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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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würde, schon wieder einen Sabotageakt zu decken. Er vertrat die Meinung, die Gangster würden sich ruhig verhalten, bis alles bis zur eigentlichen Löschung erledigt sei, und würden dann noch einen Versuch unternehmen, die Sache in der letzten Sekunde zu vereiteln.
    Ich neigte mehr zu der Ansicht, die Männer würden jede Gelegenheit ergreifen, um die Arbeiten zu verzögern. Wir konnten uns nicht darüber einigen.
    Zur Vorsicht blieb Lorrow draußen auf dem Feld in der Nähe der Bagger.
    Phil und ich marschierten, sobald wir den Bus in Sonoita verlassen hatten, zum Oil Inn. Zum ersten Mal, seitdem wir in der Geschichte steckten, trugen wir Pistolen, allerdings nicht die auffällige Smith & Wesson 38er Special, die uns zu leicht als G-men verraten hätten, sondern kleine Pistolen, die man bequem in einer Tasche unterbringen kann. Im Grunde genommen ist diese Kanone nicht viel mehr als eine Damenpistole.
    Ich wusste nicht, wie groß unsere Chancen waren, Harry und Jack zu treffen. Halb und halb rechnete ich damit, dass die beiden es vorzogen, sich nach der Tiefladerexplosion vorläufig nicht in Sonoita blicken zu lassen, zumal da sie sicherlich durch Crossbeen erfahren hatten, dass ich mit dem Leben davongekommen war.
    Das Oil Inn war wie immer leer, zu leer sogar, denn niemand stand an der Theke, nur der Keeper stand dahinter.
    Der Junge tat, als hätte er mich nie gesehen. Er kam hinter seiner Theke hervorgeschossen, dienerte, wollte uns zu einem Tisch führen, versicherte, er hätte die besten und billigsten Drinks, und er brauche nur ein Telefongespräch zu führen, sofort würde ein Schwarm der schönsten Mädchen seine Bude stürmen.
    Ich kaufte mir den Burschen, nahm ihn bei der Krawatte und drängte ihn in eine Ecke. Er wurde so blass, wie es seine Hautfarbe zuließ.
    »Telefonieren möchtest du?«, fragte ich spöttisch. »Hast du denn Auftrag von Jack und Harry, anzurufen, falls ich hier auftauche?«
    »Girls… bestellen«, japste er.
    Ich drückte ein wenig fester zu.
    »Kommen Harry und Jack heute?«
    »Ja«, röchelte er.
    »Wann?«
    »Vielleicht… in… einer halben… Stunde!«
    »Sehr schön! Jetzt hör gut zu, Kleiner! Du scherst dich hinter deine Theke, gibst keinen Mucks von dir und benimmst dich wie immer. Ich habe eine wichtige Unterredung mit Harry und Jack zu führen. Wenn du irgendetwas tust, um das zu verhindern, dann unterhalte ich mich mit dir, und ich bin ein verteufelt unangenehmer Gesprächspartner. Kapiert?«
    Er konnte nur noch nicken. Ich ließ ihn los. Hastig wie ein flüchtendes Wiesel brachte er sich hinter seiner Theke in Sicherheit. Phil und ich nahmen einen Tisch, der etwas hinter dem Eingang zurückstand, sodass wir von Eintretenden nicht sofort gesehen werden konnten. Hingegen konnten wir den Keeper im Auge behalten.
    ***
    Rund vierzig Minuten später hob er den Kopf und starrte auf den Eingang. Er hatte sich schlecht in der Gewalt. Sein Gesicht verriet Angst, aber Harry und Jack, die in diesem Augenblick das Oil Inn betraten, schienen es nicht zu bemerken. Sie gingen zur Theke. Dann irrte der Blick des Keepers zu uns ab, und das bemerkten die Gangster. Sie blieben stehen wie Automaten, deren Feder abgelaufen ist.
    Phil und ich standen sehr schnell auf. Bevor die Gangster sich umdrehten, hatten wir uns bereits zwischen sie und die Tür geschoben.
    Harry und Jack glotzten uns an. Wie immer war in ihren Gesichtern nichts zu lesen. Harry hielt die Hände in den Hosentaschen, aber da ein Gangster sein Schießeisen praktisch nie in den Hosentaschen trägt, verzichtete ich darauf, jetzt schon die Pistole zu produzieren.
    Jack öffnete seine Mundkerbe. Er leckte sich die dünnen Lippen.
    »Wir haben dich nicht bestellt«, sagte er rau.
    »Ich habe mit euch zu reden«, antwortete ich, und ich glaube nicht, dass ich dabei sehr freundlich aussah.
    »Warum bringst du den anderen mit?«
    »Er ist jetzt mit von der Partie.«
    »Lass uns die Kerle rauswerfen, Jack«, knurrte Harry. Seine Kinnnarbe glühte.
    Jack legte die Hand auf den Arm , seines Kumpans.
    »Was willst du?«
    »Geld«, antwortete ich. »Und eine Auskunft!«
    Wieder leckte er seine Lippen.
    »Gut! Setzen wir uns!«
    Gleichzeitig, und ohne uns aus den Augen zu lassen, bewegten wir uns auf einen Tisch zu, der etwa in der Mitte zwischen uns stand.
    »Hände auf die Platte!«, sagte ich.
    Ein dünnes Grinsen zog über Jacks Gesicht.
    »Verstehst du was vom Geschäft?«, fragte er.
    »Im Wildwest-Film gelernt! Also…«
    Jack

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