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0261 - Im Schatten des Würgers

0261 - Im Schatten des Würgers

Titel: 0261 - Im Schatten des Würgers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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Messer der Mörder war.
    Ich erklärte Phil dann:
    »Die Tür des Waschraumes hatte ich abgeschlossen. Nur die Fenster kommen also in Frage. Sonderbarerweise waren sie von innen verriegelt. Zur Zeit sind die Beamten der Mordkommission unten und suchen jeden Zentimeter des Bodens ab.«
    »Wer hat die Leitung?«
    »Captain Warner. Er war vorhin hier oben. Aber zu diesem Zeitpunkt hattest du noch nicht wieder in die Wirklichkeit zurückgefunden.«
    »Du hast doch veranlaßt, daß das ganze Haus durchsucht wird?«
    »Natürlich. Aber viel wurde dabei nicht zutage gefördert. Außer den Kellnern, die unten in der Bar herumspringen, wurden nur zwei Bardamen aufgestöbert. Der einen war ich schon auf der Treppe begegnet, als sie gerade ihren Dienst antreten wollte. Die andere lag noch im Bett. Colon und Bibbo kennst du. Shirley Scott ist natürlich verschwunden. Sie und der Mörder können nur hier über die Feuerleiter verduftet sein. Vom Hof führt eine Toreinfahrt ins Freie. Von dort aus können sich die beiden nach jeder Richtung entfernt haben.«
    »Sonst hat sich niemand in diesem Vergnügungptempel finden lassen?« fragte Phil.
    »Doch! Der Boß des Etablissements wurde aufgefordert, sich aus dem Bett zu wälzen. Wahrscheinlich ist er zur Zeit damit beschäftigt, in seine Hosen zu steigen.«.
    Phil richtete sich wieder auf und wackelte vorsichtig mit dem Kopf.
    »Es geht leidlich«, sagte er. »Hoffentlich paßt mir der Hut noch. Wäre schade, wenn ich jetzt eine andere Hutnummer hätte. Habe den derzeitigen Prachtzylinder erst vor wenigen Tagen gekauft.«
    »Sie sollten froh sein, daß Sie überhaupt noch einen Hut tragen können, Phil«, sagte der Doc. »Eigentlich sollte ich Ihnen einen dicken Verband verpassen. Hm… Wie wär's damit?«
    »Um Gottes willen«, wehrte Phil ab. »Ich bin doch kein Reklameläufer für Mullbinden.«
    Es klopfte, und auf mein »Herein« trat Captain Warner ins Zimmer.
    Der Leiter der Mordkommission war ein bulliger Mann, Anfang der Fünfzig, mit Neigung zum Fettansatz und der Stimme eines heiseren Wasserbüffels. Er galt als sehr fähiger Beamter. Er zeichnete sich bei allen Fällen, die er bearbeitete, durch zähe Kleinarbeit aus und entwickelte für jeden Fall ein System, das zwar nur selten auf kurze Frist einen greifbaren Erfolg zeigte — auf lange Sicht jedoch fast immer zum Ziel führte.
    »Wieder okay, Mr. Decker?« fragte Warner und schüttelte meinem Freund die Hand. Ohne Phils Antwort abzuwarten, ließ sich der Captain in einen Sessel plumpsen und begann seinen Bericht.
    »Daß Sie, Mr. Cotton, keine Halluzinationen gehabt haben, dürfte jetzt erwiesen sein. Wir haben die Stelle, an der nach Ihren Angaben Gordons Leiche gelegen hat, untersucht. Auf den Kacheln konnten feine Sandspuren festgestellt werden. Es handelt sich aber nicht um Sand von der Art, wie er sich zwischen die Profile der Schuhsohlen klemmt. Der Sand, den wir fanden, ist grobkörnig und feucht. Es steht zu vermuten, daß er aus einem Totschläger rührte, den der Mörder benutzte. Wahrscheinlich ein sandgefüllter Strumpf oder ein Tuch. Die Wirkung eines solchen Werkzeuges ist Ihnen bekannt. Die Schlag Wirkung einer derartigen Waffe ist beträchtlich. Das Opfer zeigt fast nie Rißwunden.«
    Der Captain machte eine Pause und zog eine kurze Stummelpfeife hervor, deren Kopf er mit goldbraunem Tabak füllte.
    »Sie sagten, Mr. Cotton, daß Sie feine Sandspuren auf dem Kragen des Ermordeten sahen… Ihre Beobachtungen stimmen also mit unseren Feststellungen überein. Wir können festhalten: Der Mörder benutzte einen Sandsack, mit dem er sein Opfer betäubte. Anschließend erdrosselte er Gordon. Ich frage mich nur, warum er so umständlich mordete. Ein Schlag mit einem harten Gegenstand hätte das gleiche Resultat erzielt.«
    »Wahrscheinlich liegt das in der Mentalität des Mörders begründet, Captain«, sagte ich. »Malcolm Messer ist ein Würger. Es ist jetzt der siebte Mord, der auf sein Konto geht. Soweit wir über die ersten sechs Morde orientiert sind, ging er nach ähnlicher Methode vor. Zwei seiner Opfer erwürgte er mit bloßen Händen. Vier andere tötete er mit Drahtschlingen. Malcolm Messer ist der Typ des Würgers. Ein grausamer Bursche.«
    Der Leiter der Mordkommission nickte. Sein Augenmerk war auf seine Pfeife gerichtet, die er mit einem langen Zündholz in Gang zu bringen suchte.
    »Im ersten Augenblick schien es rätselhaft zu sein, wohin der Mörder die Leiche geschafft hat«, sagte

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