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0263 - Das gläserne Grauen

0263 - Das gläserne Grauen

Titel: 0263 - Das gläserne Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas sagen, Doc?« fragte ich ihn nach der ersten flüchtigen Untersuchung.
    »Nein.«
    »John.« Suko sprach mich an. Er war ebenfalls eingetroffen. Gehört hatte ich ihn nicht.
    Mit meinem Partner zog ich mich zurück und besprach mit ihm Einzelheiten. Er hörte geduldig zu und schaute nur ein wenig erstaunt, als ich ihm den kleinen Plastikbeutel mit den seltsamen Glassplittern überreichte.
    »Was ist das?«
    »Reste eines Arms«, erklärte ich. »Fahr du zum Labor, ich komme nach, weil ich das erste Ergebnis des Docs abwarten will.«
    Suko war einverstanden. Ich hätte mir keinen besseren Boten wünschen können, und normale Polizeiarbeit gehört schließlich auch zu unseren Aufgaben.
    Ich schaute Suko nach, wie er davonrauschte. Das Hecklicht der Harley verschwand allmählich in der Dunkelheit wie das glühende Auge eines Zyklopen.
    Ich wandte mich wieder um.
    Der Arzt kam mir schon entgegen. »Ich habe Sie gesucht, Sinclair«, erklärte er.
    »Und?«
    Er hob eine Hand, streckte sie vor und zog sie wieder zurück. »Also, hundertprozentig sicher bin ich mir nicht, das steht fest, aber nach meinen ersten Untersuchungen kann ich sagen, daß der Mann verbrannt worden ist.«
    »Wie das? Können Sie es näher erklären?«
    »Schlecht«, gab er zu. »Es ist so, Mr. Sinclair. Er muß mit einem schmalen Gegenstand angegriffen worden sein, der eine ungeheure Hitze entwickelt und dem Körper das Wasser entzogen hat. Der Mensch trocknet auf diese Weise aus, er verglast meinetwegen auch…«
    »Verglasen?« fragte ich.
    »Ja, mir ist keine bessere Definition dafür eingefallen«, erklärte er mir.
    »Da haben Sie meines Erachtens sogar ziemlich richtig gelegen, Doc. Ich glaube auch an ein Verglasen.«
    »Wieso?«
    »Das ist leider noch nicht spruchreif. Sie bekommen jedoch von mir Bescheid. Vorerst bedanke ich mich für Ihre Angaben.«
    »Wollten Sie mehr nicht wissen?«
    Ich lächelte sparsam. »Nein.« Nach dieser knappen Antwort hatte ich es ziemlich eilig, meinen Bentley zu erreichen. Dabei dachte ich auch an den verschwundenen Polizisten. Dieser Mann war von den Killern mitgenommen worden. Er hatte nur geringe Überlebenschancen, denn die andere Seite kannte keine Gnade. Sie hatte es zur Genüge bewiesen.
    Ich fuhr sehr schnell, verzichtete auf mein Rotlicht, denn London war in dieser Nieselregennacht ziemlich leer.
    Suko fand ich im Labor. Der Nachtportier gab mir diese Auskunft. Ich rauschte mit dem Lift in den Keller, und bereits auf dem Flur fand ich meinen Freund.
    »Es ist gut, daß du kommst!« rief er. »Unsere Chemiker sind Hexer.«
    »Was haben sie herausgefunden?«
    »Die Analyse zeigt deutlich Elemente, die auf eine Glaszusammensetzung hindeuten…«
    ***
    Er kroch über den kalten Boden und wußte nicht, wo er sich befand. In seinem Kopf explodierten die Schmerzen, den Mund hatte er weit aufgerissen, und ein schwaches Stöhnen drang über seine Lippen, während er die Beine anzog und sich zu einem Fragezeichen krümmte.
    Noch nie zuvor hatte Tom Tiptree einen derart harten Schlag gegen den Schädel bekommen, und er kannte bisher auch nicht das schreckliche Erwachen danach.
    Jedenfalls fühlte er sich hundeelend.
    Als er in der Dunkelheit die Augen öffnete, hatte er zuerst geglaubt, blind zu sein. Bis er auf dem Boden einen sehr schwachen Lichtschimmer wahrnahm. Da sein Gehirn noch nicht richtig funktionierte, überlegte er lange, was dieser Schimmer bedeuten konnte, bis er an einen Türspalt dachte und dabei auch blieb.
    Auf ihn kroch er zu.
    Jede Bewegung bereitete ihm Mühe.
    Bewegte er seine Arme, so spürte er die Schmerzen. Sie zuckten wie Blitze durch seinen Kopf, und er stöhnte immer wieder auf.
    Zudem war ihm schlecht. Der Magen revoltierte, er schien immer höher zu steigen, und als er schließlich die Stelle erreichte, wo das graue Licht unter der Türritze hervorkroch, mußte er sich ausruhen.
    Erschöpft blieb er in einer sitzenden Position und stützte sich mit der rechten Hand auf.
    Auf seinem Körper klebte eine Schweißschicht. Tom dachte daran, was hinter ihm lag, und er konnte es nicht fassen, von seinen eigenen Kollegen überwältigt und verschleppt worden zu sein.
    Welchen Grund konnten sie gehabt haben?
    Er versuchte, sich auf dieses Thema zu konzentrieren, dachte an den überraschenden Angriff und auch an den einarmigen Polizisten. Der durfte doch niemals im Außendienst bei der Polizei tätig sein.
    Plötzlich glaubte er, die Lösung gefunden zu haben. Er hatte es nicht mit echten

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