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0259 - Messalinas Höllentrank

0259 - Messalinas Höllentrank

Titel: 0259 - Messalinas Höllentrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Schwefelklüfte Fürsten wie Agares, Belial oder Asmodis. Dein Pech, daß sie gerade in unserer Zeit ihre Namen geändert haben. Ja, ich weiß es sehr genau - und darum ist deine Beschwörung ohne Wirkung. Ha, ich wußte es, daß du diesen Fehler machen würdest. Versuche nicht, deine Gedanken zu verbergen. Ich ahne, daß du die richtigen Namen nicht weißt. Du hast also gar keine Möglichkeit, mir zu schaden. Und darum werde ich dich jetzt töten lassen. Doch da du mir einen Kampf liefern wolltest, darfst du im Kampf sterben!« Mit einem Schlag gegen den Gong rief Messalina die Wache herbei. Der Dämon zog sich sicherheitshalber aus ihrem Gesicht zurück.
    »Der Germane soll kommen - sofort!« befahl die Kaiserin scharf.
    Kurze Zeit später trat Michael Ullich, nackt bis auf ein Lendentuch, in das Gemach. Gelangweilt wies Messalina auf Professor Zamorra, den mehrere Prätorianer mit vorgehaltenen Lanzen in Schach hielten.
    »Töte ihn!« befahl die Kaiserin. »Ich will ihn zu meinen Füßen wimmern sehen!«
    Michael Ullichs Blick wanderte zwischen Messalina und Zamorra hin und her. Er wußte nicht, was er von dieser Situation halten sollte.
    »Der Dämon ist in ihr erwacht, Micha!« sagte Professor Zamorra leise auf deutsch. »Und er weiß alles. Wir haben keine Chance mehr!«
    »Ganz richtig!« ließ der Dämon Messalina in der gleichen Sprache reden, während sich die Sklaven und Prätorianer im Raum betreten ansahen, daß die Kaiserin eine so seltsame Barbarensprache beherrschte. »Du kannst dein Leben retten, wenn du ihn tötest!«
    »Sie spricht unsere Sprache…« stammelte Ullich verwirrt.
    »Dämonen beherrschen alle Sprachen - auch jene, die in der Zukunft gesprochen werden!« erklärte Professor Zamorra.
    »Tres bien! C’est ca, Monsieur le Professeur!« kam es in akzentfreiem Französisch aus Messalinas Mund. »Sehr gut! Richtig, Herr Professor!«
    »Ich habe es nicht geschafft, ihn auszutreiben!« bekannte der Meister des Übersinnlichen.
    »Vielleicht schaffe ich es - hiermit!« schrie Michael Ullich. Im selben Augenblick spürte einer der Prätorianer, wie ihm der Speer aus der Hand gewunden wurde. Aus der Drehung heraus, das Ziel nur kurz anvisierend, ließ Ullich die Waffe mit kraftvollem Wurf nach vorne schwirren.
    Ohne die Hilfe des Scaurus wäre Messalina unrettbar verloren gewesen. Denn auf die Kürze der Entfernung war kein Fehlwurf möglich. Der Dämon katapultierte den Körper der Kaiserin beiseite. Die Speerspitze bohrte sich in die weichen Daunen des Bettes.
    »Ergreift sie - alle beide!« schrillte Messalinas Stimme durch den Raum. »Es war ein Komplott gegen mich. Sie wollten die Kaiserin ermorden!«
    Doch der Ruf war nicht mehr nötig. Mehrere halbnackte Sklaven stürzten sich auf Michael Ullich, der unter dem Gewicht zu Boden ging. Professor Zamorra wurde immer noch von den Speeren in Schach gehalten. Während er den Freund wie einen Tiger fauchen hörte, spürte er, daß man ihm die Hände auf den Rücken zerrte und ihm die Handgelenke zusammenschnürte. Als die Sklaven von Michael Ullich abließen, war auch er gefesselt und versuchte vergeblich, sich zwei herkulischen Nubiern zu entwinden, die ihn gepackt hielten.
    Der Junge hatte etliche Kratzspuren an seinem Körper und sein linkes Auge wurde langsam blau. Doch die Sklaven, die sich jammernd hinwegschlichen, sahen weitaus ärger lädiert aus.
    »Zwanzig römische Mäuse zogen aus, einen germanischen Bären zu jagen…!« rief ihnen Ullich spottend nach. Doch seine Stimme erstarb, als er in Messalinas Gesicht blickte. Der Dämon hatte die weiblichen Züge der schönen Frau übernatürlich verzerrt.
    »Das sollt ihr büßen«, brüllte Scaurus aus dem Mund der Kaiserin. »Ich werde… !«
    In diesem Moment stürzte ein Sklave in den Raum und warf sich der Kaiserin zu Füßen. Er wagte kaum, den Kopf zu heben, als er seine Kunde aussprach.
    »Verzeih, göttliche Augusta! Es gelang der treuen Prätorianergarde, einen Verbrecher dingfest zu machen, den nur Kaiser Claudius selbst aburteilen kann. Doch da sich der Cäsar in Ostia befindet habt Ihr über das Schicksal des Missetäters zu befinden!«
    Im selben Moment zerrten mehrere Prätorianer den sich heftig wehrenden Carsten Möbius in den Raum.
    »Sieh mal, Zamorra! Jetzt kommt unser dritter Mann zum Skat!« bemerkte Michael Ullich mit Galgenhumor. Während Möbius den Freunden in deutscher Sprache seine Erlebnisse erzählte, berichtete der Sklave dieselben Dinge der mehr erstaunt als

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