es! Er hatte darüber gelesen und auch mit einem Leichenwagen-Fahrer darüber gesprochen. Der Mann hatte das tatsächlich mal erlebt, er schwor sogar Stein und Bein, aber ihm, Charly, war so etwas noch nicht passiert. Es wollte ihm auch nicht in den Kopf, und je mehr er darüber nachdachte, um so nüchterner wurde er. Er dachte sich gewissermaßen nüchtern. Schließlich rutschte er von der Tischkante, ging zum Waschbecken, drehte dort den Hahn auf und ließ kaltes Wasser über sein Gesicht laufen.
    Es erfrischte und ernüchterte ihn, so daß er mit einem etwas klareren Kopf weiter nachdenken konnte. Mit einem grauen Handtuch trocknete er sich das Gesicht ab und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    Er stand diagonal zur Eingangstür, die offen geblieben war, so daß Charly in den Flur schauen konnte.
    Die Leiche war verschwunden! Okay, daran gab es nichts zu rütteln.
    Aber wer hatte sie gestohlen und weshalb, vorausgesetzt natürlich, daß sie nicht von allein..
    Seine Gedanken brachen ab. Komisch war sie ja schon gewesen, das gab er ehrlich zu. Er erinnerte sich deutlich an ihre Haut. Sie hatte zwar ähnlich bleich geschimmert, wie er es auch von anderen Leichen her kannte, trotzdem war darin ein anderer Farbton zu sehen gewesen. Ein leichtes Grün, so ein komischer Schimmer, den er von schimmlig gewordenem Käse her kannte.
    Mit dem Toten stimmte etwas nicht, und da hatte auch schon vorher etwas nicht gestimmt. Irgend jemand hatte ihm da was unterjubeln wollen, und zwar auf ganz raffinierte Art und Weise.
    Er dachte darüber nach, woher die Leiche gekommen war. Seltsam, das fiel ihm nicht ein, und auch den Namen wußte er nicht, obwohl er sonst immer die Namen der Toten kannte.
    Charly konnte man vieles nachsagen, dumm war er jedoch nicht. Und er setzte durch seine Überlegungen Steinchen für Steinchen zusammen, damit sich ein Mosaik herauskristallisierte.
    Trotzdem blieb das Bild unklar.
    Bis er das Stöhnen hörte.
    Plötzlich saß er steif auf dem alten Stuhl mit den Metallbeinen. Er stellte seine Ohren auf Lauschposition, aber er hörte nichts mehr. Es blieb still.
    Eine Täuschung?
    Bis er das Lachen vernahm.
    Es war ein feistes Lachen, gleichzeitig höhnisch und auch schrill.
    Noch nie hatte er so etwas vernommen, und er war jetzt sicher, daß dieses Lachen innerhalb des Leichenhause: aufgeklungen war.
    Der Tote!
    Es gab für ihn keine andere Möglichkeit. Der Tote mußte dieses Lachen ausgestoßen haben. Bei dem Gedanken daran lief selbst dem abgeklärten Leichenwäscher eine Gänsehaut über den Rücken.
    Konnten Tote lachen?
    Ein blöder, verrückter Gedanke, dennoch nicht von der Hand zu weisen, wenn er daran dachte, was er alles erlebt hatte. Die Leiche war verschwunden, daran gab es nichts zu rütteln, und wahrscheinlich steckte sie sogar im Keller.
    Das Lachen war im Haus aufgeklungen. Wäre es von draußen gekommen, hätte es sich anders angehört.
    Der Keller!
    Auf einmal schüttelte sich Charly Water. Sonst war er der einzige gewesen, der ihn nicht als unheimlich empfunden hatte, im Gegensatz zu anderen Menschen, aber jetzt machte ihn der Gedanke, in den Keller gehen zu müssen, verrückt. Daran hatte er keinen Spaß, doch wenn er das Geheimnis der verschwundenen Leiche aufklären wollte, gab es keine andere Möglichkeit.
    Außerdem, den Kopf würde es ihn schon nicht kosten. Scheintote mordeten ja nicht, Sie waren froh, wenn man sie am Leben ließ. Als er darüber nachdachte, mußte er selbst lachen.
    Charly schielte noch auf die Flasche. Die Versuchung, einen Schluck zu nehmen, war groß, er ließ es bleiben und hatte sich damit selbst überwunden. Schon ein halber Sieg.
    Er rutschte vom Tisch, durchquerte sehr schnell den großen Raum, stand an der Tür und schielte dorthin, wo in der Nische die Treppe

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