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0262 - Der Meisterplan

Titel: 0262 - Der Meisterplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Korvettenbesatzung kann das angeschossene Feindschiff aus unmittelbarer Nähe untersuchen. Erst dann werden wir entscheiden, was geschehen soll. Vielleicht können einige Mutanten und Icho Tolot mit an Bord der Korvette gehen."
    Rhodan überlegte einen Augenblick. Er fand keine Einwände gegen Atlans Vorschläge, zumal er sowieso nicht vorhatte, die CREST III persönlich zu verlassen. Er scheute sich nicht, an jedem Risikoeinsatz teilzunehmen, aber die Vernunft gebot jetzt, daß er von der Zentrale des Ultraschlachtschiffes die einzelnen Operationen leitete.
    „Major Don Redhorse wäre der richtige Mann", fuhr Atlan fort. „Er ist der Chef der Ersten Korvetten-Flottille der CREST."
    „Ausgerechnet Redhorse", sagte Rhodan. „Du kennst seine Vorliebe für Extratouren." Noch während der Großadministrator sprach, wußte er schon, daß Redhorse den Auftrag erhalten würde. Gewiß, der Cheyenne war tollkühn und richtete sich nicht immer genau nach den erhaltenen Befehlen, aber er hatte in schwierigen Situationen oft genug bewiesen, daß er zuverlässig war.
    „Nun gut", sagte Rhodan und beugte sich über das Mikrophon des Interkoms. „Nehmen wir Redhorse, Zum Glück hat er diesmal keine Zeit, sich eine Mannschaft zusammenzustellen, die nur aus Strolchen besteht. Er wird wohl oder übel auf jene Männer zurückgreifen müssen, die im Augenblick für die einzelnen Korvetten eingeteilt sind."
     
    *
     
    „Das Reinigen einer Waffe", erklärte Sergeant Brazos Surfat seinem staunenden Zuhörer, „ist eine gefahrvolle Tätigkeit, bei der innerhalb der Solaren Flotte bereits vierzehn Männer umgekommen sind."
    Er seufzte niedergeschlagen. „Deshalb reinige ich meine Waffe nicht."
    Sergeant Brazos Surfat war nicht ununterbrochen Sergeant. Oft genug wurde er zum Korporal degradiert. Ein Gerücht besagt, daß er seinen Dienstgrad häufiger wechselte als seine Hemden.
    „Aber wie können Sie wissen, daß Ihre Waffe einsatzbereit ist, wenn Sie sie nicht reinigen und überprüfen?" erkundigte sich McClelland, der mit Surfat eine Kabine bewohnte.
    „Darin", sagte Brazos Surfat feierlich, „ unterscheide ich mich eben von dem Gros der Raumfahrer.
    „Ein inneres Gefühl sagt mir, daß ich nur diesen kleinen Abzughebel zu betätigen brauche, und das bißchen Schmutz, das sich im Lauf angesammelt hat, wird hinausgeblasen."
    McClelland hörte andächtig zu. Er wußte, daß die einzige Methode, mit Surfat in Frieden zu leben, die war, ihn andächtig anzuhören.
    „Was tun Sie bei einer Kontrolle?" wollte McClelland wissen, der seinen Impulsstrahler in vier Einzelteile zerlegt vor sich auf dem Tisch liegen hatte. Jedes Waffenteil glänzte vor Sauberkeit.
    Surfat tätschelte wohlgefällig seinen gewaltigen Bauch. „Die Zahl der Offiziere, die eine Waffenkontrolle bei mir durchgeführt hat, ist Legion", sagte er lächelnd. Er stand auf, nahm seine Waffe und hielt sie gegen das Deckenlicht. Dann bohrte er mit seinem fleischigen Zeigefinger in den Lauf und zog ihn wieder heraus. Auf seiner Fingerkuppe war ein Schmutzrand zu sehen.
    „Was ist das, Sergeant Surfat?" fragte er mit verstellter Stimme.
    „Schmutz, Sir", sagte er zerknirscht.
    „Sergeant, ab sofort sind Sie wieder Korporal", schrie Surfat mit einer Stentorstimme, die fast das Summen der Interkomanlage übertönte.
    „An alle Mannschaftsmitglieder der KC-1", klang eine Stimme aus dem Lautsprecher. „Sofort in den Hangar kommen."
    „Ich schätze, wir beide gehören dazu", sagte Surfat mürrisch und schob seine Waffe in den Gürtel.
    „So warten Sie doch", flehte McClelland. „Ich muß meinen Strahler wieder zusammensetzen."
    Surfat war bereits an der Tür. „Das ist der Nachteil des Waffenreinigens: Man kommt oft zu spät."
    McClelland raffte fluchend die Einzelteile des Impulsstrahlers zusammen und folgte Surfat auf den Gang hinaus.
    „Was ist überhaupt los?" erkundigte er sich, noch immer mit der Waffe beschäftigt.
    „Fragen Sie mich nicht", verwies ihn Surfat. „Wenn ich mich schnell bewege, kann ich keine großen Gespräche führen."
    McClelland verdrehte die Augen. Vier Minuten später gelangten sie gemeinsam im Außenhangar der CREST III an. Sie stießen auf zwei andere Besatzungsmitglieder der KC-1.
    „Tolot, Gucky, Noir und Marshall gingen an Bord", teilte ihnen ein aufgeregter Mann mit. „Es muß sich um eine große Sache handeln."
    McClelland schob das Magazin in seine Waffe und rastete es ein.
    „Das gefällt mir nicht", meinte Surfat. „Das

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