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0264 - Die Invasion der Toten

Titel: 0264 - Die Invasion der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Obwohl er und ich Flottenführer sind, die sich auf die unter raumfahrenden Völkern üblichen Spielregeln taktisch und psychologisch einzustellen haben, ergeben sich in unseren Auffassungen bemerkenswerte Unterschiede. Sie werden um so stärker, je extremer eine Situation wird.
    Ein Terraner wie Rhodan folgt in vielen Dingen seinem Instinkt. Ich greife fast immer auf meinen zehntausendjährigen, Erfahrungsschatz zurück; denn es hat bisher noch keinen Fall gegeben, den ich nicht schon in ähnlicher Form erlebt hätte.
    Vielleicht liegt es daran, daß Perry und ich nicht zu einer Einigung gelangen konnten.
    Heute glaube ich, meine Forderungen etwas zu heftig und unter Umständen auch etwas überheblich vorgetragen zu haben. Dies erweckte anfänglich Perrys Unwillen und schließlich seinen Trotz.
    Fest steht - und das hat mittlerweile auch Perry eingesehen - daß der Abschuß der SUSAMA und die Vernichtung der letzten lebenden Duplos Grund genug gewesen wäre, die verbotene Zone des großen Andromedanebels zu verlassen.
    An diesem 26. April 2404 hatten die 'Meister der Insel' als Oberbefehlshaber aller Hilfsstreitkräfte genug mit der angelaufenen Großoffensive der nichthumanoiden Maahks zu tun.
    Uns war es bis zu diesem Zeitpunkt gelungen, die lachenden Dritten zu spielen und zwischen den Fronten unseren eigenen Plänen nachzugehen. So hätte es bleiben können, bis der Vernichtungskampf zwischen Tefrodern und Maahks zu einer völligen Bindung der beiden Hauptflotten geführt hätte.
    Diese Bindung hätte für die auf der fliegenden Werft KA-preiswert und über dem Tri-System stationierten Terraschiffe das Signal für den großen Vorstoß zum Andromeda-Sechseck sein können.
    Es wäre uns in aller Ruhe und ohne nennenswerte Belästigungen durch schlagkräftige Feindverbände gelungen, das Geheimnis des Andromeda Ferntransmitters zu enträtseln und überdies festzustellen, ob es sich um eine Parallelkonstruktion zum Sechsecktransmitter der heimatlichen Milchstraße handelte.
    Statt diese vorsichtige Hinhaltetaktik anzuwenden, haben wir uns auf ein Abenteuer eingelassen, das uns Kopf und Kragen kosten kann. Ich will mich nicht von jeder Schuld freisprechen. Letzten Endes war auch ich nur durch Fürsprache meines Logiksektors in der Lage, auf das Unvernünftige von Perrys Vorhaben hinzuweisen.
    Rein intuitiv betrachtet, war ich ebenso begierig darauf, das Geheimnis von Big Blue zu lösen und festzustellen, was im sternwimmelnden Zentrum des Andromedanebels eigentlich gespielt wurde. Ich will also an dieser Stelle nicht behaupten, ich wäre unfehlbar. Wenn ich noch intensiver den sofortigen Rückzug gefordert hätte, wäre Perry wahrscheinlich bereit gewesen, auf meine Bedenken einzugehen.
    So aber habe ich nach dem ersten Fehlschlag nach einer Selbstentschuldigung gesucht, um meinem eigenen Abenteuerdrang nachgehen zu können.
    Es würde zu nichts führen, die verschiedenartigen Motive noch näher beleuchten zu wollen. Was jetzt noch helfen kann, ist ein genauer Bericht in aller Offenheit. Vielleicht ergibt sich daraus eine von uns übersehene Tatsache, die doch noch einen Ausweg zeigen kann.
    Es begann zwei Stunden nach der Vernichtung des Duplikatorschiffes SUSAMA und dem Abschuß der Duplomonstren. Es begann über einem verblüffend erdähnlichen Planeten, dem einzigen der blauen Riesensonne Big Blue...
     
    1.
     
    Major Cero Wiffert war nur einer unter vielen Männern, die seit vierundzwanzig Stunden nicht mehr geschlafen hatten.
    Wiffert war der Erste Feuerleitoffizier des Ultraschlachtschiffes CREST III und dafür verantwortlich, im richtigen Augenblick auf die richtigen Knöpfe zu drücken.
    Ich blickte auf die Uhr. Der zweitausendfünfhundert Meter durchmessende Schiffsgigant befand sich noch immer in voller Gefechtsbereitschaft. Alle Kanonenkuppeln waren ausgefahren.
    Die Schlünde der verschiedenartigen Geschütze drohten in den Raum hinaus, der hier, im Zentrumskern des Andromedanebels, nicht mehr als „leer" bezeichnet werden konnte.
    In den Empfängern der Ortung zirpten ununterbrochen die kosmischen Störungen, die einen reibungslosen Funkverkehr selbst auf hyperkurzen Wellenlängen fast unmöglich machten.
    Der blaue Überriese Big Blue stand unmittelbar vor uns. Er besaß den fünftausendfachen Durchmesser des irdischen Zentralgestirns und flammte in alles verzehrender Glut.
    Der nächste Stern war nur knapp acht Lichtmonate entfernt. Etwa viertausend andere Sonnen, darunter Drei- und

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