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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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Zentralkartei in Washington liegen.' Ihr müßt sie anfordern.«
    »Ein Glück, daß du uns das sagst«, meinte Phi! ernst. »Wir wären sonst nie darauf gekommen.«
    Jimmy griff nach der schweren Standlupe mit der man Fingerabdrücke vergleicht. Das Ding wog gut und gern zwei Pfund und bestand aus einem Gußstahlgestell. Wir machten, daß wir aus dem Archiv heraus und die Tür hinter uns zu bekamen.
    »Das ist wirklich ein sehr ermutigender Anfang«, sagte Phil. »Von dem einen gar keine Unterlagen und, vom anderen alles in Washington Oh, warum bin ich nicht Nachtportier oder Kindergartenheizungsinspekteur geworden?«
    »Für so einen anständigen Beruf muß man einen Charakter mitbringen«, erwiderte ich. »Und wo willst du den hernehmen?«
    Jetzt mußte ich auch vor Phil die Flucht ergreifen Ich kam in unserem Öffice an, als das Telefon bimmelte. Ich griff nach dem Hörer.
    »Hier ist Cotton«, sagte eine männliche Stimme.
    »Großartig«, erwiderte ich. »Hier auch.«
    Und damit legte ich den Hörer auf. Ich heiße Jerry Cotton-, und ich fand den Anruf wirklich nicht sehr witzig. Aber ich irrte mich gewaltig.
    ***
    THE GREY nannten sie ihn: den Grauen, weil seine ganze Kleidung grau war, von den Schuhen bis zum Hut.
    Selbst der Stock, den er bei sich trug, bestand aus einem grauen Kunststoffmaterial, das erst vor kurzem auf den Markt gebracht worden war.
    Bei der Stadtpolizei war bekannt, daß er in der Unterwelt irgendeine Rolle spielte. Und keine kleine. Aber es gab nichts, was man ihm hätte nachweisen können.
    Selbstverständlich war auch sein Wagen, ein Ford Lincoln, grau.
    Der Graue fuhr ihn selbst. Es war Punkt 11 Uhr, als er den Wagen im Hof der- kleinen Kartonagenfabrik stoppte.
    Der Graue stieg aus und schlug die Wagontür zu.
    Pedantisch genau, wie er in allem war, schloß er den Wagen ab, wischte mit der behandschuhten Linken einen winzigen Schmutzspritzer vom Seitenspiegel und ging auf das Büro der Kartonagenfabrik zu.
    Eine ältliche Sekretärin hob den Kopf und sah ihn aus kalten Fischaugen an.
    »Ah, guten Tag, Sir«, krähte sie mit einer unangenehmen Stimme. »Mister Laine erwartet Sie bereits. Bitte, Sir!«
    Sie war aufgestanden und hatte bei den letzten Worten die Tür zu einem Nebenzimmer geöffnet Der Graue nahm seinen Hut ab und schritt an der Sekretärin vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Im Nebenzimmer gab es einen hellen Schreibtisch, der zahllose Brandstellen von liegengebliebenen Zigarettenstummeln aufweisen konnte.
    Auf dem Schreibtisch stand ein schwarzes Telefon.
    Die rechte hintere Ecke der Gabel war abgebrochen, durch das Gehäuse lief ein großer Sprung.
    Ein Kristallaschenbecher neben dem Telefon bestand nur noch aus zwei Dritteln seiner ursprünglichen Größe.
    Über dieses Reich von beschädigten Gegenständen regierte Herbert Laine, ein kräftiger, vierschrötiger Mann von knapp vierzig Jahren.
    Er besaß dichte, struppige, weit vorspringende Augenbrauen, eine derbe Knollennase und verschlagen blickende grünlich-graue Augen.
    Als der Graue sein Zimmer betrat, stand Laine rasch auf.
    Sein Gesicht drückte eine Mischung von vertraulicher Freundschaft und ehrfürchtiger Achtung aus.
    Er beugte den Oberkörper ein wenig vor, doch blieb es unerfindlich, ob das absichtslos geschah oder eine Art Verbeugung darstellen sollte.
    »Ah, hallo, Sir!« sagte er mit öliger Stimme. »Ich freue mich, Sie wieder einmal in meiner bescheidenen Behausung begrüßen zu können. Wie geht es Ihnen?«
    Der Graue zupfte unbewegten Gesichts an seinen Handschuhen.
    »Lassen Sie dieses widerliche Theater, Laine«, sagte er mit leiser, kühler Stimme. »Sie wissen genau, daß ich so was nicht schätze.«
    »Ja, Sir«, nickte Herbert Laine.
    Der Graue hatte den linken Hand-' schuh ausgezogen und zupfte jetzt an den Fingerspitzen des rechten.
    »Also?« fragte er ungeduldig. »Gehen wir? Oder wie lange soll ich hier noch herumstehen?«.
    »Gewiß, gewiß«, nickte Laine hastig. Er riß die Verbindungstür zum Vorzimmer auf und rief hinaus: »Bis auf weiteres möchte ich nicht gestört werden, auch per Telefon nicht!« Er knallte die Tür energisch zu und drehte den Schlüssel im Schloß zweimal um. Danach rückte er ächzend vor Anstrengung einen großen Aktenschrank zur Seite. In der Wand dahinter wurde ein türähnliches Loch sichtbar, von dem aus eine Treppe abwärts führte. »Bitte sehr, Sir«, sagte Laine.
    Der Graue tippte Laine mit der Spitze des Stockes gegen die Brust.
    »Sie

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