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0264 - Die Invasion der Toten

Titel: 0264 - Die Invasion der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meine Augen sehen. Es ist fürchterlich, Tolot - da unten sind Menschen, verstehen Sie? Das sind meine Vorväter."
    „Sie sind seit fünfzigtausend Jahren tot!" beharrte der Haluter unerschütterlich auf seiner Meinung.
    Eine Viertelstunde später herrschte an Bord wieder „Zustand". Die Landung erfolgte auf einem Raumhafen, dessen Grenzen wir nicht überschauen konnten. Auf den verschiedenfarbig markierten Pisten standen Kugelraumschiffe aller Größenordnungen und Konstruktionen.
    Wir beobachteten eine frierende Menschenschlange, die geduldig vor den Schleusen eines Großtransporters wartete und die Kontrolle durch Roboter gleichmütig über sich ergehen ließ. Dies mußte einer der Flüchtlingstransporte sein, von denen Admiral Hakhat gesprochen hatte.
    Die CREST III setzte mit weitgespreizten Landebeinen auf. Niemand schien sich um uns zu kümmern. Die Bodenstation gab lediglich bekannt, der für die Versorgung der Kriegs- und Handelsflotte verantwortliche Tamrat hätte sich entschlossen, persönlich an Bord zu kommen und die Gäste aus dem Inselraum zu begrüßen. Sein Name sei Orghon. Er würde weitere Informationen geben.
    Nach einer halben Stunde war der sogenannte Tamrat noch immer nicht eingetroffen. Draußen rührte sich nichts. Es war, als wäre die gewaltige CREST kaum bemerkt worden.
    „Ich werde langsam nervös", meldete sich Gucky, der soeben von einem kleinen Ausflug zurückkam.
    „Die Leute hier haben sich zwar über die Größe des Schiffes gewundert, aber sonst verschwenden sie keinen Gedanken an uns. Jedermann ist darauf eingestellt, möglichst schnell einen Transportschein zu bekommen. Aus den Gesprächen einiger Offiziere habe ich herausgehört, daß man mit der baldigen Vernichtung des Planeten rechnet. Die Haluter konzentrieren starke Flottenverbände in sogenannten Absprungzonen. Ich weiß jetzt auch, warum man den Gasgürtel des zerplatzten Planeten Zeut nicht beseitigt hat. Die Mittel dazu hätte man, aber die. ständigen Angriffe der Haluter haben den Bau der dafür erforderlichen kosmischen Stationen verhindert. Die Erde, ich meine Lemur, wird also ihre letzte Eiszeit so zu überstehen haben, wie wir es aus dem Geschichtsunterricht kennen."
    Anschließend schilderte uns Gucky die im Lemurischen Imperium übliche Regierungsform. Da erfuhren wir endlich, was ein Tamrat war und welchen Einfluß er besaß.
    „Diese Tamanien sind so etwas wie Sternprovinzen oder kleinere Imperien, die dem Reich unterstehen. Es hat früher viele Kämpfe zwischen den Beherrschern dieser Planetenreiche und der Mutterwelt gegeben. Das ist jetzt vergessen. Es zeigt sich wieder einmal, daß sich die Menschen überraschend schnell einig werden können, wenn ihnen ein Stärkerer begegnet."
    Gucky kicherte und zog sich zu den anderen Mutanten zurück. Perry wurde ständig unruhiger. Auch ich fühlte, daß etwas nicht in Ordnung sein konnte.
    Die CREST III befand sich nach wie vor in voller Gefechtsbereitschaft. Wir dachten nicht daran, uns auf Gnade oder Ungnade auszuliefern. Für mich stand es fest, daß es auf Lemur eine Zentrale der 'Meister der Insel' geben mußte. Es fragte sich nur noch, ob sie unsere Ankunft erwartet hatten oder nicht. Vieles sprach jedoch dafür, obwohl sie eigentlich nicht wissen konnten, wer wir waren und woher wir stammten.
    Perry blieb vor den Bildschirmen stehen und überblickte die Umgebung. Weit entfernt starteten wieder einige Transporter.
    „Ich spiele mit dem Gedanken mich den hiesigen Regierungsmitgliedern in voller Offenheit anzuvertrauen und um Hilfe zu bitten", sagte er plötzlich. „Was könnte es schaden?"
    Ich hatte auch schon an diese Lösung gedacht, sie aber vorerst verworfen.
    „Laß es sein", mahnte ich. „Das können wir immer noch tun. Ich möchte erst erfahren, wo unser Gegner zu suchen ist. Außerdem ist es fraglich, ob die lemurische Wissenschaft trotz aller Großartigkeit fähig ist, die Zeitebene zu verändern. Es würde auf alle Fälle Jahre dauern. Bis dahin möchte ich aber schon in der Realzeit angekommen sein."
    „Ein Luftgleiter nähert sich", meldete die Ortung. „Er landet vor dem Schiff. Ein Uniformierter steigt aus. Major Don Redhorse ist zum Empfang eingeteilt worden. Er macht einen kleinen Bahnhof, Sir."
    Perry gab mir einen Wink. Er hatte die Uniform gewechselt und die Rangabzeichen eines technischen Offiziers angelegt. Ich mußte wieder den Kommandanten spielen.
    Wir warteten ungeduldig und verfolgten auf den Bildschirmen der Visiphonanlage

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