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0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

Titel: 0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an ihm wie die Fäden eines Spinnennetzes.
    Blitzschnell wickelte ihn eine unsichtbare Kraft ein.
    Er schrie.
    Laut und gellend. Aber das nützte ihm nichts. Er schwebte wieder! Und er glitt durch die Tür in den Korridor und in eine massive Wand hinein, hindurch, weiter…
    Sein Schreien verhallte…
    Hörte ihn niemand…?
    ***
    Spencer zuckte zusammen. Nicole sah, wie er sich zu Zamorra herumwarf, aber sofort wieder stoppte und dem furchtbaren Schrei nachlauschte, der aus den Kellerräumen kommen mußte und kein Ende nehmen wollte.
    In Nicoles Nacken explodierte etwas. Von einem Moment zum anderen überschwemmte es ihr Bewußtsein, füllte ihren ganzen Körper mit Tausenden von Fasern aus. Etwas war in ihr! Etwas, das die ganze Zeit über gewachsen war und jetzt nach der Macht griff.
    ES überrumpelte sie.
    ES zwang sie in SEINE Gewalt! Sie konnte IHM keinen Widerstand entgegensetzen. Ehe sie begriff, wie ihr geschah, hatte das Unheimliche sie unter Kontrolle.
    Das Böse schlug zu.
    Nicole warf sich herum. Spencer ahnte nichts von der Gefahr. Nicoles Arm pfiff durch die Luft. Ihre Handkante fällte den Polizisten. Wie vom Blitz getroffen, brach er lautlos zusammen. Die Lampe entfiel seiner Hand, polterte dumpf auf den Teppichboden und brannte weiter. Schon kniete Nicole über dem Mann, faßte mit beiden Händen zu, rollte ihn herum. Da war seine Dienstwaffe! Nicole schnappte sie aus dem Schulterholster, wirbelte sie herum und entsicherte sie, als hätte sie nie etwas anderes getan, als mit einer englischen Polizeiwaffe zu hantieren!
    Sie suchte ihr Ziel.
    Plötzlich konnte sie im Dunkeln sehen wie am hellen Tag. Das Unheimliche in ihr verlieh ihr dieses Können, und sie sah Zamorra, der gegen etwas Riesiges und Bedrückendes ankämpfte.
    Sie zielte auf ihn!
    ***
    Im ersten Moment konnte Zamorra kaum glauben, was er sah.
    Das Bild - lebte!
    Und es hatte sich verändert!
    Es zeigte jetzt kein blumenumranktes Mädchen mehr. Das war jetzt eine häßliche, furchterregende Bestie, die nur noch annähernd menschliche Züge besaß. Und die Blüten veränderten sich ebenfalls, schrumpften. Statt dessen entstanden dornige Ranke, die in der Lage waren, alles zu zerfetzen, was sie berührten.
    Und diese Bestie hatte das Bild verlassen!
    Fast drei Meter hoch, fegte sie heran und streckte ihre Dornenarme vor!
    Dazu kam der gellende Hilfeschrei von irgendwo!
    Zamorra war zu langsam. Er konnte den Uniformierten nicht mehr zur Seite schleudern, der zwei Schritte vor ihm stand und erstarrt war. Blitzschnell schlossen sich die dornigen Hände um ihn. Er brüllte auf und verstummte sofort wieder. Schweigend schlug er um sich. Die Lampe flog irgendwohin.
    Zamorra riß den Juju-Stab aus dem Gürtel. Doch der Stab reagierte nicht anders als ein ganz gewöhnliches Stück Holz. Also war dies hier kein Dämon, sondern irgend etwas anderes.
    Aber es war dadurch nicht ungefährlicher.
    Zamorra schrie einen Zauberspruch. Gleichzeitig folgte er der Riesenbestie, die den Polizisten mit sich zerrte, und versuchte mit dem Sternrad diese Mischung aus Ungeheuer und Pflanze zu berühren. Die Ranken schlugen nach ihm. Als er begriff, daß das Ding plötzlich fast zehn Arme besaß, war es schon zu spät. Dornen zerfetzten seine Kleidung. Von überall packte das Ungeheuer zu. Schmerzhaft drangen die Dornen in sein Fleisch.
    Der Polizist kämpfte nicht mehr.
    Das Entsetzen sprang Zamorra an. Verströmte den Dornen ein lähmendes Gift?
    Er schrie wieder Bannsprüche, aber sie blieben wirkungslos. Ein Zauber dieser Art braucht Zeit, sich aufzubauen. Diese Zeit fehlte hier aber. Plötzlich wurde das Silber in Zamorras Hand heiß. Endlich begann seine Magie zu wirken! Wo es die Dornenranken und Arme berührte, flammten diese auf. Überlautes Knacken ertönte.
    Das Ungeheuer ließ Zamorra los!
    Er stolperte zurück, prallte mit dem Rücken gegen den Türpfosten und sah etwas Unheimliches.
    Aus den Augen des Ungeheuers floß Licht! Und in diesem Licht sah Zamorra, wie der hilflose Beamte durch die Luft gewirbelt wurde! Das Ungeheuer ließ auch ihn los!
    Er raste der Außenwand entgegen!
    »Nein!« schrie Zamorra entsetzt auf, der den Mann schon zerschmettert zu Boden stürzen sah.
    Aber er prallte nicht gegen die Wand!
    Er flog einfach durch sie hindurch! Im nächsten Moment war er verschwunden!
    Da wandte sich das Pflanzenungeheuer wieder Zamorra zu.
    Blitzschnell zog der Parapsychologe mit dem Sternrad einen Kreis durch die Luft vor sich und malte

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