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0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

Titel: 0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewaltiger Schlag, blitzschnell geführt, und der einsame Kämpfer schien auch nicht ausweichen zu können. Wenn er erwischt wurde, dann hatte er keine Chance mehr.
    Er wurde es nicht.
    Als die Zunge sich dicht in seiner Nähe befand, schlug er mit der Waffe einen Halbkreis, und er traf dieses peitschende Etwas zielsicher in der Mitte.
    Die Zunge wurde geteilt.
    Ein gewaltiges Stück flog im hohen Bogen zur Seite, klatschte auf die Erde, zuckte dort noch und blieb liegen.
    Der Mann brüllte urwelthaft.
    Danach der Schrei des Drachen. Das Grollen pflanzte sich über die gesamte Insel fort und schien sie in ihren Grundfesten erzittern zu lassen. Das Tier mußte Schmerzen haben. Anders konnte sich auch das Zigeunermädchen diesen Schrei nicht erklären.
    Aber es gab nicht auf.
    Zwar bewegte es sich nicht so geschmeidig wie im Wasser, eher plump, aber es war nicht zu unterschätzen. Und es zeigte dem einsamen Kämpfer, wozu es fähig war.
    Der Rachen klappte auf.
    Schon einmal hatte Marita erlebt, wie es war, wenn das Untier Luft ausstieß. Das war noch auf dem Wasser gewesen. Jetzt wiederholte sich dieses Schauspiel. Nur schleuderte der Drache kein Wasser mehr mit aus dem Maul, sondern nur seinen kochenden Atem.
    Und der erfaßte den Kämpfer!
    Es war wie ein Orkan, in den der mutige Mensch geriet. So stark er auch war, so sehr er gekämpft hatte, auf den Beinen konnte er sich nicht mehr halten. Die Wucht riß sie ihm unter dem Körper weg. Sie stoppte auch seinen Vorwärtsdrang. Er wurde zurückgeschleudert, befand sich in der Luft und kassierte einen Hieb mit dem rechten gewaltigen Flügel, der aus dem Körper des Monsters wuchs.
    Der Flügel war wie eine Schaufel. Er wühlte nicht nur Sand und Erde hoch, sondern bekam auch den Urmenschen zu packen und schmetterte ihn zu Boden.
    Marita hatte bisher schweigend zugesehen. Jetzt konnte sie einen Schrei nicht mehr unterdrücken, als sie sah, wie der furchtlose Kämpfer wieder zu Boden geschleudert wurde. Er besaß noch soviel Fahrt, daß er durch den Sand rollte, ihn hochwirbelte und im nächsten Augenblick vom Rest der Zunge, der immer noch lang genug war, erfaßt wurde.
    Gedankenschnell wickelte sie sich um den Körper und riß ihn dann hoch.
    Zum ersten Mal schrie auch der Mensch voller Angst.
    Die Zunge mußte die Kraft einer Riesenschlange besitzen und den Körper zusammendrücken. Wie anders wäre es sonst zu erklären gewesen, daß sich der Mann nicht wehrte, obwohl er sein Schwert noch in der rechten Hand hielt?
    Der Drache wollte ihn töten.
    Und er riß ihn zu sich heran.
    Noch immer hatte er sein Maul aufgerissen. Marita war klar, daß dieses Untier einen Menschen verschlingen konnte, und sie sollte sich nicht getäuscht haben.
    Der Mann ließ sein Schwert noch los, wobei der Arm in einem seltsam abgeknickten Winkel nach unten hing, und die Waffe fiel so auf die Erde, daß sie mit der Spitze steckenblieb.
    Darm dauerte es nur noch eine Sekunde, bis das Grauenhafte geschah.
    Marita sah den Körper innerhalb des Drachenmauls verschwinden. Sie hörte einen verzweifelten Schrei, und einen Augenblick später klappte das Drachenmaul zu.
    Nichts war mehr zu vernehmen, nur noch zu sehen. Dies empfand das gefangene Mädchen als noch schlimmer, denn sie bekam mit, wie sich die beiden Kieferhälften bewegten, ohne daß etwas zu hören war. Nicht einmal das Knirschen der gewaltigen Zähne.
    Aus, vorbei…
    Sie schluchzte. Alle Hoffnungen hatte sie auf diesen Kämpfer gesetzt.
    Nun waren sie radikal zerstört worden.
    Wer sollte sie jetzt noch vor dem Unhold retten? Die seltsame Frau auf der Hügelkuppe vielleicht?
    Als Marita daran dachte, drehte sie den Kopf und schaute den Hang hoch, wo die Schwarzhaarige nach wie vor wie ein Denkmal stand und sich nicht rührte: Dennoch sah sie alles, und sie hatte auch den verzweifelten Blick des Zigeunermädchens gesehen. Er glich einem stummen Hilfeschrei, und Marita glaubte, ein Nicken zu erkennen.
    Wollte die Frau jetzt kämpfen?
    Zum ersten Mal redete sie, und ihre Stimme schallte den Hügel hinab.
    »Bleib ruhig! Ich werde die Sache von nun an in die Hand nehmen, aber ich mußte ihm einfach den Vortritt überlassen.«
    Marita konnte sich nur noch wundern. Wie war es möglich, daß diese seltsame Frau in ihrer Sprache redete?
    Gab es eine Erklärung? Nein, vielleicht auch ja.. Sie jedenfalls wußte keine, und sie wollte auch nicht länger über dieses Phänomen nachdenken, denn die Tatsachen sprachen für sich.
    Eine Tatsache war

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