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0263 - Sieben Stunden Angst

Titel: 0263 - Sieben Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rücken. Der korpulente Mann prallte gegen Ko-Antins Beine. Der Duplo wurde zu Boden gerissen. Ein weiterer Schuß löste sich und traf die Decke. Brennende Stücke der Deckenverkleidung stürzten in den Gang herab. Arrek umklammerte die Waffenhand Ko-Antins und drückte sie nach unten.
    Ein Summen wurde laut.
    „Der Roboter!" rief Sechsunddreißig entsetzt. „Die Schüsse locken ihn heraus."
    Arrek holte mit der anderen Hand aus und schmetterte sie Sechsunddreißig ins Gesicht. Ko-Antin gab einen unartikulierten Laut von sich. Sein Körper bäumte sich auf. Arrek hörte das gleichmäßige Surren der Gleitrollen des Roboters. Gleichzeitig spürte er, wie eine ätzende Flüssigkeit über seinen Nacken lief. Die Maschine kam aus der Nische gerollt und versprühte das Löschmittel.
    Verzweifelt versuchte Sechsunddreißig, Arrek von sich abzuschütteln. Sein Gegner war mindestens zehn Pfund schwerer als er. Wieder schlug Arrek zu. Dann riß er sich mit einem Ruck los und warf sich zur Seite. Der quadratische Körper des Löschroboters fühlte fast den gesamten Gang aus. Arrek rang nach Atem. Er starrte in die Richtung, wo Ko-Antin Nummer Sechsunddreißig liegen mußte, doch er sah nichts als gelben Schaum, der in dichten Wolken aus den Spritzdüsen des Roboters quoll. Er glaubte, einen erstickten Schrei zu hören, dann rollte der Roboter dem Ende des Ganges entgegen und erstickte die Brandherde, die durch die herabfallenden Teile entstanden waren.
    Arrek watete durch den Schaum auf den Duplo zu. Er packte den Toten unter den Armen und schleifte ihn zur Seite.
    „Ein zweitesmal soll er nicht über dich hinwegrollen", sagte er.
    Der Roboter kam zurück. Er saugte alle Schmutzreste und verbrannten Teile in sich auf. In der Nische angekommen, würde er sie in einen Schacht stoßen, der direkt in einen Konverter führte.
    Arrek bückte sich und lud sich den Duplo auf die Schultern. So schleppte er ihn zur nächsten Schleuse. In der Schleusenkammer legte er einen Schutzanzug an. Dann öffnete er die äußere Schleusenwand. Er stieß den Toten in den Weltraum hinaus.
    Einen Augenblick später stand er wie betäubt da: ein untersetzter Mann mit einem roten Gesicht, der nur wenig Ähnlichkeit mit einem Tefroder hatte. Er schloß die Schleuse, zog den Schutzanzug aus und kehrte ins Innere des Schiffes zurück. Als er den Antigravschacht erreichte, verstummte plötzlich das Dröhnen der Normaltriebwerke.
    Arrek blieb unvermittelt stehen.
    Irgend etwas war geschehen. Ko-Antin Zweihunderteins oder die Haluter hatten einen Ausweg aus dem Zeitdilemma gefunden, in das beide Schiffe verstrickt zu werden drohten.
    Arrek rannte auf dem schnellsten Wege in die Zentrale. Er sah, daß Ko-Antin angespannt im Kommandosessel kauerte und die Bildschirme beobachtete. Auch die anderen Offiziere beobachteten wie gebannt die Ortungsgeräte.
    Arrek atmete tief durch. Er mußte alles von sich abschütteln, was er in den letzten Minuten erlebt hatte. Er mußte Sechsunddreißig vergessen und die schreckliche Maschine, die ihn erschaffen hatte.
    Er durfte sich nur noch auf die Geschehnisse innerhalb der Intervallzone konzentrieren, denn die Haltung des Kommandanten bedeutete Gefahr.
    Als Arrek sich auf seinem Platz niederließ, fragte der Kommandant der SUSAMA: „Wo waren Sie, Arrek?"
    Er fragte es, ohne den Kopf zu heben, doch Arrek deutete die anschwellenden Adern an Ko-Antins Hals richtig.
    Es wurde Zeit, daß er sich wieder an seine übliche Rolle gewöhnte.
    „Sie sollten ein Adrenalin-Präparat zu sich nehmen, Kommandant", sagte er gelassen. „Das wird die mangelhafte Hormonproduktion Ihrer Nebenniere ausgleichen und Ihren Blutdruck stabilisieren."
    Ko-Antins Lippen wurden schmal.
    „Hören Sie mit diesem Blödsinn auf!" befahl er. „Die Haluter sind im Linearraum verschwunden. Mir blieb nichts anderes übrig, als genau das gleiche zu tun. Wenn wir Pech haben, kommen wir direkt vor ihren Geschützen heraus."
    Arrek sah ihn von der Seite her an.
    Geschwaderkommandant Joakin hatte Recht. Ko-Antin war tatsächlich ein guter Kommandant.
     
     
    DIE TERRANISCHE SEITE
     
    1. DIE DUPLOS WERDEN ERWARTET
     
    Sie nannten den Riesenstern Big Blue.
    Big, weil er den fünftausendfachen Durchmesser von Sol besaß, und Blue wegen seiner leuchtenden Farbe.
    Big Blue besaß einen einzigen Trabanten - einen ungefähr erdgroßen Planeten. Bisher hatten die Terraner jedoch keine Gelegenheit erhalten, sich um diese Welt zu kümmern, denn es kam darauf an,

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