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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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Aufträge einer großen Lebensmittelfirma. Da haben Mister Morre, Mister Termove und ich bis gegen Mitternacht gearbeitet.«
    »Hatten Sie an diesem Abend nicht einen Besucher hier im Institut?«
    »Aber nein! Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Es war nur eine Vermutung«, entgegnete Phil. »Schön, wir danken Ihnen jedenfalls für Ihre Auskünfte, Miß Salberg. Wir werden kurz nach zehn noch einmal wiederkommen, wenn Ihr Chef da ist. Dann können wir uns vielleicht unter seiner eigenen Führung einmal umsehen.«
    »Ganz wie Sie wünschen, Gentlemen.« Wir verließen das Institut wieder. »Mager«, sagte ich.
    »Mehr als mager: dürr«, knurrte Phil. Wir suchten uns die nächste kleine Bar und setzten uns an die Theke, um Kaffee zu trinken, immer wieder auf die Uhr zu blicken und endlich wieder aufzubrechen. Als wir uns wieder in den Jaguar setzten, um zurück zum Institut zu fahren, brannte das Ruflämpchen am Sprechfunkgerät.
    Phil nahm den Hörer. Mit einem Knopfdruck schaltete er den Lautsprecher ein, so daß ich das Gespräch mithören konnte.
    »Decker im Wagen von Cotton. Was gibt’s?«
    »Sergeant Collins von der Unfallabteilung der Stadtpolizei rief an. Er sagte, er wüßte nicht, ob es für Sie wichtig wäre, er wollte es aber auf jeden Fall sofort an Sie weiterleiten.«
    »Was?«
    »Das endgültige Untersuchungsergebnis im Falle Porten ist bei der Unfallabteilung eingegangen.«
    »Und?« fragte Phil gespannt.
    »Mister Porten ist einem ganz alltäglichen Herzschlag erlegen. Von dem Alkohol, der sich in seinem Wagen vorfand, hatte ex nichts zu sich genommen. Also, wie gesagt: ein ganz gewöhnlicher Herzschlag.«
    In der Tür stand diesmal ein junger Mann mit einer hübschen Sammlung von Sommersprossen beiderseits der Nase. »Guten Tag«, sagte er. »Cotton.«
    Phil und ich starrten ihn entgeistert an. Ich konnte mich nicht erinnern, ihn je gesehen zu haben.
    »Guten Tag«, nickte ich »Das ist mein Kollege Phil Decker.«
    »Angenehm«, meinte der junge Mann mit einer angedeuteten Verbeugung. »Cotton.«
    »Ja, zum Teufel, was ist denn los?« fragte ich.
    Er sah mich verständnislos an. Ich sah ihn verständnislos an. Phil sah uns beide verständnislos an. Als das eine Weile so stattgefunden hätte, schüttelte ich den Kopf und fragte:
    »Hören Sie mal, woher kennen wir uns eigentlich?«
    Seine Verständnislosigkeit wurde noch größer.
    »Wieso?« fragte er zurück. »Ich wüßte nicht, woher wir uns kennen sollten. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, Sie . je gesehen zu haben. Wie war doch Ihr Name?«
    Jetzt schlug es aber dreizehn. Erst sprach er mich zweimal mit meinem Namen an und dann fragte er, wie ich heiße. Ich sah ihn sehr mißtrauisch an. War bei ihm irgendwo eine Schraube locker?
    »Ich heiße — also wenn Sie mich auf den Arm nehmen wollen, Freundchen, dann werde ich aber gemütlich! Sie haben rneinen Namen gerade zweimal gesagt.«
    »Ich? Das ist doch ganz unmöglich! Ich kenne Sie doch gar nicht!«
    Jetzt sah er mich an, als ob ei an meinem Verstand zweifelte. Ich schloß die Augen und zählte bis zwanzig. Als ich die Augen wieder aufmachte, war er immer noch da.
    »Wer sind Sie denn eigentlich?« fragte ich.
    »Ich bin Labor-Assistent — also genauer: Ich möchte das werden. Cotton.« Ich hatte genug. Ich packte mir den Burschen an seinem weißen Kittel und zog ihn dicht zu mir heran. Er wurde rot im Gesicht und protestierte. Ich hielt ihn eisern fest.
    »Auf Körperverletzung gibt es, ein paar Monate«, brummte ich wütend. »Aber du kriegst mich noch dahin, daß ich ein paar Monate gern in Kauf nehme. Wie heißt du, Bürschchen?«
    »Peter«, stotterte er. »Cotton.«
    »Laß gefälligst meinen Namen aus dem Spiel!« röhrte ich verzweifelt.
    »Aber ich weiß doch gar nicht, wie Sie heißen!« schrie er mit verdrehten Augen. »Lassen Sie mich los! Loslassen!«
    In diesem Augenblick flog die Tür zum Vorzimmer auf, und Miß Salberg kam herausgestürzt. Sie sah uns fassungslos an.
    »Aber was soll denn das bedeuten?« fragte sie erschrocken. »Was ist denn hier los? Warum —«
    »Verraten Sie mir den Namen von diesem Frechdachs!« fauchte ich.
    »Er? Das ist Peter Cotton.«
    Zuerst dachte ich, ich hätte nicht richtig gehört. Dann zog ich in Betracht, ob vielleicht auch die Sekretärin mich auf den Arm nehmen wollte. Also warf ich ihr einen mißtrauischen Blick zu. Dann kapierte ich endlich.
    »Ach, du lieber Himmel«, seufzte ich und ließ meinen Namensvetter los. »Sie heißen

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