Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
Vom Netzwerk:
fuhr eine Runde um das Lager. Der Wagen kam in langsamer Fahrt an mir vorbei. Sein Suchscheinwerfer huschte über die Stelle, an der ich mich befand, aber ich stand sicher hinter einer mehr als mannshohen Kaktee.
    Sobald der Jeep vorüber war, startete ich. Die anderen Fahrzeuge hatten zu großen Kurven rund um den bewachten Spezialtransporter eingesetzt. Für mich war der Weg frei.
    Ich startete, nutzte auf dem Weg einzeln stehende Kakteen als Deckung, erreichte den Wagen in zwei Minuten, warf mich unter die Vorderräder, tastete nach der Achse, den Bolzen, ertastete sie und setzte die Stahlsäge an.
    Ich sägte wie ein Besessener. Das Werkzeug der Gangster war von fantastischer Qualität. Die Säge fraß sich in den Bolzen, als wäre er aus Holz.
    Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie viel Zeit mir für die Arbeit blieb. In einiger Entfernung konnte ich die Lichter der Jeeps sehen, aber ich wusste nicht, wie lange sie für ihre Runden brauchen würden.
    Der erste Bolzen war ausreichend angesägt. Ich setzte das Blatt an den nächsten.
    Wenn die Company-Polizei mich hier in aller Ruhe die Achsen ansägen ließ, dann würde man sie morgen, wenn der Tieflader zu Bruch gegangen war, verdammt genau fragen, was sie in der Zeit getrieben hätten. Ich brauchte mindestens zehn Minuten, und es war ganz unsinnig, dass die Cops irgendeine glaubhafte Erklärung dafür aufbringen konnten, warum sie den Wagen volle zehn Minuten allein gelassen hatten. Sie würden nichts anderes sagen können, als dass ihr Chef es ihnen befohlen habe, und dann war Loft Crossbeen in der Schusslinie. Wenn Crossbeen aber mit den Gangstern unter einer Decke steckte, so würde er niemals zulassen, dass sie einen Sabotageakt begingen, der ihn selbst so stark belastete. Schön, für zwei oder drei Minuten war die Abwesenheit der Polizisten zu erklären. Sie fuhren einfach die vorgesehene Runde, aber für länger…
    Mir schoss ein Gedanke durch das Gehirn. Wer hatte die Dynamitpatrone, oder was immer es gewesen war, geworfen, die Bohrturm 3 in die Luft gejagt hatte? Nur einer von den Männern, die dabei umgekommen waren, kam dafür infrage.
    Ich ließ die Säge fahren, als sei sie glühend geworden. Wie ein Aal schnellte ich mich unter dem Tieflader vor, und als ich unter dem Kühler auftauchte, sah ich den Mann…
    Ich lag noch auf der Erde, und, genauer gesagt, sah ich nur seinen Schatten gegen den helleren Himmel. Es hätten die Umrisse einer Kaktee sein können, aber der Schatten bewegte sich. Er stand in vielleicht hundert Yards Entfernung, und ich sah, dass sein Arm in weitem Schwung ausholte.
    Ich rannte wie irrsinnig. Aber als ich aufsprang, verlor ich den Mann sofort aus dem Blick. Ich lief in der ungefähren Richtung, aber ich kam nicht sehr weit.
    Ein heißer Windstoß traf mich und warf mich auf das Gesicht. Ich besaß Geistesgegenwart genug, mich um die eigene Achse zu rollen, und vielleicht retteten mich die fünf oder sechs Yards, die ich auf diese Weise noch gewann.
    Ein greller Feuerschein durchzuckte für eine Sekunde die Nacht, dann folgte der dröhnende Schlag einer Explosion. Stahl und Blech flogen in Fetzen durch die Gegend.
    Ich hatte einfach Glück, dass mich nicht irgendein massiver Brocken traf. Ein paar Sekunden lang lag ich wie betäubt, aber ich nahm alles zusammen, sprang auf und rannte los.
    Das Benzin des Tiefladers brannte in einer lodernden Flamme. Die ersten Schreie wurden laut. Wenn ich nicht innerhalb von Sekunden die Hecke erreichte, erwischten sie mich.
    Ich lief in großen Sprüngen wie ein verfolgter Hase. Plötzlich warf sich ein Mann in meinen Weg. Ich wusste nicht, woher er gekommen war. Ich erkannte ihn auch nicht, denn das brennende Benzin gab nur unsicheres Licht.
    Es war ein Sonntagsschlag, den ich landete, im Laufen abgefeuert und daher mit doppelter Wucht geladen. Er traf den Mann genau auf den Punkt, und er kippte so prompt um, als sei er mit einer Schaufel aus meinem Weg geräumt worden.
    In der nächsten Sekunde tauchte ich in der Kakteenhecke unter, wand mich durch und landete auf dem Hof des Camps, der bereits gefüllt war von Workern, die die Explosion aus den Betten und ins Freie getrieben hatte. In der allgemeinen Verwirrung und dem Durcheinander konnte es keinem auffallen, dass ich nicht aus einer der Baracken gekommen war.
    Ich kämpfte mich gegen den Strom in die Baracke 4, zwängte mich in mein Zimmer, dessen Tür offen stand. Phil war selbstverständlich draußen. Er musste mich unter dem

Weitere Kostenlose Bücher