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0254 - Treffpunkt Leichenhaus

0254 - Treffpunkt Leichenhaus

Titel: 0254 - Treffpunkt Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Als sie mich sahen, die meisten hatten sich um die Feuerstelle versammelt, schienen ihre Gesichter einzufrieren, denn im ersten Augenblick sah es wirklich so aus, als wäre das Kind tot.
    Eine noch junge Frau rannte schreiend auf mich zu und rief immer wieder: »Rita, Rita…«
    Sie wollte mir das Kind aus den Armen nehmen. Ich beruhigte sie.
    »Es ist nicht tot. Ihr Kind lebt!«
    Jetzt kamen auch die anderen, umringten mich, und ich mußte erzählen. Die Zigeuner waren entsetzt, als sie hörten, was sich in ihrem Lager abgespielt hatte.
    Keiner wußte, was er tun sollte, bis ich vorschlug, den Toten zu begraben.
    Die Zigeuner ließen sich nicht darauf ein. Sie wollten eine Trauerfeier abhalten, und irgendwie konnte ich das sogar verstehen. Myxin und ich hatten leider viel Zeit verloren, denn ich ahnte inzwischen, daß es wieder um Minuten gehen würde.
    »Schaffst du es noch?« fragte ich den kleinen Magier.
    »Komm mit!«
    Wir verschwanden, und Myxin spielte seine magischen Kräfte aus. Nur ein Hund schaute uns zu. Als wir vor seinen Augen verschwanden, da bellte er wie verrückt…
    ***
    Susan Water hatte noch eine Galgenfrist bekommen. Der Vampir war die Treppe hochgehuscht, weil er wissen wollte, was sich an der Tür abspielte.
    Das Mädchen lag rücklings auf dem breiten Sargdeckel Allmählich ebbte das Zittern ihrer Glieder ab, sie atmete die verbrauchte, feuchte Luft durch den offenen Mund ein und richtete sich schließlich auf.
    Auf dem Sarg blieb sie hocken. Dabei überlegte sie, ob sie nicht auch wieder nach oben laufen sollte, um die Flucht zu wagen. Vielleicht war jemand da, der ihr die Tür öffnete, dann sah sie ihren Vater und kam zu der Überzeugung, daß sie ihn nicht allein lassen durfte. Mochte er sein, wie er wollte, auf irgendeine Art und Weise hatte er sich heldenhaft für seine Tochter eingesetzt, als es gegen den Blutsauger ging, und das vergaß das Mädchen nie.
    Wenn sie floh, dann mit ihm zusammen.
    Charly Water lag auf dem Boden. Er war fertig, nicht nur von den Schlägen, auch der Alkohol hatte ihn ausgelaugt. Normal konnte er sicherlich nicht reagieren, wenn, dann waren seine Bewegungen langsam und träge. Es machte sich nun bemerkbar, daß er seine Gesundheit durch die Trinkerei völlig zerstört hatte.
    »Dad!« Susan sprach ihn an. Sie beugte dabei ihren Oberkörper vor, ohne den Sarg zu verlassen.
    Ein Grunzen war die Antwort.
    Das Mädchen kannte es. So reagierte ihr Vater nur, wenn er ziemlich betrunken war. Er bekam zwar mit, daß jemand etwas von ihm wollte, aber er sagte dann kaum etwas.
    Susan sprang vom Sarg. Sie schritt auf ihren Vater zu und bückte sich, um ihn zu berühren.
    »Laß mich doch!« Er sprach mit schwerer Stimme.
    »Daddy, sei doch nicht verrückt. Wir müssen etwas tun. Wir können nicht in diesem Keller bleiben.«
    »Ich…ich…«
    »Reiß dich zusammen!« Sie schüttelte ihn, hörte sein unwilliges Schnauben, und erst jetzt kam er allmählich zu sich, denn er bequemte sich, seinen Kopf zu heben.
    Glasige Augen starrten das Mädchen an. Aus seinem Mundwinkel rann Speichel. Das Grinsen auf dem Gesicht wirkte dümmlich, und Susan zog sich zurück.
    Sie kannte ihren Vater. Wenn er so aussah, war mit ihm nichts mehr anzufangen. Deshalb ließ sie ihn und ging kopfschüttelnd zurück, während die brabbelnden Worte des Mannes sie noch verfolgten und sie nur »schlafen« verstand.
    Hätte sie doch nur den Schlüssel gehabt!
    An der Treppe blieb sie stehen und schaute die Stufen hoch. Oben war es fast still geworden, so daß sie schon glaubte, die Besucher wären wieder abgezogen.
    Plötzlich fiel ihr etwas ein. Sie dachte an den Inspektor, den sie hergebracht hatte, und auch daran, daß dieser Mann in einem geschlossenen Sarg lag.
    Susan bekam Angst. Ihr Herz hämmerte schneller. Der Mann lag schon ziemlich lange in der Totenkiste, und er konnte längst erstickt sein. Sie zitterte, als sie sich umdrehte, auf den Sarg zulief und den Deckel hochhievte.
    Da lag er nun.
    Gekrümmt, mit angezogenen Beinen, und er wirkte so, als wäre kein Leben mehr in ihm.
    »Inspektor!« Susan flüsterte das Wort scharf, wobei sie sich über das offenstehende Unterteil beugte.
    Suko rührte sich nicht.
    Sie faßte nach der Schulter des Chinesen. Heftig rüttelte und schüttelte sie ihn durch, er mußte doch reagieren, denn er durfte nicht tot sein.
    Nichts tat sich.
    Susan schluckte auf, und hörte plötzlich von oben her einen irren und wütenden Schrei.
    Sie fuhr so heftig herum,

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