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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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mir für die Wahrung des Gesetzes ein Messer in die Rippen rennen, eine Kugel in den Schädel blasen oder eine Bombe in die Wohnung werfen zu lassen.«
    Gregory runzelte die Stirn. Plötzlich hob er den Kopf, musterte mich fest und fragte: »Wollen Sie für mich arbeiten? Ich biete Ihnen das Doppelte dessen, was das FBI .zahlt!«
    Ich schüttelte den Kopf. Er zuckte die Achseln, drehte sich um und ging. Ich sah ihm nach. Was war das gewesen? Ein Ausdruck von Achtung? Oder ein Bestechungsversuch?
    ***
    »Du kannst sagen, was du willst!«, stellte Sarah-Veraldes entschlossen fest, während sie sich den letzten Lockenwickler aus dem grauen, schon etwas dünnem Haar drehte. »Ich sehe nach.«
    Joseph Veraldes zuckte ergeben die Achseln.
    »Na schön«, sagte er. »Dann sieh nach! Natürlich ist es Unsinn, aber wenn du nachsehen willst, dann tu es. Wir haben ja noch einen Schlüssel von dem Zimmer. Also sieh nach!«
    »Das tue ich auch! Was ich gehört habe, habe ich gehört! Heute Nacht waren Leute in dem Zimmer! Wenn ich tagsüber Zeit gehabt hätte, hätte ich schon längst nachgesehen!«
    »Wie sollen denn Leute in dem Zimmer gewesen sein?«, widersprach er. »Das Zimmer hat ein Arzt gemietet, weil er ein paar Sachen unterstellen wollte, während er eine Weltreise macht!«
    »Wer weiß, ob das stimmt«, erwiderte seine Frau skeptisch. »Heute Nacht haben sich in dem Zimmer Leute unterhalten. Das habe ich gehört. Und was ich gehört habe, stimmt. Darauf kannst du dich verlassen! Ich leide nicht an Halluzinationen!«
    Joseph Veraldes hielt es für klüger, zu dieser letzten Feststellung nichts zu sagen, obgleich er sich seine eigenen Gedanken dazu machte. Ergeben stand er auf, als seine energische Frau ihn dazu aufforderte, und folgte ihr hinaus in den Hof. Sarah Veraldes hatte den zweiten Schlüssel genommen und schloss die Tür des Zimmers mit dem separaten Eingang auf.
    »Da hast du es!«, triumphierte sie und zeigte auf die Schmutzflecken, die von vielen Füßen herrührten.
    Joseph Veraldes starrte erschrocken auf die Beweise, dass hier tatsächlich in der letzten Nacht Menschen gewesen sein mussten. Blitzschnell flog sein Blick in die Runde. Nein. Alle Kisten waren noch vorhanden. Es schien also niemand eingebrochen zu haben. Auch ließen sich ja für einen Einbruch keinerlei Anzeichen erkennen.
    »Das verstehe ich nicht!«, sagte ich.
    »Ich auch nicht«, sagte seine Frau. »Noch nicht! Aber ich werde schon dahinter kommen! Jedenfalls ist es nichts mit der Geschichte von dem Arzt, der eine Weltreise machen will! Komm, wir wollen nachsehen, was in den Kisten ist!«
    »Aber die sind doch alle abgeschlossen?«
    »Na und?«
    »Na und? Wie willst du sie denn aufmachen, wenn sie abgeschlossen sind?«
    »Himmel, was habe ich nur für einen Mann!«, seufzte Sarah Veraldes. »Bist du nun Schlosser, oder nicht? Wirst du wohl imstande sein, ein paar lächerliche Vorhängeschlösser aufzukriegen?«
    »Aber das dürfen wir doch nicht! Sarah, du…«
    »Halte den Mund und hole dein Werkzeug! Vielleicht hat er jemand umgebracht, die Leiche zerstückelt und in diese Kiste gepackt? So was ist alles schon da gewesen! Also los, widersprich mir nicht dauernd! Hol dein Werkzeug!«
    Ein paar Minuten noch hielt Josephs Widerstand an. Dann gab er nach und zog brummend ab, um das verlangte Werkzeug zu holen. Der Zufall wollte es, dass er ausgerechnet die Kiste, die inzwischen leer geworden war, zuerst öffnete.
    »Na also«, sagte er, vor der Kiste knieend. »Du siehst jetzt wohl ein, dass es Unsinn ist, nicht wahr?«
    »Du bist ein Schwachkopf«, stellte Sarah resolut fest. »Warum sollte wohl jemand für zwei Jahre Miete bezahlen, wenn er nur ein paar leere Kisten loswerden will, he? Was da drin war, haben die Leute, die ich heute Nacht gehört habe, eben heute Nacht abgeholt! Das ist doch sonnenklar! Los, mach die nächste Kiste auf!«
    Seufzend schickte sich Joseph-Veraldes in sein Geschick. Er arbeitete eine Weile stumm, dann hob er den Kistendeckel der zweiten Kiste in die Höhe.
    »Da haben wir es!«, triumphierte Sarah nun schon das zweite Mal. »Was ist denn das für ein Zeug? Laute kleine Kartons! Was steht drauf? Mor-phi-um? Morphium! Aber das ist doch…«
    »Ein Medikament!«, vollendete Joseph Veraldes. »Also stimmt die Geschichte mit dem Arzt eben doch!«
    »Hast du schon einmal einen Arzt gesehen, der einen Vorrat von mindestens zigtausend Ampullen Morphium hat? Los, was starrst du so dumm in die Gegend? Die nächsten

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