0259a - Der Tod im Poker-Club
FBI-Zentrale an und erstattete Bericht.
In der Zentrale lag eine Mitteilung aus Washington für mich vor. Ich bat, mir die Nachricht durchzugeben.
***
Ich zahlte die Gebühren für das Telefongespräch, bedankte mich und stiefelte los.
Nach einer Viertelstunde stand ich neben meinem Jaguar. Auf dem Bürgersteig am Park lag noch mein Halbschuh. Ich schlenderte über die Straße und hob den Schuh auf. Die Greenhorns konnten nicht wissen, daß ich den Schuh absichtlich abgestreift hatte. Genauso hatte ich mit dem Gummiabsatz des linken Schuhs einen langen schwarzen Strich über die glatten Betonplatten gezogen, um meinen Kollegen ein Zeichen zu geben, daß ich entführt worden war.
Mein Jaguar stand am Park.
Aber ich war wieder frei, bevor ich von der Zentrale vermißt wurde. Ich nahm den Halbschuh, ging zum Jaguar zurück und fuhr los.
Als ich den Wagen in die Garage fuhr, dämmerte es schon. In den Bäumen, die in der Nähe standen, lärmten schon wieder die ersten Vögel.
Ich aber war hundemüde. Im Spiegel meiner Garderobe betrachtete ich die Platzwunde an meinem Hinterkopf.
Jetzt war ich wieder einige Tage gezwungen, auf dem Bauch zu schlafen, wenn ich nicht bei jeder unvorsichtigen Kopfbewegung wachwerden wollte.
Ich beschloß, in wenigen Stunden die Müllabfuhr anzurufen. Sie sollten in einer Suchaktion nach meinem zweiten Iialbschuh fahnden. Fanden die Männer die Mülltonne, in der mein Schuh steckte, hatten wir auch die Adresse der Gangstervilla. Obgleich die Burschen mir auf der Fahrt einen Sack über den Kopf gestülpt hatten, war ich in der Lage, das Viertel anzugeben, in dem die Villa stand.
Mit diesen tröstenden Gedanken fiel ich in einen todesähnlichen Schlaf.
Als ich aufwachte, war es heller Tag. Ich lag auf dem Rücken. Mein Schädel brummte wie nach fünf durchzechten Nächten. Vorsichtig tastete meine linke Hand nach der Platzwunde und die rechte nach dem Wecker, der neben dem Bett stand.
Es war bereits halb zehn. Mißtrauisch betrachtete ich das Telefon. Hatte Phil noch nicht angerufen oder hatte ich das Rasseln meines Apparates überhört?
Langsam hob ich meinen Oberkörper in die Senkrechte. Die Veränderung der Lage wirkt sich bei Kopfwunden recht fühlbar aus.
Um jede Erschütterung zu vermeiden, schlich ich auf den Zehenspitzen ins Bad und versuchte, mich zu duschen.
Hunger verspürte ich nicht.
Gegen zehn Uhr saß ich in meinem Jaguar und steuerte zur 69. Straße Ost.
Meinen Wagen parkte ich auf dem Hof der Fahrbereitschaft und stieg Schritt für Schritt die Treppen hoch wie ein pensionierter FBI-Mann.
Trotz aller Vorsicht schmerzte die Kopfwunde noch erbärmlich.
Phil machte ein verdutztes Gesicht, als ich zur Tür hereinwankte.
»Was haben sie denn mit dir gemacht, Jerry? Du bist ja kreidebleich!«
Schweißbäche liefen mir über die Stirn. Ich hielt mich krampfhaft an Phils Schreibtisch fest und legte eine Verschnaufpause ein.
Im Telegrammstil berichtete ich meinem Freund von den Ereignissen der gestrigen Nacht.
Phil griff nach dem Telefonhörer. Er alarmierte unseren Doc. Diesmal wehrte ich nicht einmal ab, denn mir war hundselend.
Wie ein Altersjubilar schlurfte ich zu meinem Sessel und ließ mich hineinplumpsen. Vor meinen Augen drehten sich farbige Kreise. Durch einen Nebelschleier nahm ich den eintretenden Doc wahr. Er kam mit Riesenschritten auf mich zu und untersuchte meine Platzwunde.
Dann murmelte er etwas von einem Eisenschädel, riet mir zu einer vernünftigen Kopfbedeckung und warf ein Röllchen mit schmerzstillenden Tabletten auf den Schreibtisch.
Die aufmunternden Worte des Doc wirkten Wunder. Oder kam es von der Betrachtung der Tabletten? Jedenfalls fühlte ich mich nach zehn Minuten wohler.
Phil ließ schwarzen Kaffee mit einem morgendlichen Imbiß auffahren. Der Doc legte ebenfalls eine kleine Frühstückspause ein und leistete uns Gesellschaft.
Als wir so richtig in Fahrt waren, klingelte das Telefon auf meinem Schreibtisch.
Mr. High war am Apparat.
»Ich nehme an, Jerry, daß Sie inzwischen Ihr Frühstück beendet haben«, sagte er im charmanten Plauderton. »Ich war gerade in der Kantine, als Phil die dreifache Portion bestellte.«
Ich kaute mit beiden Backen und schwieg deshalb. Unser Boß fuhr schmunzelnd fort:
»Wenn Sie und Phil gleich fertig sind, würde ich mich freuen, Sie in meinem Office zu begrüßen.«
Als ich okay murmelte, hatte der Distriktchef bereits aufgelegt Ich teilte Phil den inhaltsschweren Anruf mit. Der Doc trank
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