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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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tief. Er grinste zufrieden vor sich hin. Nun war es ihm also gelungen, den Burschen auf die Spur zu kommen. In den blauen Luftballons würde ab etwa sieben Uhr auf Coney Island je eine Morphiumampulle vertrieben werden.
    Oder auch nicht, dachte Phil. Wir werden die Verkäufer ganz schön überraschen. Mit der Überraschung hatte er nicht ganz unrecht. Nur kam sie ein wenig anders, als er sich das vorgestellt hatte.
    ***
    Mein Plan, so einfach er gewesen war, hatte sich also als ein Fehlschlag entpuppt. Ich steckte mir eine Zigarette an und starrte düster vor mich hin.
    »Was machen wir mit dem ganzen Kram von Süßigkeiten?«, fragte Clifton, der als Einziger noch mit mir im Zimmer war, weil Harden und Chester in einer Brandsache plötzlich abberufen worden waren.
    Ich stand auf und stülpte mir meinen Hut auf.
    »Schenken Sie es den Kindern in der Straße«, schlug ich vor. »Die sind für Naschereien doch immer zu haben.«
    Clifton sah mich aufmerksam an.
    »Haben Sie den Mut verloren, Cotton?«, fragte er.
    »Scheint so.«
    »Das sollten Sie nicht tun. Irgendwie kommen Sie den Kerlen schon auf die Spur.«
    »Das ist ein schöner Trost, Clifton, aber auch nicht mehr. Und Sie wissen das verdammt genau. Ich habe nur noch bis morgen früh Zeit. Dann holt ihr Jackson ab, was ich euch nicht übel nehmen kann, was aber für die Morphiumsache nicht zum Vorteil sein wird.«
    »Vielleicht können wir aus Jackson auch alles über die Morphiumgeschichte herausholen!«
    Ich lachte knapp.
    »Seit wann glauben Sie an den Weihnachtsmann, Clifton? Wenn ihr ihm die Sache mit Mrs. Cummon nachweist, an Hand des Messers, sitzt er schon tief genug in der Tinte. Er wird sich hüten, euch noch weiteres Belastungsmaterial gegen sich zu liefern. Und darauf würde es schließlich hinauslaufen, wenn er euch die Geschichte vom Morphium erzählte. Er wird ableugnen bis zum Umfallen. Und mit dem Morphium könnt ihr ihm gar nichts beweisen.«
    »Da haben Sie leider recht, Cotton«, seufzte Clifton. »Was haben Sie denn jetzt vor?«
    »Was soll ich schon machen?«, fragte ich. »Der Vergnügungspark hat bis vier Uhr früh geöffnet, wenn nicht mangels Zustrom früher die Lampen ausgeschaltet werden. Da ich aber nur noch bis morgen früh Zeit habe, werde ich mich bis zum Schluss in dem Park umsehen. Vielleicht habe ich Glück, und stolpere durch Zufall über etwas, was mir weiterhilft. Schließlich darf doch wohl auch ein Hüter des Gesetzes mal Glück haben und nicht immer nur Gauner, oder?«
    »Meine Güte, Cotton«, erwiderte Clifton, »ich wusste ja gar nicht, dass Sie sich so tief in die Geschichte hineingekniet haben, dass Sie es schon persönlich nehmen. Es ist doch nur ein Fall wie hundert andere auch?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Für mich gibt es gar keinen Fall ›wie hundert andere‹. Sobald ich mich gründlich mit einer Sache auseinandersetze, muss ich sie einfach persönlich nehmen. Tut mir leid, aber ich kann nicht anders. Das ist nun einmal meine Art.«
    »Cotton, ich würde wirklich gern mit Ihnen gehen«, sagte Clifton herzlich, »Aber Sie wissen, dass ich’s nicht tun darf. Harden und Chester sind dienstlich unterwegs. Einer muss wenigstens hier im Revier zur Verfügung bleiben während der Nacht.«
    »Ich weiß doch, Clifton«, nickte ich. »Dadurch, dass ihr Cummon verloren habt, seid ihr doch sowieso schon überlastet. War gut gemeint, danke. Bis morgen früh. Wenn mir bis dahin nichts gelingt, will ich wenigstens dabei sein, wenn Jackson abgeholt wird.«
    »Abgemacht!«, rief Clifton. »Wir warten damit, bis Sie hier sind. So long, Cotton!«
    »Cheerio, Clifton«, sagte ich müde und verließ das Zimmer. Noch immer hingen unter der Decke vier Luftballons. Einer davon war blau…
    In der Wache fragte ich nach dem nächsten Drugstore. Der diensthabende Sergeant beschrieb mir die Lage. Ich ging hin, setzte mich auf die hinterste Ecke und trank drei Tassen brühheißen schwarzen Kaffee. Dazu rauchte ich eine Zigarette und grübelte vor ich hin.
    Zehn Minuten später spürte ich die Wirkung des Kaffees. Ich zahlte und machte mich wieder auf den Weg nach Coney Island. Da es vom Revier nicht allzu weit war und weil ich das ewige Sitzen leid war, ging ich ausnahmsweise einmal zu Fuß, sodass der Jaguar auf dem Parkplatz des Reviers stehen blieb.
    ***
    Es war wenige Minuten vor sieben, als ich das erste Tor des Vergnügungsparks erreichte. Ich wollte mich durch die Sperre schieben, als mich jemand ansprach: »Guten Abend, Agent

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