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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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emsig. Storbing, der mir helfen mußte, konnte sich keinen Vers darauf machen. Schwerbepackt traten wir unangefochten den Rückweg an und verstauten unsere Beute auf dem Notsitz.
    Dann ging es mit einem Affenzahn zur Flushing Bay. Der Butler führte uns in den Salon, wo wir von Mr. Aiken und seinen Gästen begrüßt wurden. Auch June Holland war da.
    Phil sah mich erwartungsvoll an, aber ich hustete ihm was. Erst führte ich mir ein paar Gläser von Aikens ausgezeichnetem Whisky zu Gemüte und beteiligte mich an der allgemeinen Unterhaltung. Auf dem Rauchtisch entdeckte ich ein Telefon.
    »Mr. Aiken, darf ich bitte mal telefonieren?« fragte ich den Gastgeber.
    Aiken lächelte. »Please, Mr. Cotton! Bedienen Sie sich.«
    »Danke!«
    Ich ging hinüber und nahm den Hörer ab. Als ich wählte, verstummten alle Gespräche. Man wollte mich nicht stören, und das war gut so, denn so konnten mich wenigstens alle hören.
    »Hallo, Zentrale? Ah, Duggins. Hier ist Jerry. Schick mir bitte sofort zwei Mann zur Aiken-Villa! Sie liegt am Grand Central Parkway. Kurz vor dem Verkehrskreuz Northern Boulevard und Astoria Boulevard. Der Weg geht links ab, okay? Schön, Tom. Sie sollen Handschellen mitbringen. Den Haftbefehl habe ich schon hier.«
    Ich legte auf. Auf allen Gesichtern lag ungläubiges Erstaunen. Nur Wynter war blaß geworden. Er wollte zur Tasche greifen, aber er kam nicht mehr dazu. Wütend starrte er in den Lauf meiner Special.
    »Das Spiel ist aus, Wynter«, sagte ich. »Clive Wvnter, ich verhafte Sie wegen Mordes, begangen an Lefty Hammond und Ricky Bigger. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von nun an sagen, gegen Sie verwandt werden kann.«
    Phil war schon bei ihm und entwaffnete ihn. Die Anwesenden bestürmten mich mit Fragen, aber ich wehrte ab.
    »Gedulden Sie sich bitte bis morgen nacht. Mr. High erwartet uns alle um Mitternacht in seinem Büro.«
    Aiken und June Holland sahen sich verständnislos an. Phil dachte angestrengt nach und machte plötzlich ein pfiffiges Gesicht. Bei ihm war der Groschen gefallen Als unsere Leute kamen, wurde Wynter verfrachtet. Wir verabschiedeten uns und gingen zu unseren Wagen. Phil nahm June mit, denn ich hatte noch einen Weg zu machen.
    Ich fuhr noch einmal nach Coney Island zurück und traf am Rande des Luna-Parkes auf Clarence Wooley. Er hatte schon die Telefonleitung bei Aiken angezapft und war auch für diese Sache der richtige Mann.
    Das ganze Gelände lag wie ausgestorben vor uns. Es war schon weit über Mitternacht. Ohne einer Menschenseele zu begegnen, erreichten wir das Geisterbahnzelt. Ich schnürte die Lederschlaufen zweier'Zeltbahnen auf, und wir krochen durch die Öffnung. Beim Schein unserer Taschenlair pen sah sich Wooley den elektrischen Kram an und nickte dann.
    »All right, Jerry! Eine einfache Sache. Das schaffe ich morgen spielend.« Ich klopfte ihm anerkennend auf die Schulter, und wir traten den Rückweg an, ohne Spuren zu hinterlassen.
    Ich fuhr Clarence noch nach Hause und beeilte mich dann, um selbst in die Klappe zu kommen. Die nächste Nacht würde die Entscheidung bringen.
    ***
    Der Dienstagabend war herangekommen. Es war der achte Tag nach dem Mord an Diana Milton und dem Schein-Kidnapping der Laine Sisters.
    Wir fuhren mit dem Jaguar und zwei Dienstwagen mit je vier G.-men zum Luna-Park. Neben mir saß Clarence Wooley. Phil hatte sich, höflich wie er nun einmal ist, auf den Notsitz geklemmt. Neben ihm saß eine Wachspuppe, die meine Maße hatte. Ich brauchte sie für meinen Plan.
    Wir setzten uns nach unserer Ankunft in ein Lokal am Boardwalk und warteten, bis alle Lichter auf dem Vergnügungspark verlöscht waren. Dann marschierten wir los. Phil übernahm die Aufgabe, den Platz um die Geisterbahn hermetisch abzuriegeln. Wooley und ich schlichen uns ans Zelt heran. Ohne einen Laut von uns zu geben, lösten wir die Lederschlaujen. Wooley schlüpfte ins Innere des Zeltes. Dann nahm ich mein Wachsebenbild auf die Schulter und tastete mich geräuschlos zum Eingang. Die vier rotlackierten Wagen standen auf dem nicht elektrisch betriebenen Schienenteil. Ich setzte die Puppe in den vordersten Wagen und stülpte ihr meinen Hut auf den Kopf. Dann schob ich den Wagen langsam auf den elektromagnetisch betriebenen Teil der Strecke. Ich fühlte, wie mir der Schweiß ausbrach.
    ***
    Das Warten zerrte an den Nerven. Was geschah, wenn Wooley dem Teufel in Menschengestalt begegnete, bevor er seinen Auftrag ausführen konnte?
    Meine Handflächen

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