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0260 - Gespenster der Vergangenheit

Titel: 0260 - Gespenster der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ladepritsche nach vorn und rief dem Fahrer durch das offene Rückfenster einen Befehl zu. Rakal dachte an Schmittke, der früher neben dem Chauffeur gesessen hatte. Was mochte aus ihm geworden sein?
    In dem Durcheinander hatte er vergessen, auf die Ausstrahlungen seines Bruders zu achten. Das letzte Mal, als er etwas von ihm gehört hatte, war oben auf dem anderen Hügel gewesen, kurz bevor die Bomben fielen. Er strengte sich an, von dem Lärm nicht abgelenkt zu werden, und konzentrierte sich. Fast augenblicklich empfand er den Strom von Verwunderung und leiser Sorge, der von Tronar ausging. Er schien sich in einer Lage zu befinden, von der er nicht wußte, ob sie gefährlich oder nur merkwürdig war.
    Rakal empfand Unbehagen, und wenn Tronar aufpaßte, mußte er das spüren.
    Rakal erwog, den Bruder über Minikom anzurufen. Er hatte jeglichen Überblick über die Situation verloren. Er befand sich in Gefahr, und Tronar wahrscheinlich ebenso. Perry Rhodans Befehl lautete, den Minikorn, dessen Ausstrahlungen vom Gegner empfangen und angemessen werden konnten, nur im äußersten Notfall zu benutzen. Rakal war nicht sicher, ob er diesen Punkt schon erreicht hatte.
    Plötzlich schwoll der Empfindungsstrom, den er von Tronar empfing, auf ein Vielfaches seiner ursprünglichen Stärke an. Das Gefühl war jetzt ganz deutlich. Tronar befand sich in unmittelbarer Gefahr.
    Rakal schob den Blaster in den Gürtel zurück, um die Hand für den Minikorn freizubekommen. In fliegender Hast schaltete er das kleine Gerät ein und begann zu sprechen.
    „Tronar ... sieh zu, daß du dort rauskommst! Hörst du? Überall ist der Teufel los. Als einzelner hast du ..."
    Er unterbrach sich, als der Empfang plötzlich abriß. Verblüfft horchte er in sich hinein. Er spürte Tronar nicht mehr. Es war, als hätte sein Bruder aufgehört zu existieren. Das konnte nur eines bedeuten! Rakal kam nicht mehr dazu, den Schluß zu ziehen. Das Knallen der Gewehre und Geschütze wurde plötzlich von einem neuen Laut überlagert. Mit wütendem Fauchen zerriß er den Lärm der altertümlichen Waffen.
    Ein greller Blitz zuckte auf. Ein paar Sekunden lang schwieg das Geratter der Maschinengewehre. Rakal sprang in die Höhe, um zu sehen, was vorging. Er sah ein blendend helles Lichtbündel, das von der Kuppe des hinter ihnen liegenden Hügels herabstrich und in der Talsenke auf den Boden traf. Wo es traf, qualmte die Erde. Büsche wurden zu lodernden Fackeln. Dunkle Gestalten stoben panikartig nach allen Seiten davon.
    Das Gefühl der Erleichterung, das Rakal befiel, war so stark, daß ihm die Knie zu zittern begannen.
    Befriedigt sah er zu, wie der grelle Energiestrahl plötzlich erlosch, nur um den Bruchteil einer Sekunde später an der Stelle wieder aufzuspringen, an der er zuvor geendet hatte. Diesmal zeigte er den Hügel herauf und traf einen alleinstehenden Baum etwa zehn Meter von Emerichs Lastwagen entfernt. Der Baum flammte auf. Knisternd und krachend verzehrte die helle Glut Stamm, Äste und Laubwerk. Dichter, grauweißer Rauch stob in die Höhe.
    Der Strahl erlosch. Eine Gestalt taumelte aus dem Qualm hervor. Plötzlich konnte Rakal die Empfindungen des Bruders wieder spüren. Er schrie, um Tronars Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Tronar hörte ihn und kam auf das Fahrzeug zu. Er sah mitgenommen aus. Mindestens zweimal war er in der unvorstellbaren Hitze seines eigenen Blasterstrahls materialisiert. Rakal half ihm, auf die Pritsche zu klettern, Staunder und Emerich sahen ihn fassungslos an. Nur Hannemann schenkte der Szene keine Beachtung. Er kauerte hinter der niedrigen Umrandung und feuerte wie wild auf die Gestalten der Flüchtenden unten im Tal.
    Emerich warf Tronar einen unsicheren Blick zu.
    „Irgendwann", sagte er mit belegter Stimme, „müssen Sie mir mal erklären, wie Sie das machen."
    Erschöpft ließ Tronar sich auf den Bodenfallen.
    „Diese Welt", rief er, „ist völlig verrückt."
    Er keuchte. Die Hitze hatte ihm die Kopfhaut versengt. Rakal fuhr ihm mit der Hand über den Schädel und wischte die Überreste verbrannten Haars hinweg. Ungeduldig stieß Tronar ihm den Arm beiseite.
    „Hör zu", fuhr er fort. „Dieser Planet ist ein Monstrum. Ihr wart gerade weg, da hörte ich Stimmen in der Nähe. Ich sah mich um und entdeckte eine Horde von Leuten, die gerade das Burgtor öffneten. Sie trugen metallene Helme, Schilder und Schwerter. Ich flehe dich an, Rakal, glaub mir. sie sprachen lateinisch!"
    Rakal nickte nur. „Weiter",

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