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026 - Stadt der Untoten

026 - Stadt der Untoten

Titel: 026 - Stadt der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Fenstern.
    Seit dem Bürgerkrieg hatte das Land keinen so erbitterten Stellungskrieg erlebt, aber dabei ging es weder um Land noch um Politik, sondern nur um die wenigen Plätze in den Bunkern der Stadt.
    In einem dieser Bunker hatte seine ExFrau einen Platz gefunden. Immer wieder hatte Matt vergeblich versucht, Liz zu erreichen. Ihre Spur verlor sich irgendwo zwischen Regierungstruppen und Menschenmassen. Bis heute wusste er nicht, ob sie den Guerillakrieg und den Einschlag des Kometen überlebt hatte und was aus ihr geworden war. [2]
    Matt bog in die Straße ein, die er für die 42nd Street hielt, und blieb überrascht stehen. Vor ihm lag ein langgestrecktes offenes Gebäude, das von einem Holzdach geschützt wurde. Lastschlitten fuhren aus den Gassen darauf zu, wurden von Arbeitern abgeladen und mit anderen Gütern beladen, bevor sie mit halsbrecherischer Geschwindigkeit davonfuhren. Der strenge Geruch der Deers, zottelige dunkle Tiere, die an Hirsche erinnerten, hing in der Luft. Auf dem Dach des Gebäudes prangte ein Schild: Gran'tral.
    Das Grand Central Terminal, dachte Matthew. Nicht mehr so groß wie früher, aber im Prinzip hatte sich wenig geändert. Er ging weiter auf die Halle zu und behielt den Boden im Blickfeld. Irgendwo musste es doch einen Zugang zu der verschütteten Stadt geben.
    »Fackju, Fremder«, unterbrach eine Stimme seine Gedanken.
    »Suchst du einen Job?«
    Er sah auf. An ein paar Kisten lehnte ein älterer Mann, der eine lange Lederschürze trug und eine Kiffette rauchte.
    »Fackjutuu«, entgegnete Matt. Die traditionelle Begrüßung der Nuu'orks, die ihn anfangs so irritiert hatte, ging ihm mittlerweile fast ohne Zögern über die Lippen. »Nein, ich bin auf der Suche nach etwas, das unter dieser Halle ist.«
    Der Mann hob die Schultern. »Da drunter gibt es nichts außer dem Keller. Dort lagern wir überschüssige Waren.«
    Matt fischte in seinen Taschen nach einem Silberstück und warf es dem Unbekannten zu. »Ich würde mir das gern mal ansehen.«
    Die Münze verschwand mit überraschender Schnelligkeit in der Jacke des Mannes. »Kein Problem«, grinste er und zeigte auf eine offen stehende Luke hinter sich. »Viel Vergnügen.«
    Matt stieg die steile Holztreppe nach unten und sah sich in dem langgezogenen Raum um. Mehrere Öllampen beleuchteten Kisten und Bündel, die an den Wänden bis zur Decke gestapelt standen. Er nahm eine der Lampen und betrachtete in ihrem Licht einen Balken, der an einigen Stellen weiß schimmerte.
    Matt zog die Handschuhe aus und berührte ihn. Plastik, erkannte er. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis er Dreck und Staub so weit entfernt hatte, dass er unter dem durchsichtigen Plastik verblasste dunkle Schrift erkennen konnte: 06:20 BLOOMFIELD VERSPÄTET.
    Es war eine Anzeigetafel, die man wohl vor einiger Zeit zur Deckenstütze umfunktioniert hatte. Matts Hoffnungen, einen intakten Bunker vorzufinden, sanken. Wenn die Nuu'orks bereits bis in das Terminal vorgedrungen waren, hatten sie wohl auch den Bunker geplündert.
    Er leuchtete tiefer in den Raum hinein und entdeckte eine Tür. Matt zog an dem Holzknauf. Unter ihm knirschte Eis, als die Tür sich zentimeterweise öffnete. Anscheinend wurde sie nicht oft benutzt.
    Matt zwängte sich durch den Spalt und stand in einem der grün leuchtenden Gänge, die er nur allzu gut kannte. Er führte nach unten. Betonwände waren schemenhaft unter dem Eis zu erkennen.
    Der Amerikaner folgte dem Gang einige Schritte und blieb stehen, als er erkannte, dass seine Suche keinen Sinn hatte.
    Das Eis hatte alles, was es hier unten einmal gegeben hatte, eingeschlossen. Mit schwerem Werkzeug hätte er die Schicht vielleicht lösen können, aber selbst dann wäre er wohl kaum mehr auf Spuren gestoßen.
    Tut mir Leid, Liz, dachte er frustriert, als er wieder hinauf ans Tageslicht stieg.
    Der ältere Mann sah ihm entgegen. »Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?«
    Matt schüttelte den Kopf. »Nein, aber -«
    »Schiit!«, rief in diesem Moment einer der Arbeiter und machte einen Satz nach hinten. »Was ist denn mit dir los?«
    Ein zweiter Arbeiter stand vor ihm, die Hände ausgestreckt. Matt schrak zusammen, als er die langen Fäden an dessen Fingerspitzen sah. »Er darf dich nicht anfassen!«, schrie er. »Das ist ein Frosen!«
    Jetzt wichen auch andere Arbeiter zurück. Innerhalb von Sekunden spaltete sich die Halle in zwei Lager. Auf der einen Seite standen die Menschen dicht zusammengedrängt und mit Werkzeug bewaffnet, auf

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