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0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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protestieren, aber dann überlegte er sich doch anders.
    „Meinetwegen", gestattete er großzügig. „Teleportieren wir zusammen. Direkt, oder sehen wir uns die Sache erst von oben an?"
    „Direkt auf die Insel." Rhodan wandte sich an Atlan und Noir. „Ihr bleibt hier, was immer auch geschieht.
    Im Notfall muß Tolot eingreifen, obwohl ich das möglichst vermeiden möchte. Ihr wißt ja, wie Tefroder bei seinem Anblick reagieren."
    Gucky ergriff Rhodans Arm. Er konzentrierte sich, wobei er die Insel anpeilte. Jetzt in der Nacht war das gar nicht so einfach, denn die Insel war nur als dunkler Streifen im Meer zu erkennen. Auch Gucky konnte nicht wissen, wo sie rematerialisieren würden - auf einem Gebäude, auf der Erde, oder mitten in der Luft.
    Aber mit Telekinese konnte er den Sturz aufhalten.
    Der Mausbiber war klug genug, den Sprung so zu berechnen, daß er und Rhodan in etwa hundert Meter Höhe aus dem fünfdimensionalen Feld zurückkamen. Sie schwebten über dunklen Gebäudekomplexen und nur schwach erleuchteten Straßen. Jeder Verkehr war erstorben, und nichts bewegte sich. Nachts wurde hier nicht gearbeitet. Aber es waren auch keine Wachtposten zu bemerken.
    Fühlte man sich hier so sicher? Die absolute Stille gefiel Rhodan nicht, sie war ihm vielmehr höchst verdächtig. Es war unwahrscheinlich, daß die Tefroder so leichtsinnig handelten, wenn sie gerade diese Insel als ihr größtes Geheimnis betrachteten. Es konnte eine Falle sein. Gucky ließ sich und Rhodan schräg nach unten schweben, wobei er auf das Dach eines großen, flachen Gebäudes zusteuerte.
    „Keine Energieschirme - das verstehe ich nicht. Wir haben sie doch am Tag deutlich beobachten können."
    „Vielleicht nur an dieser Stelle", flüsterte Gucky, der sich konzentrieren mußte. „Warten wir's ab." Sie landeten auf dem flachen Dach. Um sie herum war es dunkel. Das Festland war deutlich an der schwarzen Linie zu erkennen, die sich gegen den Lichtdom der Stadt abhob. Der Aussichtsturm war ein hoher, schlanker Schatten gegen den helleren Horizont.
    Rhodan ließ Gucky los und ging bis zum Rand des Daches. Es besaß kein Geländer. Der Blick in die Tiefe brachte keine Überraschung. Auch unten auf der Straße war es still und leer. Nur einige Lampen brannten, aber sie gaben nicht viel Licht.
    „Vielleicht solltest du Atlan und Noir auch holen", sagte Rhodan, als er zu Gucky zurückkehrte. Der Mausbiber nickte. „In Ordnung. Ich bin in wenigen Minuten zurück. Rühre dich nicht von der Stelle."
    Er teleportierte zurück zum Turm und erklärte den beiden Männern die Lage. Dann nahm er sie beide an der Hand und sprang zur Insel.
    Er landete auf demselben Dach wie zuvor. Es war leer. Rhodan war verschwunden. Als Gucky entmaterialisierte, hatte Rhodan plötzlich das unbestimmte Gefühl, doch nicht allein auf dem Dach zu sein. Er hielt das entsicherte Strahlgewehr in der Hand, aber seine Augen fanden nichts Verdächtiges.
    Dabei war es gar nicht mehr dunkel. Er hatte sich an das Dämmerlicht gewöhnt. Jemand sagte von irgendwoher: „Lassen Sie Ihre Waffe fallen. Zehn Energiestrahler sind auf Sie gerichtet. Beeilen Sie sich, ehe der Teleporter zurückkehrt."
    Die Aufforderung war ein doppelter Schock für Rhodan. Erst einmal die Überraschung an sich, einem unsichtbaren Gegner ausgeliefert zu sein, und dann die gelassene Bemerkung bezüglich des Teleporters Gucky.
    Man war über einen Teleporter überhaupt nicht erstaunt. Rhodan ließ die Waffe fallen. Er hatte keine Lust, aus dem Hinterhalt umgebracht zu werden.
    Gestalten tauchten aus dem Dunkel auf und umringten ihn. Sie tasteten ihn nach Waffen ab, und sie taten es mit der gleichen Gründlichkeit, mit der es auch Menschen getan hätten. Sie fanden nichts. „Kommen Sie." Ein Tefroder packte seinen Arm und zog ihn mit sich fort. Die anderen verschwanden wieder in ihren Verstecken. Nur zwei Mann mit schußbereiter Waffe folgten.
    Sie stiegen durch eine Bodenklappe in das Haus hinein. Oben blieb das leere Dach zurück - eine ideale Falle für Gucky, Atlan und Noir.
    So ungünstig die Situation für Rhodan auch sein mochte, er war auf der anderen Seite froh, endlich Kontakt mit einem einflußreichen Tefroder bekommen zu haben. Vielleicht hatte er es mit der Leibwache des Virth zu tun.
    Sie führten ihn durch hell erleuchtete Gänge zu einem Lift, der sie nach unten brachte. Rhodan benutzte die Gelegenheit, den Mikrokom am Handgelenk einzuschalten. Durch Eindrücken und Auslassen des Sendeknopfes

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