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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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glotzten mich blöde an, als ich die Tür aufriß. Gleichzeitig zog ich meine Special.
    »Hands up, Gentlemen, FBI!«
    Sie parierten aufs Wort. Gehorsam streichelten sie die Decke. Ich nahm das Päckchen vom Tisch und ließ es in meine Tasche gleiten. Dann trieb ich sie nach vorn. Sie hätten das Gesicht des Wirtes sehen ollen, als ich die Tür abschloß und das Schild mit der Aufschrift »closed« nach außen drehte. Dann mußte er die Nummer vom nächsten Revier wählen,und eine Patrol-Car bestellen. Jetzt war es mit seiner Fassung vorbei.
    »Ich werde alles sagen, Sir!« stammelte er unter den wütenden Blicken seines Lieferanten.
    »Okay«, meinte ich und wies auf einen Tisch. »Setzt euch hin, Jungens.«
    Ich nahm drei Gläser und eine Whiskyflasche und stellte alles auf den Tisch.
    »Du spendierst sicher einen Drink?« fragte ich den Wirt.
    »Suirely, Sir!« Seine Hände zitterten, als er einschüttete.
    Wir hatten die Gläser gerade leer, da klopfte es gegen die Tür.
    Es waren die Männer vom Revier. Ich übergab ihnen den Handschuhmann zu treuen Händen und bat sie, ihn zum Distriktsgebäude zu überführen. Der Wirt durfte im Jaguar mitfahren.
    Ich nahm ihn mit in mein Office und quetschte ihn aus nach allen Regeln der Kunst. Er sang wie ein Kanarienvogel bei einem Gesangswettstreit. Bevor sich die Zellentür hinter ihm schloß, drückte ich ihm noch rasch eine Packung Zigaretten in die Hand. Er strahlte.
    Bevor ich in mein Office zurückging, erstattete ich Mr. High Bericht. Er wollte alles in die Wege leiten, damit wir Haussuchungs- und Haftbefehl gegen Tuffy schnellstens bekamen. Wenn Phil bis 1 Uhr nachts nicht anrufen würde, ging es wie abgesprochen los. Befriedigt ging ich in mein Office. Das Telefon klingelte gerade.
    Walter Stein war am Apparat. »Hallo, Jerry? Wollte dich nur bitten, uns ablösen zu lassen. Archie Latter ist noch immer im Haus.«
    Das war eigenartig. Seit kurz nach zehn heute morgen? Es war jetzt immerhin schon 20 Uhr. Wohnte er womöglich gar nicht in der Estate Road, sondern in der Irwin Street?
    »Ist es'möglich, Walter, daß er euch bemerkt hat und über die Dächer getürmt ist?«
    »Unmöglich, Jerry! Wir waren so vorsichtig wie nie. Er ist ganz bestimmt noch drinnen.«
    »Okay, Walter. Ich schicke euch eine Ablösung. Ihr dürft ihn nicht aus den Augen verlieren. Er ist jetzt wichtiger denn je. Die Johnson-Spur hat sich als falsch erwiesen.«
    »All right, Jerry, wenn uns hier keiner findet, sind wir ihm nach. Einer von uns wird dann anrufen.«
    »Gut, verbleiben wir so, Walter. So long!«
    Ich legte nachdenklich auf. In diesem Augenblick wurde an die Tür geklopft. Der überraschende Besucher war Clive Wynter.
    »Hallo, Wynter, was führt Sie um diese Zeit noch zu mir?«
    Ich bot ihm Platz an und goß uns einen Whisky ein.
    Er grinste. »Ich kam zufällig hier vorbei, Mr. Cotton. Da habe ich eben mal nachgefragt, ob Sie noch im Hause sind. Sagen Sie, was halten Sie von der Idee Mr. Hulls, einen Roman zu schreiben, der das Laine-Kidnapping zum Inhalt hat?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ehrlich gesagt, nicht viel.«
    Sr nickte. »Aber was will man machen? Er ist schließlich mein Brötchengeber. Ich soll mich mit Mr. Aiken und den beiden Mädchen in Verbindung setzen, um ihr Einverständnis dafür zu erlangen.«
    »Wie sind Sie denn mit Aiken klargekommen?« fragte ich.
    »Bestens«, meinte er schmunzelnd. »Er hat mir 5000 Dollar gezahlt. So hoch ist mir noch nie ein Auftrag honoriert worden. Und das alles für die Übergabe des Lösegeldes.«
    »Sicher hat er auch an die Aufregungen gedacht, die Sie in der Lackfabrik ausgestanden haben«, beruhigte ich ihn.
    Er wollte etwas sagen, aber das Telefon läutete wieder.
    »Cotton.«
    »G.-man Jerry Cotton?« fragte eine männliche Stimme ziemlich aufgeregt. »Yes, was kann ich für Sie tun?«
    »Ich… wenn Sie der Cotton mit dem Jaguar sind… ich soll Sie umlegen!«
    »Was?« Es hob mich fast vom Stuhl. »Wer sind Sie denn, Mann?«
    »Das spielt keine Rolle, Cotton. Ich habe das Schein-Kidnapping mitgemacht und war auch in der Lackfabrik das Geld von Mockon abholen. Aber ich habe noch nie einen umgelegt, verstehen Sie? Jetzt gibt mir Latter plötzlich einen solchen Auftrag. Seien Sie um 23 Uhr am Calvary Cemetery. Ich warte am Eingang Bradley Avenue auf Sie. Ich brauche Schutzhaft.«
    Ich hörte wie der Hörer aufgelegt wurde. Es war Ricky Bigger. June Holland hatte ihn einwandfrei als den zweiten Mann in der Lackfabrik

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