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026 - Stadt der Untoten

026 - Stadt der Untoten

Titel: 026 - Stadt der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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zwischen Euch und Cosimus vorgefallen?«
    Colomb lächelte. »Ich habe meinem vorlauten Ersten Lytnant mit der Peitsche gedroht. Ich werde sie nicht einsetzen, obwohl er es verdient hätte, aber er soll ruhig ein paar Tage darüber schwitzen. Das wird ihm gut tun.«
    Er wechselte das Thema, bevor Matt nachhaken konnte. »Es sind alle an Bord. Ich sollte aufbrechen, so lange der Wind noch günstig steht. Leb wohl, Maddrax.«
    Matt ergriff die ausgestreckte Hand. »Viel Glück, Colomb.«
    Er sah zu, wie der Kapitaan als Letzter das Schiff betrat. Die Leinen wurden auf einen gebrüllten Befehl hin gelöst, dann setzte sich die Nixoon II langsam in Bewegung. Matt spürte beinahe schon Nostalgie, als er den Menschen, mit denen er über Wochen auf engstem Raum gelebt hatte, zuwinkte.
    Neben ihm wischte sich Yuli die Tränen aus den Augen. »Es gab Tage, da hätte ich jeden Einzelnen von ihnen erwürgen können, aber nun vermisse ich sie doch.«
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Matt.
    »Enn möchte mich gleich einigen Freunden vorstellen, die in vornehmen Häusern arbeiten. Mit ein wenig Glück können sie mir eine Anstellung als Dienstmädchen besorgen. Und was hast du vor?«
    Matt hob die Schultern. »Ich ziehe morgen weiter nach Süden. Dort gibt es eine Stadt namens Washington. Jedenfalls hieß sie so vor langer Zeit…«
    Pieroo nickte. »Sude is guut. Hier obbe isses vilzu kal. Warum bis morge wate? Wi könne heut scho aufbreche.« Matt grinste. Er hatte gehofft, dass der Hüne sich entscheiden würde, mit ihm zu reisen. Zu zweit war es in der Wildnis wesentlich sicherer als allein. Obwohl ihm Aruulas Gesellschaft lieber gewesen wäre.
    »Nein«, sagte er dann auf Pieroos Frage. »Einen Tag werden wir noch bleiben.«
    Da gab es noch eine Reise in die Vergangenheit, die Matt in Nuu'ork unternehmen musste, bevor er versuchen konnte, die amerikanische Regierung zu kontaktieren. Falls es noch jemanden gab, der in den Bunkern von Washington überlebt hatte…
    ***
    Alles hatte viel länger gedauert, als Djerii gehofft hatte.
    Am gestrigen Nachmittag hatte er aufbrechen wollen, aber jetzt stand die Sonne des nächsten Tages bereits am Himmel und sie waren weniger als drei Speerwürf e weit von ihrem Haus entfernt.
    Jonn, dachte der Fallensteller wütend. Gerade der Mann, von dem er sich die Deers leihen wollte, hatte sich auf eine Schlägerei eingelassen und war bewusstlos nach Hause getragen worden. Seine Frau hatte die Entscheidung ohne sein Einverständnis nicht treffen wollen.
    Kurz vor Sonnenaufgang war Jonn endlich erwacht. Zwar konnte er sich an nichts seit dem letzten Sommer erinnern und sprach seine Frau mit dem falschen Namen an, aber Djerii hatte er zum Glück gleich erkannt.
    Jetzt zogen zwei von Jonns Deers den vollgepackten Schlitten des Fallenstellers durch die Straßen Nuu.'orks. Notgedrungen saß Djerii mit seinem gebrochenem Bein auf dem Schlitten. Obwohl er regelmäßig auf der Wurzel kaute, die Mulay ihm gegeben hatte, brachten die Schmerzen ihn fast um den Verstand. Er wusste nicht, wie er die Reise bis zur Höhle im Süden überstehen sollte.
    Zumindest schliefen die Zwillinge ruhig hinter ihm in den Fellen, während Krissy darauf bestanden hatte, mit ihrer Mutter neben dem Schlitten zu gehen. Zuerst hatte er das ablehnen wollen, weil sie leichtes Fieber zu haben schien, aber das zusätzliche Gewicht wäre den Deers nicht gut bekommen. Der Schlitten war auch schon so zu schwer.
    Djerii sah zu seiner Tochter, die ruhig neben ihm ging. Die Bewegung schien ihr gut zu tun, denn die Röte in ihrem Gesicht war zurückgegangen. Vielleicht war das Fieber nicht mehr als eine Folge der Aufregung gewesen.
    Er kaute an der bitter schmeckenden Wurzel und beobachtete die Menschen, die ihnen begegneten. Hafenarbeiter, Fischer und Fallensteller drückten sich an den Hauswänden vorbei, um dem breiten Schlitten Platz zu machen. Eine Gruppe junger Minenarbeiter verschwand vor ihm in einer Seitenstraße.
    Alles wirkte normal - und doch erschien Djerii die Stadt an diesem Morgen leiser als je zuvor, so als würden die Menschen sich nur gedämpft miteinander unterhalten.
    Wie bei einer Bestattung, dachte der Fallensteller. Auch Lisaa schien die seltsame Stimmung zu spüren, denn sie hielt sich dicht neben dem Schlitten und drehte sich immer wieder nervös um.
    »Ich habe das Gefühl, dass uns alle anstarren«, sagte sie leise. »Es ist unheimlich.«
    Djerii nickte. »Wir müssen der Straße nur immer weiter folgen, dann

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