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0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ihnen. Und ich selbst bin auch keiner, glauben Sie mir das. Man merkt übrigens wirklich, daß Sie zum erstenmal in Vircho sind."
    „Woran?"
    „Sie fragen zuviel." Der Tefroder lächelte. „Ich heiße Gota. Verzeihen Sie, daß ich mich nicht vorstellte.
    Aber ich glaube nun, wir sollten etwas mehr Vertrauen zueinander haben. Für die Leute hier sind wir Fremde, und Fremde sollten zusammenhalten."
    Rhodan ließ Atlan und Noir mit Gota weiter vorgehen, dann drückte er den Knopf seines Mikrokoms ein.
    „Gucky? Hörst du mich?" flüsterte er.
    Die Antwort kam sofort: „Klar, ich bin ganz in der Nähe. Ich verstehe es nicht, aber man hat mich nicht mehr geortet."
    „Gut. Was denkt der Tefroder, der uns begleitet. Ist er ehrlich?"
    „Ja, das ist er. Er lügt nicht. Ihr könnt ihm vertrauen."
    „Danke. Mehr wollte ich nicht wissen. Bleibe in der Nähe."
    Er schaltete ab und schloß sich wieder den anderen an. Weit vor ihnen ragte ein schlankes Bauwerk hoch hinein in den klaren Himmel. Von allen Seiten spannten sich nahezu transparente Energiebrücken und führten Transportbänder an den Turm heran, der mindestens einen Kilometer hoch war. Der Aussichtsturm.
     
    4.
     
    Am anderen Tag standen sie abermals auf der riesigen Plattform des Aussichtsturms, diesmal allerdings ohne ihren Freund Gota.
    Auf der einen Seite lag Vircho, ein gigantisches Meer aus Stahl, Kunststoff und Energiebrücken.
    Dahinter war der Raumhafen, ein schier unübersehbares Gewirr aus tausend verschiedenartigen Schiffen, flachen Verwaltungsgebäuden und riesigen Lagerhäusern.
    Und auf der gegenüberliegenden Seite war das Meer.
    Es war etwa drei Kilometer entfernt, und einen richtigen Strand hatte es nicht. Das Ufer bestand aus einer gemauerten Mole ohne jede Hafenanlage. In regelmäßigen Abständen standen kleine Gebäude mit Feldgeneratoren und Kugelantennen, wie sie zur Erzeugung von Energiefeldern notwendig waren. Es war so gut wie sicher, daß niemand unbemerkt auf das Meer und zur Regierungsinsel gelangen konnte.
    Die Insel lag drei Kilometer vom Strand entfernt. Sie war mit großen Gebäuden bedeckt, die kaum Platz für Grünflächen ließen. Darüber spannte sich an manchen Stellen ein leicht schimmerndes Energiefeld.
    Aber nicht überall. Rhodan, Atlan und Noir standen abseits der übrigen Touristen, die den Blick auf den verbotenen Teil des Planeten Tefrod genossen. Denn verboten war diese Insel im wahrsten Sinne des Wortes. Aber die Tefroder - ob Fremde oder Einheimische - schienen sic hmit dieser Tatsache abgefunden zu haben. Sie wurden von einer Diktatur regiert, und entsprechend verhielten sie sich auch.
    Sie lebten und durften leben das war die Hauptsache. Sie lebten für das Reich. Und für die „Meister der Insel". „Ob Gucky es schaffen würde?" fragte Atlan ruhig. „Für uns sehe ich keine Möglichkeit, unbemerkt hinüber zu gelangen. Die Absperrungen sind zu vollkommen."
    „Wir müssen es versuchen, sonst erhalten wir nie eine Antwort", sagte Rhodan. „Und wir brauchen eine Antwort, wenn wir weiterkommen wollen. Wir müssen diese Mauer durchbrochen, die uns von den Meistern trennt."
    „Vielleicht wäre der Versuch nachts günstiger", meinte Noir. „Wo steckt übrigens Gucky?"
    „Das werden wir gleich haben." Rhodan schaltete den winzigen Telekom ein, den er am Armgelenk trug.
    „Hallo, Gucky? Wo bist du jetzt?" Die Antwort kam sofort: „Ich hänge in der Luft - im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Paar Kilometer über der Insel. Keine Ortung bisher. Sie scheinen ihren Geräten nicht mehr ganz zu trauen."
    „Verlaß dich nicht zu sehr darauf", warnte Rhodan. „Glaubst du, daß du auf die Insel kannst? Ist die Nacht nicht besser? Da kannst du den Deflektor ausschalten, und die Ortungsgefahr wäre geringer."
    „Da ist was dran", gab Gucky zu. „Seht euch die Gegend in aller Ruhe an, dann finden wir uns im Dunkeln besser zurecht. Heute nacht findet die Invasion statt."
    „Gut. Schluß jetzt, sonst peilt uns jemand an."
    „Ich wundere mich sehr", sagte Atlan etwas später, „daß es bis jetzt noch nicht passiert ist. Bei den Sicherheitsmaßnahmen! Manchmal denke ich, sie haben uns längst entdeckt und beobachten uns nur.
    Wäre doch möglich."
    Rhodan sah sich um, ohne zu antworten.
    Andere Tefroder, manche in der Kleidung der Einheimischen, standen überall auf der Plattform und genossen die einmalige Aussicht. Keiner von ihnen schien verdächtig, und doch konnte jeder von ihnen ein Agent der Regierung sein, der

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