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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er sich mit seinen knöchernen Klauen an der Felswand festklammern. Der Kopf zeigte einen Totenschädel, wie er schrecklicher nicht sein konnte, wobei das Maul weit offen stand, und die Männer sahen erst jetzt den dunklen Brodem, der aus der Öffnung strömte und sich wie Nebel in der Höhle verteilte.
    »Legt die Schädel vor mir auf den Boden«, befahl das in der Wand klebende Skelett.
    Die Männer in den Kutten kamen der Aufforderung nach. Sie bückten sich und legten die mitgebrachten Totenköpfe so hin, wie der Schwarze Tod es von ihnen verlangt hatte.
    Harry Gold wäre dabei fast noch gestürzt. Er konnte sich vor lauter Angst kaum auf den Beinen halten.
    Die anderen zogen ihn hoch.
    Die mitgebrachten Totenschädel lagen jetzt so, daß sie eine Reihe bildeten, und die vier Männer waren wieder zurückgetreten. Sie hatten genau getan, was der Schwarze Tod von ihnen verlangte, jetzt warteten sie ab, wie es weitergehen sollte.
    Und sie fürchteten sich davor. Obwohl es niemand aussprach, war es ihren Gesichtern abzulesen.
    »Sind es dieselben Schädel, die ihr mir vor 20 Jahren geweiht habt?« wurde die Totenkopf-Brigade gefragt.
    Und Kelly, der sich zu ihrem Anführer aufgeschwungen hatte, gab auch die Antwort. »Ja, sie sind es.«
    »Mit wem habt ihr über die Schädel gesprochen?« fragte der Dämon weiter.
    »Mit keinem Menschen!«
    »Könnt ihr es schwören?«
    Die vier Freunde schauten sich an. Ein jeder nickte als Zeichen des Einverständnisses, und der gemeinsame Wortlaut des Schwurs drang dumpf unter ihren Kapuzen hervor.
    »Wir schwören!«
    Der Schwarze Tod schien zufrieden zu sein, denn aus seinem Maul drang kein Laut mehr. Dafür reagierte er auf eine andere Art und Weise. Bisher hatte das schwarze Skelett nur starr in der Wand gesteckt, nun aber bewegte es sich.
    Das erschreckte die Männer. Sie dachten zurück. Bei ihrer ersten Begegnung war das Skelett starr gewesen, es hatte nur gesprochen, doch seit wann konnte es sich bewegen?
    Sie bekamen die Erklärung sofort nachgeliefert, denn der Schwarze Tod sagte: »Der Geist des Hexers hat mich erfüllt. Er war ebenfalls mein Diener, und als er starb, ist sein Geist in mich gefahren und hat mir sein Leben gegeben. Ihr gabt mir die Schädel. Ihr habt sie 20 Jahre gehütet, so wie ich es euch befohlen habe. Nun ist die Zeit abgelaufen, und auch die Zeit der Schädel.«
    Nach diesen Worten reagierte er so, wie es die Totenkopf-Brigade nicht für möglich gehalten hätte. Aus seinem Maul drang eine schwarze Wolke, und seine Arme streckte er vor, um die dunklen Knochenfinger zu spreizen. Beide Hände schwebten jetzt über der Schädelreihe, und gleichzeitig drückte der Rauch nach unten, da er mehr wog als die Luft.
    Er berührte die Schädel.
    Wie Wasser, das Wellen wirft, so wallte es über die Knochenköpfe, legte einen Schleier um sie und hatte ihn kaum verdichtet, als es geschah.
    Das, was die Männer 20 Jahre lang gehütet hatten, wurde innerhalb von Sekunden radikal zerstört.
    Der schwarze Atem des Skeletts löste die Schädel auf. Die vier Freunde sahen aus schockgeweiteten Augen zu, wie sich die Totenköpfe zu Staub auflösten.
    Ein leises Knistern war zu hören, ein Rascheln, mehr nicht. Danach lag nur noch ein gelblich flimmernder Staub genau dort, wo die vier Köpfe zuvor gestanden hatten.
    Es war aus.
    Wer konnte das Entsetzen in Worte fassen, das die vier Männer in diesen Augenblicken umfaßt hielt. Auf die Schädel hatten sie all ihr Vertrauen gesetzt. Sie waren für die Totenkopf-Brigade der Garant des Erfolges gewesen. Der Dämon hatte sie ihnen als Talisman überlassen, um sie jetzt zu zerstören.
    In diesen Augenblicken merkten sie, daß sie sich in eine Abhängigkeit begeben hatten, aus der sie niemals mehr entrinnen konnten.
    Die Schriften, die sich mit der Beschwörung beschäftigten, warnten gleichzeitig davor, und die vier Männer stellten fest, daß diese Warnungen nicht umsonst ausgesprochen worden waren.
    Es ging dem Ende zu.
    War mit der Zerstörung der vier Schädel vielleicht auch ihre Zeit abgelaufen?
    Diese bange Frage stand unausgesprochen zwischen ihnen.
    Keiner wollte sie formulieren, jeder dachte jedoch daran.
    Der Schwarze Tod zog seine Arme wieder zurück. Er erreichte die Haltung, die er schon zuvor gehabt hatte und begann abermals mit seinen Dienern zu sprechen.
    »Als ihr vor 20 Jahren zu mir kamt und mich beschworen habt, da gab ich euch, was ich konnte. Ihr habt Macht und Einfluß gewonnen, ihr wolltet reich

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