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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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seines Hemdes auf, nahm einen Ausweis heraus, hielt ihn mir vor und sagte: »Ich bin Beamter des FBI!«
    Ich war nicht einmal überrascht, denn ich hatte die Kanone in Lorrows Hand längst erkannt. Es war eine Smith & Wesson mit eingravierter Nummer, eine Kanone, wie sie nur beim FBI zu finden ist.
    »Stecken Sie Ihren Ausweis und die schöne Pistole wieder ein, Lorrow«, sagte ich lachend. »Tut mir leid, dass ich so hart zugeschlagen habe, aber es ist immer noch besser, als wenn Sie abgedrückt hätten. Ich nahm an, Sie hielten Ihre Pistole in der Hand.«
    Charles Lorrow sah vorübergehend etwas fassungslos aus.
    »Mein Freund Phil und ich können Ihnen ebenso hübsche Ausweise präsentieren, aber wir müssten dazu die Sohlen unserer Schuhe abmontieren, was wir nicht gern tun, da es immer schwierig ist, die Sache wieder so in Ordnung zu bringen, dass man sich keine Blasen läuft. Vielleicht genügt Ihnen das hier!«
    Ich stand auf, öffnete unseren Spind, entnahm ihm den einzigen Koffer, den wir mitgebracht hatten, öffnete ihn und entfernte die Bodenplatte. In Halterungen festgeklemmt lagen dort unsere Pistolen mit je einem Reservemagazin und einer zusätzlichen Schachtel passender Munition.
    Instinktiv schob Lorrow beim Anblick der Kanonen den Sicherungshebel zurück. Ich lächelte ein wenig. Er schämte sich und sicherte seine Waffe wieder. Sorgfältig tarnte ich den geheimen Inhalt des Koffers wieder.
    »Ich nehme an, unsere Unterhaltung wird in einer anderen Tonart fortgesetzt«, sagte ich.
    »Etwas verwirrend für mich«, stellte er fest. »Ich glaubte schon, endlich den richtigen Fisch am Haken zu haben. Die Zentrale hat mir nicht mitgeteilt, dass außer mir noch Leute auf diese Geschichte angesetzt sind.«
    »Die Zentrale hat auch uns nicht mitgeteilt, dass außer uns noch ein G-man in der Sonnenhölle herumstolpert, Washington hat nun einmal einen Hang zur potenzierten Geheimhaltung. Ich habe den Verdacht, die obersten FBI-Bosse erzählen sich nicht einmal selbst, was sie tun.«
    Lorrow fehlte im Augenblick der Sinn für Scherze.
    »Kommt mir alles ein wenig unwahrscheinlich vor. Sie arbeiten schon seit Monaten auf dem Ölfeld. Ich hielt Sie für Crossbeens Leute.«
    »Sie verdächtigen den Polizeiboss?«
    Er nickte. »Schon seit einiger Zeit. Die Company-Polizei hat zu oft nicht hingesehen, sonst wäre die Hälfte der Sabotageakte nicht möglich gewesen.«
    »Haben Sie irgendwem etwas über Ihren Verdacht gesagt?«
    Er zögerte mit der Antwort. Phil und ich lächelten.
    »Ich sehe«, sagte Phil, »Sie glauben uns unsere FBI-Zugehörigkeit noch nicht. Ich werde die Schuhsohlen abmontieren müssen.«
    »Nicht nötig«, wehrte unser Kollege ab.
    Ich erriet seine Absicht. »Okay, rufen Sie Washington an, aber fahren Sie dazu besser über die Grenze. Ein Gespräch von hier aus könnte abgehört werden.«
    Wieder nickte er.
    »In Ordnung. Und jetzt möchte ich Ihnen vorschlagen, dass wir uns morgen nach Einbruch der Dunkelheit irgendwo in der Wüste treffen. Mir erscheint es zu riskant, wenn wir uns hier weiter unterhalten. Einer von Crossbeens Leuten könnte Verdacht schöpfen.«
    Er stand zwar auf sagte aber: »Niemand weiß, dass ich G-man bin!«
    »Niemand? Wirklich?«
    »Boulwer selbstverständlich ausgenommen.«
    »Wahrscheinlich ging es nicht anders, aber für meinen Geschmack ist das schon ein Mann zu viel. Wir möchten nicht in den Verdacht geraten, ebenfalls G-men zu sein, falls wir zu lange mit Ihnen gesehen werden, Lorrow; nicht einmal bei Chester Boulwer. -Treffen wir uns also morgen Abend um neun. Sie kennen den Zwischenstopp für den Bus auf dem Weg nach Sonoita? Okay, wir warten fünfhundert Yards davon entfernt in der Wüste. Können Sie ein bisschen wie ein Schakal heulen? Gut, dann werden wir uns finden. Jetzt verlassen Sie die Baracke am besten durch das Fenster.«
    ***
    Ich glaube, am wenigsten interessierte sich Ted Wagh, der »Salamander« für das Unglück mit dem Tieflader. Der kleine, dickliche Mann gönnte dem Trümmerhaufen des Spezialtransporters kaum einen Blick.
    »Transportieren wir eben die Bagger mit eigener Kraft an die Brandstelle«, knurrte er am Morgen. »Aber das dauert zwei Tage. Gebt den Dingern daher den letzten Schliff!«
    Wir arbeiteten wie der leibhaftige Satan, umschwirrt von Company-Polizisten, angetrieben von Hawkins. Unmittelbar nach der kurzen Mittagspause war der Bagger marschbereit.
    Wagh selbst kletterte in das Führerhaus. Er ließ den schweren Motor an.

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