Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0254 - Treffpunkt Leichenhaus

0254 - Treffpunkt Leichenhaus

Titel: 0254 - Treffpunkt Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
daß der Deckel wieder zuklappte und auf dem Sarg liegenblieb.
    Aus geweiteten und angstvollen Augen starrte sie die Treppe hoch und fragte sich, was an ihrem Ende geschehen war…
    ***
    Myxin hatte es fantastisch gemacht und sich genau auf unser Ziel konzentriert.
    In der Delaware Street war unsere magische Reise beendet, und wir entstanden wie aus dem Nichts.
    Ich hatte von dieser »Reise« nicht viel mitbekommen. Nur ein leichtes Schwindelgefühl hielt mich noch umklammert, als ich endlich auf dem Gehsteig stand und den Taumel aus meinem Kopf zu verdrängen suchte.
    »Geht es dir gut?« vernahm ich die ruhige Stimme des Myxin.
    »Ja, so einigermaßen.«
    »Okay, dann wollen wir.«
    Ich schaute mich um. Glücklicherweise hatten keine Passanten mitbekommen, wer da eingetroffen war, wir befanden uns ziemlich allein auf weiter Flur, mal abgesehen von den Wagen, die über die Fahrbahn rollten.
    Wo befand sich das Leichenhaus?
    Diese Frage stellte ich auch dem kleinen Magier, und er deutete schräg nach vorn.
    Indem ich seinem Blick folgte, sah ich das Gebäude. Es war praktisch mit eingegliedert in die hohe Friedhofsmauer. Ein alter Bau aus Ziegelsteinen, die mittlerweile eine graue Farbe angenommen hatten.
    Das Haus strahlte eine gewisse Solidität aus. Nichts deutete daraufhin, daß sich in seinem Innern etwas Schreckliches abspielen konnte.
    »Sehen wir nach«, schlug ich vor.
    Eine Tür befand sich an der Hinterseite. Sie war verschlossen, was ich beim Herunterdrücken der Klinge feststellte.
    »Vorn herum?« fragte Myxin.
    Ich schüttelte den Kopf. »Du hättest dich auch ruhig in das Leichenhaus teleportieren können«, beschwerte ich mich.
    »Damit hast du meine Frage noch nicht beantwortet.«
    Ich warf einen Blick an der Mauer hoch. Wenn wir sie überkletterten, wäre das bestimmt aufgefallen, und so etwas wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Bestimmt gab es einen offiziellen Eingang. Bis wir ihn erreicht hatten, verging Zeit, und die besaßen wir nun nicht mehr.
    Das erklärte ich auch Myxin, der es einsah.
    »Wir versuchen es hier«, sagte ich, nahm etwas aus der Tasche, was sehr dünn war und etwa die Länge eines Kamms besaß. Ein Einbrecherwerkzeug, das von den Technikern der Polizei entwickelt worden war und fast jedes normale Schloß knackte.
    Mit so einem hatten wir es hier zu tun.
    Ich bückte mich, schob den Stab in das Schloß und werkelte herum.
    Ein paarmal kratzte es, ich hörte auch metallen klingende Geräusche und etwas schnacken.
    »Ich glaube, es ist offen.«
    Als ich mich aufrichtete, versuchte es Myxin. Er drückte die Klinke nach unten, die Tür öffnete sich eine Handspanne, den Rest hielt ein quer angebrachter Riegel.
    »Shit.«
    »Dann mit Gewalt«, sagte Myxin.
    Wir schauten uns noch um. Passanten waren nur weit entfernt zu sehen, und die Autofahrer interessierten sich bestimmt nicht dafür, was außerhalb der Straße passierte.
    Wir nahmen Anlauf.
    Beide wuchteten wir uns gegen die Tür, hörten die dumpfen Geräusche und waren sauer, daß jetzt die gewarnt waren, die sich im Leichenhaus befanden.
    Die Tür zitterte, sie bebte, aber sie hielt sich, und wir mußten einen zweiten Anlauf nehmen.
    Beim dritten knirschte das Holz der Tür, der Riegel schien zu federn, und dann hatten wir es geschafft. Die Tür war gesprengt, wir konnten das Leichenhaus betreten.
    Betreten war gut, denn der Schwung katapultierte uns nicht nur nach vorn, sondern auch in einen Gang hinein, an dessen Ende wir einen Raum erkannten, der vom Licht einer Leuchtstoffröhre ausgeleuchtet wurde.
    Ihn nahmen wir uns als ersten vor. Während Myxin die Tür wieder anlehnte, betrat ich mit schußbereiter Beretta den Raum. Ich fand einen Toten.
    Der alte Mann lag auf dem Tisch und sollte wohl vor seiner Einsargung noch gewaschen werden. Er bot wirklich kein schönes Bild, und ich wandte meinen Blick sehr bald von ihm ab.
    Myxin war im Durchgang stehengeblieben. »Und?«
    »Nichts. Keine Spur von Ambiastro.«
    Er nickte, stand aber im selben Moment noch starr. Wenn Myxin diese Haltung angenommen hatte, wußte ich, daß etwas im Busch war. Sein Gesicht zeigte auch einen gespannten Ausdruck, und ich fragte ihn:
    »Was ist geschehen?«
    »John, da lauert jemand.«
    Ich ging zu ihm. »Wo?«
    »Keine Ahnung, ich spüre es nur. Warte mal.« Er hielt mich mit ausgestrecktem Arm ab, ging wieder zurück in den Gang und wandte sich nach rechts, wo nicht nur eine Nische lag, sondern auch der Beginn einer nach unten führenden Treppe

Weitere Kostenlose Bücher