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0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

Titel: 0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Namen des Dämonenfürsten hörte. Ihrer selbst nicht mächtig riß sie sich von den beiden Männern los. Im nächsten Moment rannte sie auf das Höllengeschöpf los. Mit wildem Schrei riß sie eins der beiden Schwerter, die Michael Ullichs Hand entfallen waren, empor.
    »Stirb, Dämon!« stieß sie hervor. Mit freundlichem Spott blickte ihr Asmodis entgegen. Doch bevor sie ihn erreichte, riß der Fürst der Finsternis seinen Stab empor. Mit beiden Händen hielt er ihn schützend vor seinen Körper, während Tina Berner das Schwert mit beiden Händen schwang.
    In sirrendem Kreisbogen traf das Schwert auf den Stab. Ein gleißender Blitz zuckte auf, während Tina Berner fassungslos mitansehen mußte, wie das blaue Metall des Schwertes rot zu glühen begann, die Glut dann weiß wurde und schließlich verdampfte. Nur der Griff der Waffe blieb in ihrer Hand.
    »Sieh an! Mein großer Gegner Zamorra hat Freunde, die sich selbst mit dem Teufel anlegen!« sagte Asmodis mit nasalem Klang in der Stimme. »Eigentlich sollte ich dich töten für deinen Frevel, Mädchen. Aber das wird ein anderer besorgen. Kaiser Caligula wird erfreut sein, in dir eine solche streitbare Amazone zu sehen. In einer Stunde wirst du dich wieder bewegen können, Mädchen!«
    Kaum hatte der Dämon diese Worte gesprochen, als ein Frösteln durch Tinas Körper lief. Sie vermochte kein Glied mehr zu rühren.
    »Entlasse mich, Schwester der Nacht!« rief Asmodis der Hexe zu. Locusta nickte leicht.
    »Es sei gewährt, hoher Asmodis! Fahre hinab - doch kehre zurück, wenn ich dich wieder rufe!« In einer gelben Schwefelwolke versank der Fürst der Finsternis.
    Bevor die Römer noch etwas sagen konnten, vollführte Locusta kreisende Bewegungen in der Luft. Die Mienen der Männer wurden steinern. Locusta hatte sie unter ihren Willen gebracht und hypnotisiert.
    »Ihr werdet alles vergessen, was hier geschehen ist!« befahl die Hexe. »Auch du, Alexandros, wirst dich an nichts erinnern. Ihr werdet die beiden fesseln und auf die Straße bringen. Dort werdet ihr erwachen und euch daran erinnern, daß ihr diese beiden Sklaven dem göttlichen Imperator bringen sollt. Verschwindet!«
    Das letzte Wort schrie die Hexe. Gehorsam hoben die Prätorianer Michael Ullich und Tina Berner empor und zerrten sie nach draußen.
    »Folge ihnen, meine Hübsche, und erzähle mir, was unser Göttliche mit ihnen vorhat!« wies Locusta Messalina an. »Deine Schönheit öffnet dir die Tore des Palatin!«
    Das geflüsterte »Ich gehorche, Herrin«, das Messalina ausstieß, verwehte im Winde, während die spätere Kaiserin der Prätorianerabteilung nacheilte, die in Richtung der Cäsarenpaläste des Palatin marschierte.
    ***
    »Dürfen wir fragen, was für ein Umstand dein Wohlgefallen erregt hat, Göttlicher?« wandte sich einer der zwei Konsulen an Caligula, dessen dröhnendes Lachen die ganze Audienzhalle erschütterte, daß die anwesenden Senatoren zusammenzuckten.
    »Ich lache, weil es nur eines Winkes meiner Hand bedarf, daß man euch beide tötet!« kicherte Caligula. Die Gesichter der beiden Konsulen wurden grau. Doch im nächsten Moment erinnerte sich der sprunghafte Kaiser an etwas anderes.
    »Longinius! Bring mir die Liste! Ich muß am heutigen Tage noch meine Rechnungen ins reine bringen!« wies er seinen ständigen Begleiter an. Ein Zittern ging durch die Reihen der anwesenden Patrizier. Jeder wußte, daß mit dieser Wortspielerei die Liste der zu unterzeichnenden Todesurteile gemeint war. Niemand wußte genau, ob ihn bei seiner Heimkehr in sein Haus nicht das Todeskommando des Cäsaren erwartete und es ein großes Bestechungsgeld kostete, sich der unwürdigen Hinrichtung durch selbstgewählten Freitod zu entziehen.
    »Longinius, gib Anweisung, die kaiserlichen Getreidespeicher zu schließen!« erklärte Caligula, während er die vorgehaltenen Pergamente mit den Todesurteilen unterschrieb. »Ich will, daß während meiner Regierungszeit große Dinge geschehen. Wenn die Speicher geschlossen sind, erklären wir dem Volke, daß nun Hungersnot herrscht. Ach, und noch eins, Longinius. Ich habe gestern gehört, daß die Fleischpreise steigen. Es wird also schwierig, die Raubtiere in den Amphitheatern zu füttern!«
    »Ich begreife dich, Göttlicher!« neigte sich der kahlköpfige Longinius zu Caligula herab. »Du willst besondere Tierhetzen anordnen!«
    »Nein, du Narr! Wir werden ihnen anderes Futter vorwerfen. Haben wir nicht genügend Übeltäter in den Gefängnissen? Wir sparen

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