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0260 - Gespenster der Vergangenheit

Titel: 0260 - Gespenster der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drängte er. „Sie besetzten die Burg. Ich mußte mich verstecken. Also kletterte ich auf den Turm hinauf. Ich war kaum oben, eure Fahrzeuge waren mittlerweile im Wald verschwunden, da rauschte etwas über mich weg. Ich schwöre dir, es waren Ballons. Ich konnte Männer sich über den Rand der Gondeln beugen sehen. Ich beobachtete drei Ballons. Sie flogen in dieselbe Richtung, in die ihr gefahren wart." Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. „Mittlerweile war die Zahl der Römer in der Burg auf rund zweitausend angewachsen. Dann kam irgend etwas mit Geklapper die Rückseite des Hügels herauf. Ich wußte zuerst nicht, was es war. Aber dann ritten sie durch das offene Tor.
    Geharnischte Ritter, wie aus dem Geschichtsbuch abgemalt!"
    Er schrie fast vor Erregung. Als er versuchte, sich in die Höhe zu stemmen, drückte Rakal ihn sanft wieder auf den Boden. Hinter ihm standen Staunder und Emerich und hatten jedes Wort der Unterhaltung mitgehört.
    „Worüber regt er sich so auf?" brummte Emerich, „So etwas passiert schon mal. Hier gibt es alle möglichen Arten von Leuten."
    Das hättest du mir früher sagen sollen, dachte Rakal.
    Er stand auf und sah sich um. Das Panzergeschütz schwieg. Vom zweiten Lastwagen her wurde nicht mehr geschossen. Nur Hannemann jagte ab und zu noch eine Garbe hinaus, wenn er unten im Tal etwas sich bewegen sah. Tronars erschreckender Auftritt hatte den Feind verjagt. Das Schlachtfeld war leer bis auf Emerichs Fahrzeuge.
    Von unten herauf drang ein langgezogener Ruf. Hannemann stand auf, legte die Hände an den Mund und rief zurück. Hinter einem der Büsche in der Talsenke erschien eine mittelgroße Gestalt und kam rasch den Abhang herauf. „Schmittke", sagte Hannemann, Schmittke schwenkte etwas in der Hand. Als er näher kam, sah Rakal, daß es ein menschlicher Schädel war.
    „Schnelle Arbeit, Schmittke", rief er dem Archäologen entgegen. „Aber wenigstens die Haut hätten Sie noch mitbringen können."
    Schmittke schwang sich auf die Pritsche. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er ging nicht auf Emerichs Bemerkung ein.
    „Einer von ihnen", wandte er sich an Rakal, „trug diesen Schädel mit sich herum entweder als Fetisch oder um ihn zu irgendeinem Zweck zu gebrauchen. Das ersparte mir die Mühe, eine Leiche zu untersuchen. Dann ging der Schlamassel los. Plötzlich wimmelte das Tal von Leuten mit langen, altmodischen Flinten. Sie sprachen französisch. Fünf von ihnen bezogen dicht neben meinem Busch Stellung. Ich verstand jedes Wort, das sie sagten, bis das Feuer begann. Na, Sie wissen wahrscheinlich besser als ich, wie es danach aussah. Auf jeden Fall rissen die Kerle schließlich aus. Das Schießen hörte auf. Ich kam aus meinem Versteck hervor und brauchte nur noch darauf zu achten, daß Hannemann mich nicht aus Versehen über den Haufen schoß." Er hob den weißen Schädel, betrachtete ihn nachdenklich und war plötzlich todernst. „Ich hatte Zeit genug, mir das Ding anzusehen. Auch ohne Meßwerkzeuge bin ich meiner Sache völlig sicher. Es gibt zwei Erklärungsmöglichkeiten. Entweder hat die Natur ein überaus unwahrscheinliches Doppelspiel getrieben und auf zwei weit voneinander entfernten Welten zwei identische Schädelformen entstehen lassen - oder es handelt sich wirklich um den Schadet eines präglazialen Vormenschen."
    „Eines Neandertalers?" erkundigte sich Rakal. Schmittke nickte. „Ja, so nennt man sie auch."
    Tronar war nicht mehr zu halten. Mit einem wilden Ruck fuhr er in die Höhe.
    „Du meinst", wandte er sich an Rakal, „es gibt auf dieser Welt echte erdgeborene Menschen, Spezies aus allen Perioden der Geschichte?"
    „Ja, das meine ich", antwortete Rakal mit Nachdruck. „Jemand hat sich hier einen großen Zoo gebaut."
    Er spürte Tronars Verwirrung fast wie körperlichen Schmerz. „Aber warum ...?" Rakal hob die Schultern. „Wir wissen es nicht Vielleicht finden wir es eines Tages heraus, aber im Augenblick gibt es wichtigere Dinge. Warum mußtest du die Burg verlassen?"
    Tronar zögerte eine Weile, bevor er antwortete: „Jemand muß mich auf dem Turm gesehen haben. Plötzlich kam eine Horde römischer Legionäre durch die Tür gestürmt. Sie sahen nicht sehr friedlich aus. Ich hätte sie alle töten können, aber daran lag mir nichts. Also riß ich aus. Das Energiebündel eines Strahlers ist zwar kein besonders bequemer Transportweg, aber im Notfall geht's."
    Rakal wandte sich an Emerich und Staunder.
    „Was sind Ihre Pläne?" wollte

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