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0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder nahm er zwischendurch einen Lehrauftrag an dieser oder jener Universität an, die Parapsychologie lehrte, aber derzeit war er ungebunden. Nicht zuletzt durch das Wirken Leonardo de Montagnes, dessentwegen er gewissermaßen in den Untergrund hatte verschwinden müssen. Das war jetzt zwar wieder anders, aber er mußte dennoch flexibel bleiben können.
    »Ich werde mich darum kümmern«, versprach er.
    »Aber mach’s eilig«, drängte Bill Fleming; dann brach die Telefonverbindung zwischen Nordamerika und England zusammen.
    Zamorra und seine Gefährtin Nicole Duval hielten sich wieder im Beaminster Cottage in der Grafschaft Dorset auf, ihrer »Fluchtburg« in jener Zeit, da Leonardo de Montagne das Château Montagne an der Loire besetzt hielt. Das Zamorra-Team hatte es zurückerkämpft, aber trotzdem ließen sie sich gern immer wieder im Cottage sehen -nicht allein der Landschaft wegen, sondern um ein paar Worte mit dem alten Stephan Möbius zu wechseln, der hier gewissermaßen gefangen saß. Sein ungewollter Teufelspakt existierte noch immer; nur innerhalb der schützenden magischen Abschirmung um das Cottage war er vor Asmodis’ Zugriff sicher. Wenn er überleben und sein Seelenheil retten wollte, mußte er sich hier verbergen, bis es gelang, den Pakt zu lösen. Möbius setzte seine Hoffnung auf Zamorra. Der mußte es schaffen.
    Aber vorläufig sah es noch nicht so aus, als würde er es können.
    Vor ein paar Tagen war es ihm zwar in Schottland gelungen, sich sein Amulett zurückzuholen und dabei einen entscheidenden Erfolg zu verbuchen: Leonardo konnte Merlins Stern nicht mehr zu sich zurück rufen, aber es stimmte mit der silbrigen Scheibe nicht. Sie reagierte nicht auf seine Kommandos, wurde nicht aktiv.
    Dabei war sie in Leonardos Hand so stark wie niemals zuvor gewesen, und nur durch einen Trick war es Zamorra gelungen, Leonardo zu überlisten und abermals in die Flucht zu schlagen. Zu einem endgültigen Sieg reichte es noch nicht. Irgendwo auf der Welt lauerte der Montagne jetzt auf seine Chance.
    Heute wollten Zamorra und Nicole nach Frankreich zurückkehren. Dort befand sich Raffael Bois, der alte Diener, auf dem Weg der Besserung. Beim Kampf um das Château hatte er sich beide Beine gebrochen und wurde in Zamorras Abwesenheit von den Peters-Zwillingen gepflegt.
    Und jetzt kam dieser Anruf. Und Bill machte es wirklich sehr dringend.
    Zamorra kannte den Freund und wußte, daß es wirklich schnell gehen mußte. Wer konnte wissen, wieviel Zeit schon verstrichen war?
    Zamorra verließ sein Arbeitszimmer im Cottage und stieg die Treppe hinauf. In der oberen Etage befand sich Stephan Möbius’ Reich, und da hielt sich zur Zeit auch Nicole auf, von dem alten Konzernboß zum Kaffee eingeladen. Zamorra trat in das gemütliche Zimmer ein, ohne anzuklopfen.
    »Wird nix mit den Weinkellern im Château«, sagte er. »Wir müssen sofort nach Afrika. Da ist eine kleine Hölle los.«
    Nicole sah ihn erstaunt an. Zamorra erklärte mit wenigen Worten, was anlag. Nicole schüttelte den Kopf. »Hör zu, Liebling«, sagte sie. »Ich hasse diese überstürzten Aktionen. Es reicht schon, daß wir Hals über Kopf nach Schottland gerast sind, um Leonardo kaltzustellen. Jetzt noch halser über kopfer nach Afrika… und was soll ich anziehen? Du vergißt, daß ich ohne Gepäck bin!«
    »Ach«, machte Zamorra erstaunt. »Du auch? Ich dachte, nur mich hätte das Schicksal diesmal so bestraft. Aber Afrika ist heiß. Da brauchst du keine Kleidung. Der geplante Einkaufsbummel entfällt also.«
    »Verflixt noch mal«, fuhr Nicole auf. »Diesmal ist es nicht mein Modetrick! Diesmal habe ich wirklich nichts anzuziehen außer den Sachen, die ich am Leib trage!«
    »An einem zugegebenermaßen hübschen Leib«, flüsterte Zamorra und küßte sie. »Es soll in Afrika auch Boutiquen geben, wo man einen Lendenschurz oder eine Hüftschnur mit baumelnden Bananen kaufen kann… zufrieden, Nici?«
    »Das«, sagte sie drohend, »sage ich dir, wenn ich den Lendenschurz oder die Hüftschnur habe!«
    Das, fand Zamorra, waren höchst erfreuliche Perspektiven, und während die ALBATROS, der inzwischen wieder restaurierte Privat jet des Möbius-Konzerns, sie nach Süden trug, träumte er von Nicole im knappen Lendenschurz. Dieses Abenteuer ließ sich recht gut an…
    ***
    »Die ALBATROS bleibt für die Dauer dieses Falles zu eurer Verfügung«, hatte Stephan Möbius gesagt. »Wir benötigen die Maschine im Moment nicht, und ihr seid dann unabhängig

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