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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flüsterte sie. »Nein, das kann ich nicht glauben. Sie waren nicht hier. Sie sind drüben. In einem anderen Zimmer halten Sie sich auf. Ich kann nicht glauben…«
    »Laß es lieber!« flüsterte die andere. »Laß es, Kleine. Du gehörst jetzt mir. Aibon will dich.«
    »Aibon?«
    »Ja, er braucht dich.«
    Miriam schüttelte den Kopf. »Ich kenne keinen Aibon!« brachte sie hervor.
    »Das glaube ich dir, aber du wirst ihn kennenlernen. Der Teufel hat dich gefunden.«
    »Wieso?« ächzte Miriam, »wieso gerade ich?«
    »Du gehörst zu Aibon.«
    »Nein!« flüsterte sie. »Ich will mit Aibon nichts zu tun haben. Ich weiß nicht, was es ist. Laß mich!« Sie schüttelte heftig den Kopf und drehte ihren Oberkörper nach links, um sich der Tür zuzuwenden. Nur raus wollte sie, einfach weg.
    Isabella Norton tat nichts, um die Frau daran zu hindern. Miriam di Carlo hieb gegen die Klinke und merkte noch im selben Augenblick, daß die Tür verschlossen war.
    Sie rutschte ab. Dabei fiel sie auf die Knie, und es gab ein dumpfes Geräusch.
    Isabella hinter ihr lachte leise. »So einfach entkommst du Aibon nicht. Du bist für diese Welt ausersehen, und der Teufel will, daß wir beide hingehen. Du als ein Opfer, ich…«
    Da schnellte Miriam hoch. Sie hatte jetzt einige Zeit gekniet. Es war ihr gelungen, Kräfte zu sammeln, die mußte sie einfach einsetzen. Dabei war sie so stark auf Isabella Norton fixiert, daß sie den Türschlüssel auf dem Boden nicht sah.
    Miriam stürzte auf Isabella zu. Sie wollte den Schlüssel, und sie war sicher, daß diese andere Frau ihn hatte.
    Leider besaß Miriam viel zu wenig Erfahrung mit Wesen der Finsternis.
    Sie kannte nichts über deren Stärke und erlebte in den nächsten Sekunden einen schlimmen Horror.
    Blitzschnell verwandelte sich Isabella Norton in ein widerliches Höllenwesen. Dies geschah so rasch, daß Miriam nichts unternehmen konnte. Sie kam auch nicht weg und sah sich plötzlich einem giftig galligen Wesen gegenüber, das nur aus Schleim und Knochen zu bestehen schien, jedoch zwei Arme hatte mit Händen, die man durchaus als Krallen bezeichnen konnte.
    Gefährliche Krallen.
    Und die schlugen zu.
    Es waren gnadenlose Hiebe, die Miriam trafen. Zuerst an den Schultern, dort rissen sie die Kleidung auf und fetzten sie in langen schmalen Streifen nach unten.
    Im nächsten Augenblick spürte Miriam di Carlo die Krallen auf ihrer Haut.
    Der Schmerz war scharf und beißend.
    Tränen schossen in ihre Augen, während sich das gallig grüne Monstrum zu einer wilden Furie entwickelte, schrie, fauchte und weiterhin zuhackte.
    Sie waren wie Messer.
    Miriam wurde bis gegen die Tür geschleudert. Zusätzlich stieß sie noch mit dem Hinterkopf gegen das Holz, was einen dröhnenden Laut ergab.
    Für einen Moment sah sie Sterne, und im nächsten Augenblick waren die Krallen wieder da.
    Von ihnen tropfte bereits das Blut. Ein grauenhafter Anblick, der Miriam bis an den Rand des Entsetzens trieb.
    Abermals sah sie die Kralle. Diesmal dicht vor ihrem Gesicht. Für den Bruchteil einer Sekunde schien sie in der Luft zu erstarren, dann wurde sie nach vorn gewuchtet.
    Sie hätte das Gesicht der jungen Frau zerstört, doch es gelang Miriam, in die Knie zu sacken. Sie fiel wie ein Stein zu Boden, und die Kralle verfehlte sie wirklich nur um Haaresbreite.
    Dafür wühlte sie sich in die Haare der Miriam di Carlo, hakte sich dort fest, und die Frau spürte den beißenden Schmerz, der durch ihren Kopf zuckte.
    Sie schrie!
    Jedenfalls glaubte sie dies, doch es war nur ein Wimmern, das aus ihrem Mund drang.
    »Aibon!,« flüsterte die andere. »Aibon…« Dann holte sie wieder aus…
    ***
    Auch ich war nicht mehr sitzengeblieben. Neben Suko stand ich in lauernder Haltung und schaute nach rechts, wo Miriam di Carlo verschwunden war.
    Ich selbst hatte den Aufschlag oder das dumpfe Geräusch nicht vernommen, da mußte ich mich voll und ganz auf meinen Freund Suko verlassen, was ich auch konnte.
    »Wir sehen nach!« sagte er und startete schon.
    Isabella Norton vertrat ihm den Weg. Sie breitete die Arme aus, doch Suko ließ sich auf nichts ein. Er stellte die Frau kurzerhand zur Seite und lief weiter.
    Ich folgte ihm. Auch Bill Conolly wollte mit. Über die Schulter rufend bat ich ihn, bei Isabella zu bleiben. Ich traute der Frau nicht von der Nase bis zu ihren Fußspitzen. Die spielte uns hier eine makabre Komödie vor, und ich wurde das Gefühl nicht los, daß Miriam di Carlo in eine Falle gelockt worden

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