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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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Langsam setzte sich die Maschine auf ihren Raupenketten in Bewegung.
    Die Worker brüllten ein donnerndes: »Cheerio!«
    Jeder wusste, dass alles Mögliche passieren konnte. Ein Greifbagger ist nicht dafür gebaut, Strecken von zehn Meilen und mehr zu fahren. Die Maschine kroch im Tempo einer Schnecke dahin. Außerdem war sie durch die Panzerung kopflastig geworden und musste mit ausgeschwenktem Gegengewicht gefahren werden.
    Als es dunkel wurde, hatte Wagh den Bagger etwa eine Meile gefahren und zwar über praktisch wegloses Gelände. Es gab Stellen, die wir mit Stahlplatten auslegen mussten. Ständig war die Maschine von Arbeitstrupps, Lastwagen, Jeeps umschwärmt. Es muss ausgesehen haben, als mühten sich Ameisen ab, ein großes Tier zu ihrem Bau zu schleppen.
    Als es dunkel wurde und der Transport eingestellt werden musste, brachten die Company-Cops Standscheinwerfer in Stellung. Die ganze Nacht hielten sie den Bagger im Licht.
    Phil und ich fuhren zur richtigen Zeit nach Sonoita. Wir stiegen aus dem Bus, angelten uns ein Taxi und fuhren wieder bis zur Zwischenhaltestelle zurück. Wir gingen in die Wüste hinaus, und Phil probierte, ob er wie ein Kojote heulen konnte. Die Antwort kam ganz aus unserer Nähe, und man hörte deutlich, dass Lorrow ein ebenso kläglicher Tierstimmenimitator war wie Phil. Eine Minute später trafen wir uns in der Dunkelheit.
    »Haben Sie mit Washington telefoniert?«, fragte ich.
    »Ja«, antwortete er. »Es ist in Ordnung. Hallo, Kollegen!«
    Wir hockten über drei Stunden dort draußen. Nachts wird es mächtig kalt in der Wüste. Es dauerte nicht lange, bis uns die Zähne zu klappern begannen, aber als wir fertig waren, da hatten wir einen Plan geboren. Nichts freilich, das unter allen Umständen hieb- und stichfest war, aber doch eine Sache, die gewisse Aussichten auf Erfolg hatte.
    Lorrow hatte einen Jeep der Company in der Nähe stehen. Er fuhr uns nach Sonoita zurück, dass wir von dort aus den Werksbus nehmen konnten.
    Am nächsten Tag, einem Freitag, wurde unsere Gruppe den Leuten zugeteilt, die in der Nähe von Bohrloch 3 die Gräben zogen. Ein Lastwagen brachte uns hinaus.
    Wir waren noch nie so nahe an die brennende Quelle herangekommen. Der Anblick der fast wolkenkratzerhohen Flammen aus der Nähe raubte jedem, der es noch nicht gesehen hatte, den Atem.
    Die Feuersäule war nicht stumm. Sie brüllte und fauchte wie ein entfesseltes Tier. Sie hielt die Luft in ständiger Bewegung, sodass ein sausender, aber glühend heißer Wind über das Feld pfiff.
    Im Zentrum des Brandes ragte, längst ausgeglüht, zusammengesunken und weiß leuchtend das Stahlgerippe des Bohrturms. Diese Reste mussten entfernt werden, bevor Wagh versuchen konnte, die Feuersäule mit einer Nitroglyzerinladung auszublasen. Ohne diese Maßnahme hätte sich das Öl sofort wieder an dem glühenden Metall entzündet.
    Die Leute hatten bereits einen langen, breiten Graben von rund zehn Fuß Tiefe in den Wüstensand geschaufelt, die Seitenwände abgestützt, und sie waren jetzt dabei, in Richtung auf das Bohrloch eine schräge Rampe aus einbetonierten Stahlplatten zu bauen. Es war, als bauten Soldaten einen Laufgraben gegen den Feind.
    Wir stiegen mit in den Job ein. Ich weiß nicht, ob sie in der Hölle noch schlimmere Arbeit für die Verdammten auf Lager haben, denn dieses hier war die Hölle.
    ***
    Der Lastwagen brachte uns zurück ins Camp. Lewman in seiner Baracke zahlte uns einen Wochenlohn aus, der für einen Oil-Worker ein halbes Vermögen darstellte.
    Es war Freitag. Obwohl alle Leute, die zum Sonderkommando gehörten, jeden Knochen ihres Körpers einzeln spürten, dachte niemand daran, sich auf die Matratze zu legen. Die Busse nach Sonoita waren gerammelt voll von tatenlustigen, jetzt schon singenden Männern.
    Seit der Tieflader in die Luft geflogen war, hatte sich so gut wie nichts ereignet. Loft Crossbeen war im Camp erschienen und hatte einige oberflächliche Verhöre angestellt. Dieses sanfte Vorgehen war in unserem Sinn. Wir hatten mit Lorrow vereinbart, dass keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden sollten, und er hatte diese Meinung bei Boulwer durchgedrückt.
    Lorrow und wir waren uns nicht darüber einig, ob die Gangster bis Montag versuchen würden, noch einmal ein Attentat zu unternehmen. Als Ziel kamen die beiden Bagger infrage. Wenn es gelang, sie zu zerstören, konnte die Löschung der Quelle um eine weitere Woche verzögert werden. Lorrow glaubte nicht, dass Crossbeen es wagen

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