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0259 - Messalinas Höllentrank

0259 - Messalinas Höllentrank

Titel: 0259 - Messalinas Höllentrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ergeben sind!« rief Messalina. »Doch genug davon. Für mich am Tage der Wein - und in der Nacht die Liebe. Für euch - in der Nacht die Angst -und morgen das Kreuz. Schafft sie weg!«
    »Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte!« sagte Carsten Möbius schwach, während sie von den Prätorianern aus dem Gemach gezerrt wurden. An Stricken, die man ihnen um den Hals legte, zerrte man Professor Zamorra und die Freunde vorwärts. Mit Peitschenschlägen trieb man sie über das Forum Romanum zum Fuße des Kapitols, wo der Eingang in das marmentinische Gefängnis lag. Von hier gab es kein Entkommen.
    Nachdem Asmodis und Scaurus sahen, daß man die drei an Stricken hinunter in das unterirdische Verlies gelassen hatte, brachen sie in gräßliches Gelächter aus.
    »Der Kaiser LUZIFER wird zufrieden sein…« erklärte der Fürst der Finsternis.
    Es war die Grabrede der Hölle für Professor Zamorra.
    ***
    »Selbstverständlich kann das Mädchen bei mir in der Schänke helfen, Linus!« erklärte Ursus. Der Germane hatte nach der Verurteilung Zamorras und seiner Freunde fluchtartig das Gemach Messalinas verlassen und war, so schnell er konnte, zu seiner Weinschänke zurückgerannt. Da er nicht ständig unter dem Banne des Trankes stand, war er sich bewußt, daß einer seiner Freunde einen qualvollen Tod erleiden mußte. Für Zamorra und die beiden anderen Männer gab es keine Rettung. Ihre Kreuzigung zu verhindern war offene Rebellion gegen den Kaiser. Außerdem waren die Prätorianer, die über den Vollzug der Hinrichtung wachen mußten, auch ihm, dem stärksten Gladiator Roms, überlegen.
    Ursus konnte seinem Freund Zamorra nicht mehr helfen.
    »Es ist Valeria, die entflohene Vestalin«, raunte ihm Linus mit Verschwörermine zu. »Sie muß sich hier vor den Häschern der Messalina verbergen.«
    »Möge der Orcus Messalina verschlingen!« brummte Ursus und angelte sich einen mächtigen Weinkrug. »So, wenn du diese Vestalin bist, dann sei dir gesagt, daß auch dein Retter den Tod meines Freundes Zamorra teilen muß…«
    Während der Germane den schweren Wein in langen Zügen trank, berichtete er in abgehackten Sätzen über die Vorkommnisse auf dem Palatin.
    »… die Götter können sie ncht retten!« klagte er.
    »Die Götter nicht, aber…«, sagte Linus.
    »… ich!« erklärte Valeria bestimmt.
    »Ich habe eine Idee, wie sie vor dem Tode bewahrt werden können!«
    »Aber Valeria! Es ist unmöglich…« wollte Linus einwenden.
    »Ich werde sie retten, wenn die alten Gesetze Rom noch etwas gelten!« sagte Valeria mit Nachdruck. »Ich bin bald zurück!«
    Mit diesen Worten wandte sie sich zum Gehen. Bevor ihr Linus nachlaufen konnte, war das Mädchen in der Menschenmenge und unter den Arkaden des Circus Maximus verschwunden.
    ***
    »Die Göttin wird sich dir offenbaren, meine Tochter!« sagte Vibidia, die oberste Vestalin, zu dem hübschen Mädchen mit den kurzen, glatten Haaren. »Ich habe dir das Mysterium des heiligen Herdfeuers erklärt. Nun hüte du es in der heutigen Nacht. Danach bist du eine Vestalin, deren Amt und Gewand von allen geachtet wird!«
    Nach diesen Worten verließ die ältliche Priesterin ohne, eine Antwort abzuwarten den kleinen Rundtempel auf dem Forum Romanum und lenkte ihre Schritte zu dem unmittelbar daneben liegenden Haus, in dem die Vestalinnen zusammen wohnten.
    Sandra Jamis war allein im Tempel der Vesta. Vor ihr das strengblickende Standbild der Göttin, aus weißem Marmor gehauen. Davor das heilige Feuer, das nie verlöschen durfte.
    Das Mädchen überdachte seine Lage. Schlecht hatte sie es wirklich nicht getroffen. Hier im Tempel und unter den Vestalinnen war sie verhältnismäßig sicher. Sie wußte, daß irgendwann Professor Zamorra in dieser Zeit auftauchen würde, denn sie war über Merlins Ring, der die Reisen in die Vergangenheit möglich machte, informiert. Als Vesta-Priesterin würde sie auffallen und dadurch Zamorra die Suche erleichtern. Bei einer Flucht in die Zukunft konnte ihr niemand folgen.
    Sie mußte also die Nerven bewahren und hierbleiben. Hoffentlich ließ Zamorra sie nicht zu lange warten.
    Ein schabendes Geräusch ließ Sandra herumfahren. Dann sah sie, daß neben der Götterstatue eine in der Wand fast unkenntliche Tür beiseite geschoben wurde.
    »Valeria!« rief Sandra freudig aus. Doch die ehemalige Vestalin legte die Hand auf den Mund und bedeutete ihr zu schweigen. Dann winkte sie Sandra heran und flüsterte ihr ins Ohr, was sie aus dem Mund

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