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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch keine Ahnung hatte, aber jetzt bin ich da und kämpfe mit der Erinnerung. Die anderen wollen etwas von mir. Sie rufen mich.«
    »Was sind das für Stimmen?« hakte ich nach. »Ist es Isabella Norton, die dich ruft?«
    »Nein, andere.«
    »Wer?«
    Sie holte tief Atem. Ausweichend gab sie mir die nächste Antwort. »Ich habe das Gefühl, als wollte man mich in meine alte Heimat zurückholen. Da sind Stimmen, die mich daran erinnern, daß ich dazugehöre. Zu Aibon, John, ich muß hin!«
    Das letzte Wort hatte sie scharf gesprochen. Sie hob auch den Kopf, wollte meine Reaktion sehen, und ich zuckte zusammen. Eine Gänsehaut rann dabei über meinen Rücken. Obwohl mir Miriam einiges erklärt hatte, verstand ich wenig. Ich wußte nicht, was sie genau gemeint hatte, aber irgendwie schien sie mit dem Land in Verbindung zu stehen.
    Ohne daß ich es großartig merkte, zog sie ihre Hand aus der meinen und ging allein vor. Es waren nur wenige Schritte, die sie bis zur Scheibe zurückzulegen hatte. Davor blieb sie stehen, preßte ihre Stirn dagegen, winkelte die Arme an und breitete sie aus, wobei sie gleichzeitig noch die Hände spreizte, so daß sie mit ihren zehn Fingern kreisförmig über die Scheibe fahren konnte.
    Sie starrte hinaus.
    Ich kam mir in diesen Augenblicken wie ein Statist vor. Von Suko und Bill hörte ich ebenfalls nichts, mich interessierte auch nur das geheimnisvolle Land.
    Es schien zu locken, denn auch ich konnte mich der Faszination nicht entziehen. Aibon übte eine Anziehungskraft auf mich aus, die schon gefährlich zu nennen war, und ich faßte nach meinem Kreuz, als wäre es ein Rettungsanker.
    Es hatte sich verändert.
    Sehr überrascht war ich, als ich das grüne Leuchten erkannte, das sich um das Kreuz herum wie ein Schleier gelegt hatte.
    Ein verändertes Kreuz?
    Himmel, ich hatte es bereits einmal erlebt, als ich mit den Männern vom dunklen Gral konfrontiert wurde. [4]
    Und nun war die Magie wieder vorhanden.
    Aibon strahlte sie ab.
    Bisher hatte ich geschwiegen. In die Stille hinein klang Miriam di Carlos Stimme.
    »Ich weiß jetzt, was geschehen ist, John. Da sind fremde Gedanken, die von Aibon kommen und sich mir offenbaren. Der Satan will den dunklen Gral. Er fürchtete sich vor ihm, er hat Angst, und er hat jemand gesucht, der ihm den Weg ebnen soll. Es war Isabella Norton. Der Satan will Aibon testen, denn das Land bedeutet für ihn eine Gefahr…«
    »Nur Aibon?« fragte ich, »oder gibt es andere?«
    »Ja, der dunkle Gral.«
    »Was ist er?«
    »Das weiß ich nicht genau.«
    »Wenn du Kontakt zu Aibon hast, dann…«
    »Sie rufen mich aus dem Land der Vergessenen«, flüsterte Miriam. »Ich höre die Stimmen…« Sie schwieg.
    Ich aber wollte mehr wissen. »Was sagen die Stimmen? Los, raus mit der Sprache! Was wollen sie von dir? Bitte, Miriam, rede…«
    »Sie sprechen von einer Heimat. Ja!« rief sie plötzlich, »das ist es! Eine Heimat. Aibon ist meine Heimat, John. Immer schon gewesen. Ich muß nach Aibon, ich gehöre dahin, ich bin eine aus diesem Land.«
    »Aber du lebst jetzt!« hielt ich ihr entgegen.
    »Schon, doch Aibon ist meine wahre Heimat. Vielleicht bin ich wiedergeboren, wer kann das wissen. Ich spüre auch meine Schmerzen nicht mehr, Aibon ist faszinierend, John. Es tut mir leid, aber ich kann nicht anders. Mich hat der Ruf erreicht, und ich muß ihm folgen. Bitte, verstehe das doch!«
    Ich ballte meine Hände. Allmählich lichtete sich der Schleier. Jetzt wußte ich auch, weshalb Miriam di Carlo hierhergekommen war. Aibon hatte sie gerufen.
    Das Land ihrer Väter?
    So konnte man vielleicht sagen. Ein Land, das sie kennen mußte, und ein Land, das sie kannte und jetzt zurückholen wollte.
    »Es ist so schön«, flüsterte sie. »Aibon ist so schön. Die herrlichen Wiesen, die grünen Hänge, die klaren Bäche, die breiten Flüsse, die dunklen Wälder. Aibon ist das Paradies.«
    »In das der Teufel aber hinein will«, sagte ich.
    »Ja, er versucht es immer wieder. Aber er wird es nicht schaffen. Dafür müssen wir sorgen. Noch schlafen die anderen Kräfte, aber sie haben ihre Hüter ausgeschickt, um sich in der Welt umzusehen. Die sieben Tore des Unheils sind verschlossen, der Weise von Aibon hat sich zurückgezogen, der dunkle Gral liegt im Tunnel der Zeiten, aber es wird der Tag kommen, wo er sich erhebt, und davor fürchtet sich der Teufel. Er hat eine schreckliche Angst davor, daß er nicht nur die Großen Alten als Gegner bekommt, sondern auch Aibon. Ersucht

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