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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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dem Boardwalk stehen. Dann warf ich mich in das Getümmel der Vergnügungssüchtigen. Abseits von der Geisterbahn gab es einen Hotdog-Stand. Von hier aus konnte man den Eingang zu Stotharts Grusel-Paradies gut beobachten. Der Besitzer war nicht zu sehen. Pete Dunning kassierte und schob die kleinen Wagen auf den elektromagnetischen Schienenstrang, von dem aus sie ihre Fahrt selbständig antraten.
    Gegen 19 Uhr tauchte Stothart, alias Bubble, auf. Er löste Dunning an der Kasse ab, und damit war meine Zeit gekommen. Ich tippelte zum Boardwalk zurück und betrat eine Telefonzelle. Es klappte.
    »Hallo? Hier Clive Wynter! Wer spricht, bitte?«
    »Hallo, Wynter? Hier ist Cotton. Ich wollte nur mal hören, ob Sie sich schon mit Aiken in Verbindung gesetzt haben? Sie wissen doch, wegen Mr. Hulls Roman.«
    »No, Mr. Cotton. Ich wollte ihn in der nächsten Woche anrufen«, tönte es zurück.
    »Hören Sie, Wynter! Mein Freund Phil und ich haben für morgen abend eine Einladung von ihm bekommen. Leider kann ich erst später kommen, aber ich habe ihm gesagt, daß Sie sich bestimmt freuen würden, wenn wir alle noch einmal zusammenkämen. Hätten Sie Lust?«
    Er zögerte keinen Moment. »Oh, yes! Das wäre ja sehr günstig. Wie hat er denn darauf reagiert?«
    »Er will Sie morgen anrufen, um Sie einzuladen«, schwindelte ich.
    »Fein, Mr. Cotton! Vielen Dank!«
    »Nichts zu danken, Wynter!«
    Sehr zufrieden legte ich auf und rief Mr. Aiken an. Ich bat ihm um eine Gefälligkeit, und obwohl er das Ganze nicht begriff, erklärte er sich zu allem bereit.
    Das dritte Gespräch führte ich mit dem Distriktsgebäude. Auch hier äußerte ich einige Wünsche, deren prompte Erfüllung man mir versprach.
    Als ich die Telefonzelle endlich verließ, warf man mir wütende Blicke nach. Ich hatte gar nicht bemerkt, daß draußen inzwischen ein kleiner Menschenauflauf entstanden war.
    Vergnügt schlenderte ich zu meinem Jaguar zurück und fuhr zur Estate Road. Es gab tatsächlich ein Türschild mit dem Namen Latter. Ich klingelte und wartete, aber nichts geschah. Nach dem vierten Versuch kam ein zerknittertes Männlein in Filzlatschen an die Tür.
    »Mann, wo wollen Sie denn hin?« zeterte er.
    »Zu Mr. Latter!« antwortete ich. »Den habe ich schon seit Freitagabend nicht mehr gesehen. Er ist oft unterwegs. Da werden Sie wohl kein Glück haben. Abends ist er nie zu Hause.«
    »Vielen Dank, Mister!«
    Ich ging sehr zufrieden zu meinem Schlitten zurück und fuhr nach Hause. Von dort rief ich Phil an.
    »Wer hat mich eingeladen?«
    »Mr. Aiken«, wiederholte ich. »Du mußt in jedem Falle hin, Phil. Es ist sehr wichtig. Ich komme später nach, dann erfährst du alles.«
    »Verstehe«, knurrte er. »Du reitest wieder einmal die geheimnisvolle Tour. Also, von mir aus. Gehen wir mal zu einem Herrenabend.«
    »No, Phil! Von mir aus kannst du jetzt weiterpennen.«
    »Ich verstehe immer Pennen«, maulte er. »Es ist geradezu ein Hohn, welche Vorstellungen du vom Leben eines G.-man hast. So long!«
    Er hatte aufgelegt.
    Ich wählte die Privatnummer von Mr. High und hielt ihm einen ellenlangen Vortrag, der ihm anfangs die Sprache verschlug. Endlich räusperte er sich.
    »Das wäre ja phantastisch, Jerry! Hoffentlich irren Sie sich nicht, sonst können wir eine Menge Scherereien bekommen.«
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl er das nicht sehen konnte.
    »Sie werden sehen, Chef, daß ich richtig liege. Anders kann es sich gar nicht verhalten.«
    »All right, Jerry! Ich besorge die Haftbefehle. Sie bekommen sie noch am Vormittag. Das wird ja wohl reichen.«
    »Vielen Dank, Chef! Good night!«
    »Good night, Jerry!«
    Ich legte auf und rieb mir zufrieden die Hände. Alles war vorbereitet. Der letzte Akt konnte beginnen.
    Am Montag klappte alles wie am Schnürchen. Ich hielt gerade die gewünschten Haftbefehle in den Händen, als Norman Price von der ballistischen Abteilung unser Ofice betrat. Er begrüßte Phil und mich und warf einen Aktendeckel und ein Tütchen auf den Tisch. Dann setzte er sich und sah mich an.
    »Es stimmt, Jerry! Wie bist du bloß darauf gekommen?«
    Ich grinste. »Etwas Geistesakrobatik, Norman. Der Rest ist dann ein Kinderspiel.«
    Bei diesen Worten hatte ich das Tütchen geöffnet und ausgeschüttet.
    Verwundert starrte Phil auf die beiden Pistolenkugeln und die Patronenhülsen, die über den Tisch rollten. »Was soll das denn?« fragte er.
    »Sieh dir die Dinger an«, forderte ich ihn auf.
    Er tat es und legte sie kopfschüttelnd

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