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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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Einsatz mitzumachen, setzt mich, gelinde gesagt, in Erstaunen.«
    Sie lächelte mich spitzbübisch an. »Hat er ja gar nicht, Jerrylein! Ich habe auf eigene Faust gehandelt. Ihr hättet mir doch was gehustet. Als du mit deinem Jaguar losgebrummt bist, hing ich mit meinem geliehenen MG schon hinter dir.«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Du warst das also. Darauf wäre ich nie gekommen. Das ist ja kaum zu glauben, June. Du willst ein solches Tempo gefahren sein?«
    »Fang bloß nicht wieder mit der Rückfahrt von der Lackfabrik an«, stöhnte sie in komischer Verzweiflung. »Es ist schließlich etwas anderes, wenn man selbst am Steuer sitzt. Ich behaupte ja auch gar nicht, daß mir die Raserei leichtgefallen ist. Zum Schluß habe ich einfach nicht mehr hingeguckt.«
    Wir mußten lachen. Sie fuhr fort: »Als du im Garten verschwunden warst, habe ich den MG auf dem gleichen Parkweg abgestellt, wo du den Jaguar stehenließest. Ich wollte ja möglichst dicht hinter dir bleiben, aber der erste Wagen von uns tauchte schon auf. Da ich den Jungens nicht in die Arme laufen wollte,’ mußte ich über das Seitengitter klettern, iut mir leid, Jerry, daß ich nicht eingreifen konnte, als sie dir mit dem Knüppel das Köpfchen massierten. Ich hatte ja keine Ahnung, wer alles im Haus war. Hat es sehr weh getan?«
    Ich wehrte ab. »Wird zwar eine Beule geben, aber sonst bin ich okay.«
    »Wie ist es dir denn gegangen?« fragte ich Phil.
    Er massierte noch immer seine Handgelenke. »Tuffy stand mit seinem Schlitten auf dem Parkplatz der Rennbahn. Nach dem Rennen fuhr er direkt hierher. Ich muß ihm schon an der Fähre aufgefallen sein. Er ließ sich allerdings nichts anmerken. Der Mann aus dem Club Gaucho war bei ihm. Er fuhr einen eigenen Wagen und bog plötzlich ab, während Tuffy weiter geradeaus fuhr. Auf dem Victory Boulevard überholte ich ihn und drehte auf. Er ließ mich auch abziehen. Gegenüber der Villa ist ein Parkweg. Dort rauschte ich hinein und stellte die Mühle hinter dichtem Buschwerk ab. Dann schlich ich zur Straße zurück. Tuffy bog gerade in das Gartentor ein. Ich wartete drei Stunden auf den anderer Wagen, aber der kam nicht. Als es dunkel wurde, rechnete ich nicht mehr mit ihm und drang hier ein. Ich kam allerdings nur bis in die Nähe des Hauses, dann hatten sie mich erwischt. Der Gaucho-Mann muß von hinten an die Villa herangekommen sein und wartete schon auf mich.«
    Victor Delacro stampfte schwitzend in den Salon. »Bis jetzt haben wir noch nichts gefunden. Weiß der Teufel, wo sie das Zeug vergraben haben.« Ich hatte eine Idee. »Komm mit, Vic! Mir fällt gerade etwas ein.«
    Wir zockelten in den Heizungskeller. »Sieh dich um, Vic! Fällt dir nichts auf?«
    Er musterte alles eindringlich und grinste dann.
    »Tolle Ölheizungs-Anlage, Jerry! Die alten Koksöfen nehmen bloß so viel Platz weg. An Tuffys Stelle hätte ich sie abgerissen, es sei denn…«
    Er trat zu einem der alten Öfen und riß die Klappe auf. Lauter kleine Päckchen! Wir zerrten die Verpackung auf. Tüten. Vic riß von einer Tüte die Ecke ab. Feines weißes Pulver rieselte auf seine Revers. Heroin. —Im anderen Ofen dasselbe Bild. Wir schätzten den Gesamtbestand auf achtzehn bis zwanzig Kilo. Es war eine ganz klare Sache. Während die Käufer dieses Giftzeugs ihr Leben ruinierten, lebte Tuffy in Saus und Braus. Wir gingen in den Salon zurück und schickten ein paar Männer in den Keller, um das Zeug sicherzustellen. Als alles erledigt war, wurden die Gangster verladen und zum Distriktsgebäude abtransportiert. June, Phil und ich sammelten unsere fahrbaren Untersätze zusammen und traten ebenfalls die Rückfahrt an. Bei den Ermittlungen im Laine-Kidnapping hatten wir so ganz nebenbei einen Rauschgiftring platzen lassen.
    ***
    Am Sonntag hatten Phil und ich dienstfrei. Ich stand erst um' 11 Uhr auf und ging in die Küche. Der Kaffee war schnell fertig. Gerade als ich die Eier in die Pfanne schlagen wollte, klingelte das Telefon.
    Ich lief ins Wohnzimmer und nahm den Hörer ab. »Cotton.«
    »Hier ist Walter«, hörte ich Steins Stimme. »Archie ist noch immer im Hause, Jerry. Langsam kommt uns das komisch vor. Sollen wir mal als Vertreter von Tür zu Tür gehen?«
    Ich überlegte. »Am Sonntag? No, Walter, das würde sofort auffallen. Madien wir es anders. Nach dem Frühstück komme ich mal zu euch. Dann können wir in Ruhe beraten, okay?«
    »Okay«, tönte es zurück. »Bis nachher, Jerry.«
    Es war 14 Uhr, als ich meinen Schlitten

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