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0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie beobachtete. Das Gleitband brachte neue Besucher. Ein Tefroder in gelber Uniform eilte auf Rhodan und seine Freunde zu. Es war Gota.
    „Dachte ich mir doch, daß Sie hier sein würden", rief er erfreut. „Ich habe Sie schon überall gesucht. Am vereinbarten Treffpunkt waren Sie nicht."
    „Wir wurden aufgehalten", erklärte Rhodan. „Sie wissen ja selbst, wie das ist. Dem Kapitän fällt plötzlich ein, daß noch etwas zu besorgen ist, und die armen Bordoffiziere sind dann die Opfer."
    „Geht mir auch so", gab Gota zu und deutete mit weit ausholender Gebärde in Richtung Meer. „Nun, was sagen Sie? Ist es nicht wundervoll? Wenn man bedenkt, daß von jener Insel dort aus ein Reich von fünfunddreißig Planeten regiert wird - für mich ist es immer wieder ein erhebender Gedanke, voller Zauber und Romantik, aber auch voller Bewunderung und Staunen."
    „Ich teile Ihre Gefühle", sagte Rhodan. „Mir geht es ähnlich, obgleich ich die Insel noch nie zuvor sah - bis auf gestern. Sie ist die Nabe des Universums, der Mittelpunkt aller Macht. Einmalig."
    Während sich Atlan und Noir noch mit dem begeisterten Gota unterhielten, nahm Rhodan jede Einzelheit der Regierungsinsel in sich auf, soweit er dazu vom augenblicklichen Standpunkt aus in der Lage war. Er war nach kurzer Zeit davon überzeugt, sich zurechtzufinden, falls es überhaupt gelingen sollte, die Insel zu betreten.
    Gota führte sie dann ins Sensitiv-Theater. Es wurde ein modernes Stück gegeben, das den Einbruch eines Schmuggelschiffes in die verbotene Zone zum Inhalt hatte. Der Held, ein regierungstreuer Tefroder, stellte die Verbrecher und zwang sie zum Sprechen. So konnte das ganze Nest ausgehoben werden.
    Die Handlung selbst wurde durch dreidimensionale Projektoren in die Luft geworfen und wirkte sehr lebensecht. Der Ton war normal vorhanden, neu für Rhodan war lediglich die Gefühlsübertragung. Jeder Zuschauer war gleichzeitig auch Mitfühler. Man fühlte die Gewissensbisse der Schmuggler, ihren Schmerz bei der Marter und den Stolz des Helden.
    „Großartig", gab Rhodan später zu, als sie wieder auf der Straße waren. „Ein echtes Erlebnis. Solche Theater kennen wir bei uns nicht."
    „Es gibt sie nur auf Tefrod. Die Technik der Gefühlsübermittlung ist geheim." Gota flüsterte plötzlich. „Es wird seinen Grund haben. Wir nehmen allgemein an, daß die Gefühlssender auch zu anderen Zwecken eingesetzt werden können. Als Waffe vielleicht."
    „Gut möglich." Rhodan sah auf seine Uhr. „Wir müssen uns nun verabschieden, Gota. Der Kapitän erwartet uns zurück. Kann sein, daß wir morgen schon starten. Wenn nicht, treffen wir uns abermals auf dem Turm. Es ist zu schön dort."
    Der Abschied war sehr herzlic h. Dann begaben sich die drei Männer wieder hinauf in den Lagerraum des Warenhauses und wurden von Gucky zurück in die IKUTU gebracht.
     
    *
     
    Es gab keine eigentliche Nacht, Gucky war mit ihnen sofort auf den nun verlassenen Aussichtsturm teleportiert. Über Vircho lag die Lichtglocke von Millionen Lampen aller Art. Die Straßenzüge waren deutlich zu erkennen. Der Raumhafen selbst war taghell angestrahlt. Nur das Wohnviertel und die Parks lagen verhältnismäßig dunkel, ebenso der Turm, dessen Transportbänder nun außer Betrieb gesetzt waren. Nachts gab es hier keine Besucher.
    Über der Insel war es ebenfalls dunkel. Nicht einmal Energieschirme waren zu erkennen. Aber das konnte täuschen.
    „Es gibt nichtleuchtende Schirme", sagte Atlan, von Natur aus vorsichtig und ni emals allzu optimistisch.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß man ausgerechnet nachts die Insel schutzlos einem Angriff preisgibt.
    Gucky, würdest du es versuchen?"
    „Wenn schon, dann nur allein." Rhodan meinte: „Wir hätten uns die leichten Raumanzüge anzieh en sollen, dann wären wir einfach ins Wasser gegangen. Unter dem Meer wird es kaum Sperren geben."
    „Tauchen?" Atlan schüttelte den Kopf. „Dann schon lieber teleportieren. Damit rechnen sie am wenigsten."
    Es war ein wenig kühl, und vom Meer her wehte ein frischer Wind. Er brachte keine Geräusche mit. Die Insel schien zu schlafen. Nur am Molenstrand leuchtete ab und zu das Licht eines Wachtpostens auf.
    „Versuchen wir es von hier aus?" fragte Noir.
    „Ja", sagte Rhodan. „Aber Gucky wird nicht allein gehen. Ich werde ihn schon beim ersten Sprung begleiten." Er zog den Strahler aus dem Gürtel und entsicherte ihn. „Und zwar jetzt sofort. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Gucky wollte

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