Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0258 - Die Mikro-Henker

Titel: 0258 - Die Mikro-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Chefarzt des Solaren Flaggschiffes rang offensichtlich nach Luft. Vermutlich war er in seiner Zerstreutheit bis zur Zentrale gelaufen, ohne an die Antigravschächte zu denken.
    Hinter Doc Arturs klapperdürrer Gestalt aber tauchte das Gesicht eines Mannes auf, bei dessen Anblick Perry eine Alarmglocke in seinem Gehirn zu vernehmen glaubte.
    „Gardner, Sie...?" sagte er überrascht.
    Dr. Jeremy Gardner, Hyperphysiker und der Mann, der die Funktion der von Captain Tratlo und Leutnant Baroon erbeuteten scheibenförmigen Hyperwellenempfänger entdeckt hatte, lächelte.
    „Doc Artur hat etwas Wichtiges gefunden, Sir", sagte er.
    Der Mediziner war inzwischen wieder zu Atem gekommen. Perry Rhodan sah ihn fragend an.
    „Jawohl, Sir!" rief Artur triumphierend. „Das letzte Geheimnis der Hyperwellenempfänger ist gelöst!"
    „Spannen Sie mich nicht auf die Folter!" mahnte Perry, als der Arzt eine neue Pause einlegte.
    „Nur Geduld", erwiderte Dr. Artur. Er griff unter seinen Arztkittel und zog eine Röntgenaufnahme hervor.
    Zögernd nahm der Großadministrator sie ihm aus der Hand. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er die Schichtaufnahme eines menschlichen Kopfes. Deutlich war das Gehirn zu erkennen. Dicht oberhalb des Hinterhauptloches aber saß ein münzengroßer, dunkler Schatten ...
    „Was ist das?" fragte Rhodan mit belegter Stimme. „Doch nicht etwa ein Mikro-Hyperwellenempfänger?"
    Arturs knochiger Zeigefinger fuhr über die Aufnahme.
    „Es ist ein Mikroempfänger! Jeder Tefroder der ASKAHA-Besatzung trägt ein solches Gerät dicht oberhalb des Hinterhauptloches im Gehirn verankert. Die Einpflanzung geschah über dem Hinterhauptloch in der Schädeldecke; die kreisrunde Narbe ist mit natürlichem Gewebe überwachsen."
    „Ein Hyperwellenempfänger in der Schädeldecke ..." sagte der Großadministrator nachdenklich.
    Ruckartig fuhr sein Kopf empor. Die Augen blitzten den Mediziner an.
    „Was haben Sie mir sonst noch zu sagen, Doc? Das ist doch nicht alles! Das kann nicht alles sein!
    Welchen Sinn hat, welchen Zweck erfüllt das Gerät in den Schädeln der Tefroder?"
    „Das ...", entgegnete Ralph Artur scheinbar phlegmatisch, „... hoffe ich, durch die Obduktion der beiden gefallenen Tefroder zu erfahren."
    „Wann beginnen Sie?" fragt eRhodan scharf. „In einer halben Stunde, Sir."
    „Gut, erwarten Sie mich dann im Obduktionszimmer. Ich möchte mir das selbst ansehen!"
    Nachdem Dr. Artur und Jeremy Gardner gegangen waren, sahen sich der Großadministrator und der gigantische Haluter einen Atemzug lang schweigend in die grenzenlos verschiedenen Gesichter.
    „Ich beginne, langsam einen gewissen Zusammenhang zu sehen", meinte Perry Rhodan schließlich.
     
    *
     
    Ein Assistenzarzt schaltete die gewölbte La mpe über dem Operationstisch ein. Fast im selben Augenblick begann eine Kamera zu surren.
    Perry Rhodan, Atlan und Icho Tolot beugten sich über den in grelles Licht getauchten, leblosen Körper.
    Ihre Augen verfolgten jede Handbewegung des Chefarztes.
    Summend fuhren blinkende Instrumente aus dem OP-Automaten. Dr. Ralph Artur dirigierte das komplizierte Gerät mit knappen Handgriffen.
    Nach knapp fünfzehn Minuten schaltete Doc Artur den Automaten aus und wischte seine Plastikhandschuhe an einem sterilen Tuch ab. Perry Rhodan wartete geduldig. „Das wäre es, meine Herren !" sagte der Mediziner schließlich. „Zum Glück war uns ja schon einiges über die Gehirne der Tefroder bekannt. Sie wissen, daß diese Burschen im Kleinhirn eine sogenannte Paradrüse besitzen!" Die Frage war nur rhetorischer Natur, denn der Arzt berichtete sofort weiter: „Nun kommt die große Überraschung: Das münzengroße Mikrogerät in der Schädeldecke ist durch halbbiologische Leiter mit der Paradrüse verbunden. Was sagen Sie dazu ...?" Lordadmiral Atlan atmete erregt. „Ich beginne einiges zu verstehen! Darum also wunderten sich die Tefroder auf Zwanzigtöter darüber, daß Captain Tratlo und seine Leute nicht auf die Hyperwellenschauer reagierten. Sie konnten es nicht, denn sie besaßen weder einen Empfänger noch die Paradrüse."
    „Also handelte es sich bei der Hyperwellenflut um Befehlsimpulse. Nun verstehe ich auch, weshalb die Tefroder sich wunderten. Sie hielten die Leute von der KI-33 für ihresgleichen."
    „Sie wissen also ebenso wenig mit der Parallelität zwischen ihnen und uns anzufangen wie wir auch", bemerkte Tolot.
    „Das ist tröstlich, Sir", warf Doc Artur ironisch ein, „aber damit hat sich der

Weitere Kostenlose Bücher