Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0264 - Die Invasion der Toten

Titel: 0264 - Die Invasion der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Phase erleben zu können.
    Wir wechselten noch einige Worte. Dann nahm Rhodan Fahrt auf und ging in den Linearraum. Dicht vor dem tiefrot leuchtenden, aber nur mäßig heißen Gasring kamen wir heraus. Er war auf der ehemaligen Rotationsebene des Planeten am dichtesten und wurde dünner, je weiter man auf Über- oder Unterhöhung ging.
    Wir tauchten mit nur zehn Prozent der einfachen Lichtgeschwindigkeit ein. Vor den Prallschirmen der CREST entstanden neue Gluten.
    Mars konnten wir nicht sehen. Selbst die Ortung wurde von den ionisierten Partikeln, in denen hier und da sogar noch Kernprozesse abzulaufen schienen, empfindlich gestört.
    Schließlich sichteten wir nach einem kurzfristigen Linearmanöver die Erde. Wir schauten schweigend und ergriffen auf den grünen Planeten, der uns nunmehr mit einem weißroten Schimmer grüßte.
    „Wir kommen im Pleisteozän an" sagte Rhodan leise. „Da unten leben das Mammut, das Mastodon, der Moschusochse, der Riesengeier, der Säbelzahntiger und andere Giganten der Tierwelt. Außerdem muß auf Lemur zu dieser Epoche die letzte Eiszeit in voller Kraft hereingebrochen sein. Seht ihr den weißen Schimmer? Die Eismassen der Pole sind bis Mitteleuropa und über die großen Seen der Vereinigten Staaten vorgedrungen. Dies kann nur auf eine starke Reduzierung der Sonnenstrahlung durch den Gas- und Materiering zurückgeführt werden. Atlan - ich bin gespannt, wie lange uns dein Talent zum Bluffen noch vor dem Untergang bewahren wird."
     
     
    ZWISCHENSPIEL
     
    9.
     
    Sein Name war Orghon, sein Titel Tamrat von Lemur. Zusammen mit den anderen neunundvierzig Tamräten verfügte er über hundertfünfzig Stimmen im Bund der angeschlossenen Tamanien, aus denen sich das Lemurische Imperium zusammensetzte. Jede Sternprovinz, offiziell Tamanium genannt, wurde von einem Tamrat regiert. Da das Imperium insgesamt über hundertundelf Tamanien verfügte, waren auch hundertundelf Tamräte berechtigt, ihre Stimmen in die Waagschale der politischen Ereignisse zu werfen.
    Allerdings besaßen diese Tamräte nur jeweils eine Stimme. Daraus hatten sich in der Vergangenheit des Reiches ernste Zerwürfnisse ergeben, da die fünfzig Tamräte Lemurs mit ihrer Gesamtzahl von hundert fünfzig Stimmen niemals zu übertrumpfen gewesen waren.
    Diese Schwierigkeiten, die noch vor hundert Jahren Lemurzeit als vordringlicher innenpolitischer Faktor angesehen worden waren hatten sich nun von selbst beseitigt.
    Halut griff unerbittlich an. Die dunkelhäutigen Giganten kannten keine Gnade. Wenn sie zu einem ihrer berüchtigten Landungsunternehmen ansetzten, dann, war es schon so gut wie sicher, daß die betreffende Planetenbevölkerung verloren war. Die lebenden Kampfmaschinen ignorierten selbst Treffer aus tragbaren Energiegeschützen.
    Orghon war über die derzeitige politische und militärische Situation ausgezeichnet unterrichtet. Ihm stand Informationsmaterial zur Verfügung, das nur ein Mann besitzen konnte, der aus der fernen Zukunft auf lange zurückliegende Ereignisse zurückblicken kann.
    Orghon war ein hochgewachsener, schlanker Mann mit den geschliffenen Umgangsformen eines kosmischen Diplomaten. Er hatte noch nie seine Ruhe verloren - bis auf heute.
    Er blickte verstört auf den Bildschirm des Mikroschriftwandlers und las die Nachricht nochmals durch.
    Die eingeblendeten Bilder interessierten ihn noch brennender.
    Der Kurier stand in steifer Haltung an, einer Ecke des Metallschreibtisches.
    Orghon sah auf. Ehe er den in lemurischer Offiziersuniform gekleideten Kurier ansprach, drückte er vorsichtshalber auf die Knöpfe der Verschlußautomatik. Die dünnen Panzerschotts seines Arbeitszimmers schoben sich zwischen den Edelholzfurnieren der Normaltüren nach vorn und riegelten den Raum völlig ab. Nur die Szenen, die auf den Bildschirmen der Übertragungsgeräte erkennbar waren, vermittelten noch einen Eindruck vom Hasten und Treiben auf dem größten Raumhafen des Erdteiles Lemuria.
    Orghon schaute nochmals auf den Mikroleser, zog dann die Spule heraus und legte sie in den Auflöser. Sie verging zischend in der Lichtbogenflamme.
    „Ich traue meinen Augen nicht!" sagte Orghon bedächtig. „Wie können solche Fehler unterlaufen?"
    „Ich bin darüber nicht informiert. Die CREST III steht zur Zeit im Gefecht mit einem halutischen Verband, der nahe dem neunten Planeten den Durchbruch versucht. Ich habe die Ereignisse teilweise beobachten können. Wir erwarten, daß die angebliche tefrodische Besatzung den

Weitere Kostenlose Bücher