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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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gehen voran.«
    »Ja, Sir. Ganz wie Sie wünschen.«
    Herbert Laine hastete in die modrige Dunkelheit hinein.
    Kühle; feuchte Luft zog ihnen entgegen.
    Bis zum ersten Treppenabsatz herrschte undurchdringliche Dunkelheit.
    Erst am Fuße des zweiten Absatzes sah man einen schwachen Lichtschimmer. Die Lampe, von der er ausging, hing freilich noch zwei weitere Treppenabsätze tiefer in dem engen, kurzen Flur, der zu einem von mächtigen Holzpfeilern abgestützten Gewölbe führte.
    Von der Decke hingen an zwei staubbedeckten Schnüren zwei nackte Glühbirnen herab, die den Raum nur notdürftig beleuchteten.
    Breite, bizarre Schatten gingen von den Pfeilern aus.
    Ein viereckiger Tisch stand genau unter den beiden Lampen.
    Eine rohe Bank und vier Holzstühle vervollständigten die mehr als karge Einrichtung des Gewölbes.
    Auf dem Fußboden lagen Zigarettenstummel und die zerknüllten Hüllen von Kaugummi-Packungen.
    Auf der Bank ohne Lehne hockten zwei Männer, die zusammen für fünfzig Zuchthausjahre gut waren: Tony Edwards, genannt »Lony-Tony«, und Brian O’Kelly, dessen Spitzname »Kau-Kelly« war, weil er unentwegt Kaugummi.' kaute.
    Auf dem Stuhl links von der Bank saß Bloyd Morgan, der eine flammendrote Messerstichnarbe auf der rechten Wange hatte. Schräg hinter ihm lehnte Henry Ward an einem der Pfeiler. In Unterweltskreisen nannte man ihn »Hank«.
    »Guten Morgen, meine Herren«, sagte der Graue und stellte sich einen Stuhl so zurecht, daß er von diesem Platz aus alle Anwesenden im Auge behalten konnte. »Ich denke, wir kommen gleich zur Sache.«
    Henry Ward spie das Streichholz aus, auf dem er herumgekaut hatte.
    »Schön«, brummte er. »Aber gewöhnen Sie sich diese hochnäsige Tour ab. Ich kann so was nicht riechen.«
    Im Gesicht des Grauen zuckte keine Muskel. Er strich sorgfältig seine Handschuhe glatt und sagte dabei:
    »Wissen Sie, Hank, wo auch nur zwei Menschen Zusammenkommen, muß jeder ein bißchen Rücksicht auf die Eigenarten des anderen nehmen. Sie zum Beispiel sind ein äußerst ungepflegter Bursche. Ich habe Sie noch nicht ein einzigesmal mit sauberen Fingernägeln gesehen. Aber habe ich je ein Wort darüber verloren? Ich respektiere Ihre Eigenheiten. Tun Sie das gleiche bei mir.«
    Hank brach sieh ein neues Streichholz aus seinem Päckchen und schob es zwischen die Zähne.
    »Also gut«, brummte er. »Lassen wir das Thema.«
    »Aber ich hätte da noch eine Sache, bevor wir zum Thema kommen«, sagte Lony-Tony düster. »Heute nacht hat irgendwer meinen besten Mann umgelegt Als ich heute früh zu ihm kam, machte er nicht auf. Ich denke: Nanu, es wird ihm doch nichts passiert sein? Ich probiere also mal die Türklinke. Und die Tür geht auf. Ich rufe ihn, aber nichts rührt sich. Ich gehe rein, und was sehe ich? Jiggy liegt auf seinem Bett und ist mausetot! Sie haben wohl nicht zufällig ’ne Ahnung, woran Jiggy gestorben sein könnte, was?«
    Der Graue sah Lony-Tony fest an. »Nein«, erwiderte er mit gefühlloser, leiser Stimme. »Ich habe keine Ahnung. Wie sollte ich auch? Bin ich sein Kindermädchen?«
    Lony-Tony preßte die Lippen fest aufeinander. Seine Schläfenadern traten hervor. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder ein wenig beruhigt hatte.
    »Ich vergesse das nicht«, stieß er rauh hervor. »Jiggy war mein bester Mann Sie wollen, daß wir uns alle zusammentun. Jiggy war ganz und gar dagegen Auf einmal ist er tot. Ein verdammt merkwürdiger Zufall, möchte ich sagen. Verdammt merkwürdig. Ein Mann wie Jiggy läßt sich nicht so einfach vergiften. Das kann nur jemand fertiggebracht haben, der verdammt schlau sein muß. Wie gesagt: Jiggy war mein bester Mann! Ich vergesse das nicht…«
    In seinen Augen stand nackter, unversöhnlicher Haß. Den Grauen schien es nicht zu berühren.
    ***
    »Hier«, sagte Detektiv-Leutnant Matthew zu uns. Er tippte mit dem Zeigefinger auf eine Stelle des Stadtplans, die kaum einen Daumen breit nördlich von dem Gebäude der Vereinten Nationen lag »Hier ist es passiert.«
    Es mußte unmittelbar am East River gewesen sein. Die Uferstraße aber gehört zu den belebtesten der New Yorker City.
    »Merkwürdig, daß sich kein Zeuge gemeldet hat«, sagte Phil »Zu welcher Zeit war es?«
    »Der Unfall muß sich heute morgen zwischen 1 Uhr 30 und 1 Uhr 50 zugetragen haben. Um 1 Uhr 50 fand ein Autofahrer den brennenden Wagen. Er benachrichtigte die Polizei.«
    »Sie haben die Adresse des Mannes, der Portens brennenden Wagen

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