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0260 - Sie jagten ihn durch Florida

0260 - Sie jagten ihn durch Florida

Titel: 0260 - Sie jagten ihn durch Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie jagten ihn durch Florida
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tauchte Golitzer in der Dunkelheit unter.
    Ich lief zu Hank zurück und kniete bei ihm nieder.
    »He, Hank, was ist los?«
    Zwei klatschende Ohrfeigen brachten in wieder zur Besinnung.
    »Was treibst du hier, Hank? Rede schon!«
    Er tastete stöhnend über seinen Kopf. »Der Bastard hatte einen Komplizen. Der hat mir ein schönes Ding verpasst. Wo ist Daniel?«
    »Das weiß ich doch nicht, du Flasche«, knurrte ich und sprang hoch.
    »Daniel!«
    »Hier, Jerry!«, tönte es schwach von vorn.
    Suchend tastete ich mich nach vorn und wäre beinahe über ihn gefallen. Es musste ziemlich echt wirken, denn Daniel brummte ungehalten: »Pass doch auf, du Idiot! Mir reicht es für heute. Habt ihr ihn erwischt?«
    »Wen denn?«, stellte ich mich dumm und ließ seine Schimpfkanonade gelassen über mich ergehen. Dann half ich ihm auf die Füße. Er war so groggy, dass ich ihn stützen musste.
    Wie begossene Pudel zogen wir zurück. Laute Rufe des begeisterten Publikums begleiteten die Aktionen der Kämpfer. Daniel wurde mir förmlich von der Hand gerissen. Ein dickes Männlein mit lichtem Haupthaar hatte ihn bei den Revers gepackt und schüttelte ihn hin und her. Ich hätte dem Zwerg so viel Kraft gar nicht zugetraut.
    »Was war denn eben los, Daniel?«, zischte er.
    »Ich glaube, es war einer von den Murphy-Boys, Aaron«, stammelte der sonst so selbstbewusste Daniel gequält.
    Dieser Gartenzwerg war also Aaron Rosenzweig, Pereiras Kassierer. Alle Achtung, der Junge hatte es faustdick hinter den Ohren.
    »So«, äffte er Daniels Tonfall nach. »Du glaubst, Sherman. Dann glaube du mir getrost, dass wir mehr wissen, als du glaubst.«
    Eine seftsam gewundene Redeform, aber sie machte auf Daniel starken Eindruck. Er duckte sich förmlich zusammen und wagte nicht, auch nur einen Muckser von sich zu geben.
    Ich zog es vor, auf meinen Platz zurück zu gehen. Norma erwartete mich schon ungeduldig.
    »Wo warst du so lange, Jerry?«, fragte sie.
    »Es hat einen Zwischenfall gegeben, Norma. Aaron Rosenzweig hat Daniel ganz schön zusammengestaucht. Der liebe Junge scheint ins Fettnäpfchen getreten zu sein.«
    Sie nickte. »Ich glaube, er steht auf der Abschussliste. Jerry, sei bitte in der nächsten Zeit vorsichtig! Es braut sich etwas zusammen, und man weiß vorher nie, wen es trifft.«
    Pinky Reynolds fiel mir ein. Der Henker, der angeblich schon unterwegs war. Norma schien mit sehr wachen Augen durch ihr gefährliches Leben zu gehen.
    Als ich mich umsah, stellte ich fest, dass die Blumenmänner verschwunden waren. Norma stieß mich an und deutete auf Hank Burber, der uns vom Ausgang her ein Zeichen gab. Wir standen auf und gingen zu ihm.
    »Schluss für heute, Kinder. Sieht böse aus für Daniel. Seine Uhr scheint abgelaufen zu sein.«
    Jetzt fing der auch noch mit derselben Leier an. Langsam wunderte ich mich über nichts mehr.
    Wir gingen gemeinsam zur Straße vor und stiegen in den dort wartenden Cadillac. Es war reichlich eng, denn die Karre war total überladen.
    Als Keith Bannion anfuhr, sah ich im Licht einer Laterne Aaron Rosenzweig. Er redete mit Händen und Füßen auf Gil Doud und Maury Gertsman ein.
    ***
    Die Rückfahrt verlief schweigend. Daniel hing wie im Trancezustand im Polster. Im Bungalow genehmigten wir uns noch einen Whisky und krochen dann in die Betten.
    Aber es wurde nichts mit dem Schlafen. Ich richtete mich im Bett auf und schnupperte. Kein Zweifel, irgendwo im Hause brannte es. Im gleichen Augenblick ging das Geschrei auch schon los.
    »Feuer! Feuer!«
    Ich sprang aus dem Bett und angelte meine Schuhe. Dann sauste ich ins Nebenzimmer. Hank Burber und Dave Adams deuteten zitternd nach draußen. Vor dem Fenster lag eine lodernde Flammenwand. Durch den Rauch konnte man nicht erkennen, was eigentlich brannte. Wir liefen zur Diele und rissen die Tür auf. Die Flammen trieben uns in den Flur zurück, aber ich hatte genug gesehen. Daniel polterte im Nachthemd heran.
    »Was ist los?«
    »Ein paar liebe Freunde haben uns einen Tankwagen vor die Haustür geschoben und angesteckt. Wir müssen durch die hinteren Fenster hinaus und sehen, dass wir das Ding wegkriegen.«
    Ich lief ins andere Zimmer hinüber, das zum Garten zu lag. Als Ralph Thomsen das Licht anknipste, ratterte von der Palmengruppe her eine Tommy Gun los. Ralph schrie auf und brach in die Knie. Ich hechtete zum Lichtschalter und drehte ihn wieder aus. Die MP verstummte.
    Im Flur stieß ich auf Daniel.
    »Das ist die Murphy-Gang«, stöhnte er.
    Die Haustür

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