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0258 - Die Mikro-Henker

Titel: 0258 - Die Mikro-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einzuordnen verstand.
    „Das Erz gibt einen viel besseren Ortungsschutz ab als reines Gestein, Sir." Er lächelte den Großadministrator an. „Außerdem ist dadurch die Massenanziehung erheblich größer als bei einem Gesteinsplanetoiden gleicher Größe. Die ASKAHA kann nicht durch einen Zufall abtreiben."
    „Durch welchen Zufall?" fragte Perry amüsiert. „Etwa dadurch, daß sich jemand gegen eine Landestütze lehnt?"
    Tolot lachte brüllend. Kalak dagegen setzte eine beleidigte Miene auf.
    Rhodan ging zu dem Funkgerät, das im Äußeren und in seiner Funktion einem terranischen Telekom völlig glich. Er schaltete die Verbindung zur CREST ein.
    „Setzen Sie die ASKAHA mit Hilfe der Traktorstrahler und Antigravprojektoren auf Runaway ab. Oberst Rudo. Danach sehen Sie zu, daß Sie den Himmelskörper zwischen sich und die Raumschlacht bringen.
    Ich möchte das tefrodische Schiff in aller Ruhe untersuchen können."
    Cart Rudo bestätigte den Befehl. Ganz gegen seine Gewohnheit setzte er sarkastisch hinzu: „Das wäre zu schön, um wahr zu sein, Chef!"
     
    *
     
    Meter um Meter glitt der erbeutete Kreuzer auf die licht- und luftlose Oberfläche des keilförmigen Planetoiden hinab.
    Die Spezialisten hatten unterdessen die Antigravprojektoren der ASKAHA instandgesetzt. Auf Rhodans Befehl schaltete der Kommandant der CREST III alle Traktorstrahler und Antigravprojektoren des Ultragiganten aus. Völlig aus eigener Kraft trat die ASKAHA in die letzte Landephase ein.
    Die Triebwerke schwiegen noch immer. Zwar wäre es leichter gewesen, die gewaltige Masse des Kreuzers mit konstantem Gegenschub aus den Felddüsen zu verzögern, aber die Techniker hatten Bedenken angemeldet. Sie wollten die Triebwerksaggregate erst noch genauer überprüfen. Perry Rhodan, Kalak und Icho Tolot, die die Steuerung der ASKAHA übernommen hatten, behalfen sich auf die gleiche Weise, auf die man auch Raumschiffe ohne Hilfe ihrer Korpuskulartriebwerke starten konnte. Sie polten die Hälfte der Antigravprojektoren durch eine vorgesehene Schaltung um, so, daß starke Abstoßfelder entgegen der Sinkrichtung erzeugt wurden. Dieses Prinzip war sehr alt; der Antrieb der bekannten Prallfeldgleiter beruhte beispielsweise darauf.
    Als die ASKAHA auf ihren breiten Stütztellern stand, ließ der Großadministrator die Scheinwerfer einschalten. Ihre hellen Lichtkegel enthüllten eine verschwenderische Farbenpracht. Die unebene, von Spalten, Löchern und buckligen Erhebungen bedeckte Oberfläche Runaways schimmerte in zahllosen Gelb- und Grüntönen. Dazwischen erstreckten sich unregelmäßige braune, violette, weiße und schwarze Flecken, als hätte ein Maler wahllos seine Farbtuben ausgedrückt.
    Alles aber reflektierte das Licht so stark, daß Rhodan die Augen zusammenpreßte, um sich an die Blendwirkung zu gewöhnen. Offensichtlich lag an der Oberfläche mehr Titanit als darunter, denn sowohl die Farben als auch die kristalline Struktur waren typisch für jenes Erz.
    „Wenn wir die Zeit dazu finden, möchte ich mir diese Welt gern einmal näher ansehen", sagte er seufzend.
    „Warum tun Sie es nicht?" fragte Tolot verwundert. „Niemand hindert Sie daran, und die Untersuchungen des Schiffes erledigen die Spezialisten auch allein."
    Perry Rhodan schüttelte heftig den Kopf.
    „Nein, Freund, die Triebwerke der Tefroder muß ich mit eigenen Augen sehen!"
    Der Haluter lachte. Er kannte seinen terranischen Freund inzwischen so gut, daß seine Bemerkung sowieso nicht ernst gemeint war. Der Großadministrator überging niemals etwas, was seiner geliebten Menschheit nützen konnte.
    Er wandte sich dem Liftschacht zu, der in direkter Linie zu den Maschinenräumen führte. Rhodan wollte ihm folgen.
    Doch in dem Augenblick, in dem er den Fuß in die Schachtöffnung streckte, wurde er energisch herumgerissen.
    Mit zornigem Blick wandte er sich dem zu, der es gewagt hatte, ihn wie einen Schuljungen am Genick zu packen und zurückreißen.
    Doch dann schluckte er den Verweis herunter, den er schon auf der Zunge gehabt hatte.
    Vor ihm stand Dr. Ralph Artur, Chefarzt der CREST von Nummer 1 bis III, ewig mißmutiger Schrecken aller Simulanten, aber auf seinem Fachgebiet ein Könner ersten Ranges.
    Es wäre sinnlos gewesen, sich mit diesem Mann in einen Streit über Disziplin und Benehmen gegenüber höchsten Vorgesetzten einzulassen; Ralph Artur hätte gar nicht begriffen, worum es überhaupt ging.
    So beschränkte sich Perry Rhodan auf ein halblautes Räuspern.
    Der

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