0262 - Der Meisterplan
riecht nach Kampf."
„Jetzt können Sie endlich den Schmutz aus dem Lauf Ihres Strahlers blasen", bemerkte McClelland boshaft.
„Schade, daß ich keine Zeit habe, um mit Major Redhorse zu sprechen", sagte Surfat, ohne auf McClellands Bemerkung einzugehen.
„Redhorse ist bereits in der Zentrale", rief einer der anderen Männer. „Die Korvette wurde bereits startbereit gemacht."
„Niemand denkt daran, uns zu informieren", beschwerte sich McClelland. „Ich möchte wenigstens wissen, wofür ich kämpfe."
Sie traten in die Schleusenkammer der KC-1. An Bord des Flaggschiffes gab es insgesamt 50 Korvetten, die in fünf Flottillen eingeteilt waren.
Major Don Redhorse war der Chef der I. Flottille.
„Das sieht nach Ärger aus", sagte ein Raumfahrer an McClellands Seite. „Immer, wenn es so schnell geht, werden wir in eine heiße Sache verwickelt."
In der Schleusenkammer wurden sie von den dröhnenden Lautsprechern des Interkoms empfangen.
Redhorses Stimme war deutlich zu erkennen. Die Mannschaft wurde angewiesen, sofort ihre Plätze einzunehmen.
„Immer diese Drängelei", nörgelte Brazos Surfat. Wann wird dieser Indianer endlich begreifen, daß wir keine Schnelläufer sind?"
McClelland verkniff sich die Bemerkung, daß Surfats Äußeres nicht dazu angetan war, auch nur den Verdacht aufkommen zu lassen, hinter dieser ungefügen Figur könnte sich ein sportlicher Mensch verbergen. Surfat bemerkte die Blicke, die der andere ihm zuwarf.
„Was schauen Sie mich so an?" fauchte er aufgebracht. „Gefällt Ihnen mein Gesicht nicht?"
„Start in drei Minuten!" klang Redhorses Stimme auf. „Wir werden aus der CREST ausgeschleust.
Unser Ziel ist ein tefrodisches Schiff. Weitere Angaben folgen nach dem Verlassen des Mutterschiffes."
„Unser Ziel ist ein tefrodisches Schiff", wiederholte McClelland.
Brazos Surfat schnaubte verächtlich. „Ich kann mir vorstellen, was uns bevorsteht", sagte er. „Ich brauche keine Wahrsagerkugel, um die Schwierigkeiten vorauszusehen, die uns erwarten."
„Können Sie überhaupt mit einer Wahrsagerkugel umgehen?" erkundigte sich McClelland mißtrauisch.
„Sobald wir von diesem Einsatz zurückkommen, weissage ich Ihnen die Zukunft", versprach Surfat.
*
Als die CREST III ungefähr tausend Kilometer vor der SUSAMA ihren Linearflug unterbrach, schleuste das tefrodische Schiff zehn Rettungsboote aus, die mit hoher Geschwindigkeit davonjagten.
Rhodan und die Offiziere verfolgten diesen Vorgang über die Kontrollschirme.
„Sie fliehen", sagte Rhodan. „Sie lassen ihr Schiff kampflos im Stich. Wahrscheinlich haben sie eine Sprengladung zurückgelassen."
Perry Rhodan konnte nicht wissen, daß in jedem dieser zehn Rettungsboote nur ein Tefroder saß.
„Wir hatten wieder Pech, Sir", sagte Oberst Rudo bekümmert. „Das Schiff wird bald explodieren."
Rhodan setzte sich über Normalfunk mit Major Redhorse in Verbindung.
„Die Besatzung des tefrodischen Schiffes ist geflohen", teilte er dem Cheyenne mit. „Wir vermuten, daß sie eine unliebsame Überraschung für alle unwillkommenen Besucher zurückgelassen haben.
Trotzdem werden Sie weiter auf das Duplikatorschiff zufliegen. Vielleicht gelingt es uns, die Sprengladung unschädlich zu machen, bevor sie hochgeht."
„Ist Ihnen dieses Schiff ein solches Risiko wert, Sir?" fragte Redhorse.
„Die Sprengladung besitzt vermutlich einen Zeitzünder", sagte Rhodan. „Die Tefroder haben bestimmt nicht einkalkuliert, daß wir ein Vorauskommando schicken. Wir haben also eine echte Chance, die Sprengladung zu finden, bevor sie das Duplikatorschiff in Stücke reißt. Treffen Sie trotzdem alle Vorsichtsmaßnahmen."
Die Hangarschleuse öffnete sich, und kurz darauf schwang sich die KC-1 in den Weltraum hinaus.
Sie nahm direkten Kurs auf das tefrodische Schiff. Rhodan wußte, daß er die Verantwortung für die Besatzung der Korvette übernommen hatte. War er so versessen darauf, ein tefrodisches Schiff zu untersuchen, daß er nicht mehr klar denken konnte? Unbewußt schüttelte er den Kopf. Atlan hätte bestimmt protestiert, wenn er einen schwerwiegenden Fehler begangen hätte.
Rhodan wandte sich wieder an Kalak.
„Können Sie sich die plötzliche Flucht der tefrodischen Besatzung erklären?"
„Wahrscheinlich werden die Tefroder ihr Schiff vernichten", sagte Kalak. „Trotzdem ist ihre Flucht unverständlich, denn als sie die Rettungsboote ausschleusten, stellte die CREST III noch keine unmittelbare Bedrohung für das
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