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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höllenfürsten sah aus, als wäre es von einem Grinsen in die Breite gezogen worden.
    Und einen Augenblick später hörten sie das Gelächter…
    ***
    »Da!« sagte der Küster und schimpfte weiter. »Die Jugend von heute. Auf sie ist kein Verlaß mehr. Der Wagen ist leer, die Typen haben sich verdrückt.« Hans Heck hatte die Tür des Wohnmobils aufgezogen und schaute in den Wagen hinein. Als er sich umdrehte, verzog er das Gesicht.
    »Was haben Sie?« fragte Kommissar Mallmann.
    »Im Wagen stinkt es nach Alkohol. Die haben gesoffen und nicht zu knapp.«
    »Vielleicht liegen sie noch in den Betten.«
    »Nein, da habe ich hingeschaut. Die Kojen sind alle leer. So eine verflixte Kacke.« Der Küster schüttelte sich und begann wieder über die Jugend zu schimpfen.
    Ich hielt mich zurück, denn mein Blick glitt in das Tal der Mosel hinein, wo auch Trier zu meinen Füßen lag. Auf den Dächern der Häuser schimmerte noch der Schnee. Der Fluß wirkte wie eine graue Schlange, die sich zwischen den Hügeln einherwindet. Es war zwar kalt, dennoch reichte die Sicht nicht sehr weit, weil Hochnebel sie versperrte.
    Ich drehte mich wieder um.
    »Verschwunden sind sie!« beschwerte sich der Küster, »einfach weggelaufen. Das ist doch keine Arbeitsmoral.«
    »Vielleicht haben sich die jungen Leute Ihren Rat zu Herzen genommen«, sagte ich.
    »Dann wäre der Wagen ja auch nicht mehr da.«
    »Die arbeiten bestimmt im Schloß«, vermutete der Kommissar.
    »Nein!« Hans Heck widersprach energisch. »Wenn sie tatsächlich arbeiten würden, hätten wir etwas gehört. Das ist aber nicht der Fall. Also tun sie auch nichts.«
    »Woher wissen Sie das alles?« fragte ich.
    »Erfahrung.« Heck wischte mit der Hand durch die Luft. Es war nicht die Bewegung eines übernervösen Menschen, sie hatte schon seinen Grund, denn wie auch wir sah er ebenfalls die Fäden, die uns wie hauchdünne Schlangen umschwebten.
    Und es waren nicht nur ein Dutzend, sondern Hunderte, wobei es immer mehr wurden.
    »Haben Sie eine Erklärung für diese Fäden?« wandte ich mich an den Küster.
    »Nein.«
    »Wir scheinen uns dem Zentrum zu nähern«, vermutete Kommissar Mallmann, »so konzentriert habe ich sie noch nie erlebt.«
    »Und das Zentrum liegt im Schloß«, erklärte ich, wobei mein Blick die düsteren Mauern streifte.
    Die Fäden besaßen dort, wo das Schloß stand, ihren Ursprung oder ihre Quelle.
    In der Wand entdeckte ich Fensterlöcher. Durch sie konnten sie das Schloß verlassen.
    Will war zu mir gekommen. »Am besten wäre es, wenn wir den Küster nach Hause schickten.«
    Der Ansicht war ich auch.
    »Und was meinst du sonst?« fragte mich der Kommissar.
    Ich hob die Schultern. »Wenn ich ehrlich sein soll, sieht es gar nicht gut aus. Dieses komische Schloß scheint mir eine Quelle des Bösen zu sein.«
    »Spürst du die Bedrohung?«
    »Nicht körperlich, aber sie ist vorhanden. Sie…«
    »Ahhhggrr…« Wir hörten beide den erstickt klingenden Schrei und wirbelten herum.
    Ihn konnte nur einer ausgestoßen haben: Hans Heck, der Küster. Er war es in der Tat, und er befand sich im Bann dieser mörderischen Würgefäden.
    Die Arme hatte er halb erhoben. Er wollte seine Finger um den Hals klammern, damit er sich die Fäden abreißen konnte, das schaffte er nicht. Sie saßen einfach zu eng und schnitten wie scharfe Klingen in seine Haut.
    Der Küster röchelte und verdrehte die Augen. Er besaß weiche Knie und taumelte zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Wand des Wohnmobils stieß.
    Die Fäden hatten sich ausgerechnet ihn, den hilflosesten unter uns, als Opfer ausgesucht. Wehren konnte sich der Küster nicht. Die dünnen Würgestricke hatten sich inzwischen so vermehrt, daß sie bereits die Dicke eines Fingers besaßen und den Mann mit Leichtigkeit umbringen konnten.
    Das alles schoß mir in den Sekunden durch den Kopf, die ich brauchte, um die Szene in mir aufzunehmen. Danach gab es kein Halten mehr für mich.
    Er befand sich vielleicht zehn Meter von mir weg, und auf halber Strecke erwischte es mich.
    Ich hatte nur auf die Fäden geachtet, die etwa in Augenhöhe schwebten, und rechnete nicht damit, daß sich andere auch noch auf heimtückischere Art und Weise anschleichen konnten.
    Das bekam ich drastisch zu spüren. Niemand warnte mich, und so gelang es diesen verdammten Dingern, sich während des Laufens zwischen meine Beine zu schieben und sie dicht unter den Knien zu umwickeln.
    Abermals hatten sich zahlreiche Fäden gesammelt, so daß sie

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